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Presse-Stelle:  PROVIEH Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V., D-24226 Heikendorf
Rubrik:Tierschutz    Datum: 18.07.2003
Millionenfacher Tierquäler scheitert in Ohio, USA
Pohlmann will "ausweichen"
Nachdem Anton Pohlmann in Deutschland 1996 unter anderem wegen fortgesetzter Verstöße gegen das Tierschutzgesetz mit lebenslangem Tierhaltungsverbot belegt worden war, vergrößerte der als "Hühnerbaron" bekannt gewordene Tierquäler seine Anlagen in Ohio, USA, auf 15 Millionen Hühner. Jahrelang vergifteten dort die Exkremente die Flüsse, wurden Kadaver illegal entsorgt, litten Anwohner unter Fliegen- und Käferplagen.
Bei den Gewinnen, die der Unternehmer einstrich, machten ihm Behördenstrafen nicht viel aus. Nun scheint selbst in einem Staat, in dem Hühner als Sachen gelten, das Maß voll: "Die Verschmutzungen und die Belästigungen, die von den Legebatterien ausgehen, sind schlichtweg nicht mehr zu tolerieren," zitiert Torsten Engelbrecht von der "taz" den Leiter des Agrarministeriums des Bundesstaates Ohio, Fred Dailey. "Anton Pohlmanns Buckeye Egg Company muss dicht machen." Ein Sprecher Pohlmanns kündigte an, in die Berufung gehen zu wollen. Gleichzeitig will man versuchen, das Tierfabrik-Gelände zu verkaufen und auf einen anderen Bundesstaat beziehungsweise in den Osten Europas auszuweichen.

So lange durch rücksichtslose Ausbeutung von Menschen, Tieren und Umwelt lukrative Geschäfte zu machen sind und Behördenmaßnahmen erst nach Jahren greifen, wird es immer wieder "Unternehmer" geben, die diese Nische füllen. Und so lange es Menschen gibt, die billige Produkte kaufen, ohne Ursprung und Produktionsbedingungen zu hinterfragen, ist damit Geschäft zu machen. Die Erkenntnis, dass Billigerzeugnisse nicht den Schaden wert sind, der im Herstellungsprozess den Arbeitskräften, Anwohnern und der Natur entsteht, scheint nur langsam zu greifen. Wer bereit ist, Legehennen mit giftigem Nikotin zu besprühen und Menschen in lungenschädigender Atemluft arbeiten zu lassen, wer Flüsse und Grundwasser in einem Land ohne Bedenken verseucht, der wird in einem anderem Land wohl kaum davor Halt machen.

PROVIEH - Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung e. V. hofft, dass die Genehmigungsbehörden derjenigen Staaten, in die der "Hühnerbaron" ausweichen will, die Vergangenheit des Anton Pohlmann kritisch prüfen, bevor sie eine kurzsichtige, womöglich fatale Entscheidung treffen. Für die EU gilt, dass ab Mai 2004 auch die östlichen Beitrittsländer der EU-Richtlinie zur Hennenhaltungsverordnung bei allen Neuanlagen verpflichtet sind. Der Eierproduzent wird sich also beeilen müssen. Allerdings meint PROVIEH, dass Anton Pohlmann schon jetzt mehr als genug Profit aus dem Leid Wehrloser herausgeholt hat.


Für Rückfragen: Dipl.-Ing. agr. Regina Jaeger
Telefon: 0431. 24 82 80
eMail: jaeger@provieh.de



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