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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Land und Gartenbau    Datum: 25.07.2003
Dürre langfristig in den Griff bekommen
Anlässlich der Diskussion um die Ertragseinbußen in der Landwirtschaft als Folge der Dürre erklärt Ulrike Höfken, agrarpolitische Sprecherin:

Wir begrüßen, dass die Europäische Union, der Bund und die Länder den von der Dürre geschädigten Betrieben Unterstützung gewähren. Viele landwirtschaftliche Betriebe haben durch die lang anhaltende Trockenheit in diesem Jahr hohe wirtschaftliche Schäden hinzunehmen. Besonders in Ost- und Süddeutschland werden Ertragseinbußen von 50 bis 80 Prozent, vereinzelt sogar Totalausfälle, in fast allen landwirtschaftlichen Kulturen befürchtet. Futterengpässe machen tierhaltenden Betrieben zu schaffen.

Unterstützung heißt für uns: Ja zu Hilfen bei akuter Existenzgefährdung durch nicht vorhersehbare Witterungsextreme. Einen vollständigen Schadensausgleich aus staatlichen Mitteln kann es jedoch nicht geben.

Sehr positiv ist, dass Ministerin Renate Künast in Brüssel die Nutzungserlaubnis von Stillegungsflächen zur Viehfütterung durchgesetzt hat. Weiterhin hat sie beim Agrarrat die EU-Kommission gebeten zu prüfen, ob den Landwirten durch vorgezogenen Prämien-zahlungen, und über die Programme zur ländlichen Entwicklung Unterstützung gewährt werden kann.

Vor der Bundesregierung sind allerdings die Länder für Hilfen an die Landwirte zuständig und gefordert, anhand konkreter Zahlen Vorschläge zu unterbreiten. Sollte es sich erweisen, dass das Ausmaß extrem ausfällt, wird die rot grüne Bundesregierung ihre Verantwortung wahrnehmen und Betriebe, die mehr als 30 Prozent Einbußen erlitten haben und nach-weislich in ihrer Existenz gefährdet sind, wie bereits vor drei Jahren unterstützen. Weiterhin können die Länder den dürregeschädigten Betrieben mit Stundungen von Steuern, Pachtzinsen und anderen Kosten zu Hilfe kommen.

Dennoch machen wir deutlich: Das witterungsbedingte Risiko gehört zum " Geschäft" der Landwirte. Grundsätzlich sollten die Betriebe in der Lage sein so zu wirtschaften, dass Schwankungen ausgeglichen werden können. Studien zur Klimaforschung belegen einen langfristigen Klimawandel und zunehmende Witterungsextremen, auch die sich auch die Landwirte einstellen müssen. Es hilft langfristig keinem Landwirt, wenn Bauernverbands-präsident Sonnleitner eine "Jahrhunderttrockenheit" prognostiziert und einen höchst-möglichen Schadensausgleich fordert, anstatt auf langfristige Agrarumweltmaßnahmen und eine standortangepassten Bewirtschaftung zu setzen.

Nur eine konsequente Klimaschutzpolitik und eine umweltgerechtere Landwirtschaft, wie wir sie seit Jahren konsequent vorantreiben, wird den Landwirten helfen, Extreme auch langfristig in den Griff zu bekommen.



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