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Im Naturpark Rhön sprudelt nicht frisches Quellwasser und traditionell gebrautes Bier. Die Rhön hat ebenso eine lange Tradition des Apfelanbaus. Doch die Äpfel der alten, aber ökologisch sehr wertvollen Streuobstwiesen finden kaum Absatz. Eine Rhöner Bio-Brauerei brachte nun die traditionellen Ressourcen dieser Region zusammen und kreierte "Öko-Bier und Bio-Apfel". Dieses Mischgetränk aus 65 Prozent Öko-Bier und 35 Prozent Öko-Direkt-Apfelsaft der Rhöner Apfelinitiative sei die gesunde Antwort auf den Boom der stark wachsenden, konventionellen Biermischgetränke, wirbt die Familienbrauerei. Bier-Puristen mögen darüber vielleicht die Nase rümpfen. Doch nicht nur für Radwanderer kann gerade jetzt im Sommer dieses Getränk eine Alternative zum traditionellen "Radler" sein. Die Bio-Getränkebranche setzt bei ihren Frucht- und Gemüsesäften neuerdings vermehrt ebenfalls auf den Mix. So gibt es Demeter-Direktsaft-Mischgetränke selbst aus exotischen Südfrüchten. Die Öko-Branche steht hier inzwischen mit der innovativen konventionellen Getränkeindustrie an Vielfalt und Ideenreichtum in nichts nach. Freileich kommen die "Ökos" ohne künstliche Zuckerzusätze, ohne Industrie-Süßstoffe und ohne künstliche Aromen und Vitaminzugaben aus. Außerdem sind die konventionellen Säfte in der Regel aus Konzentrat, also durch Rückverdünnung hergestellt. Die Bio-Hersteller hingegen setzen häufig auf Direktsaft, der meist auch unfiltriert also naturtrüb ist. Gerade naturtrübe Direktsäfte enthalten nämlich deutlich mehr für die Gesundheit wichtige, sekundäre Pflanzenstoffe als Konzentratsäfte. Natürlich enthalten sie auch mehr gesunde, weil natürlich Vitamine. Besonders reich an Vitamin C sind zum Beispiel Bio-Säfte mit Sanddorn. Die kleinen orangenen Sanddorn-Früchte gehören zu den Vitamin-C-reichsten Früchten überhaupt. Die Konventionelle Getränke-Branche hingegen setzt bei ihren Neuheiten weniger auf Tradition und schon gar nicht auf ökologische und menschliche Gesundheit. Ihre Werbestrategien und neuen Produkte vermitteln eher den Eindruck, dass sie auf exzessiven Alkoholmissbrauch bereits bei Jugendlichen, oder im Klartext gesprochen auf pures Saufen und Vollrausch-Party im Teenager-Alter setzt. So wirbt eine bayerische Brauerei mit ihrem neuen "ex!"-Bier gerade um jugendliche, auf Partys versessene Kunden. Die Werbung für dieses Flaschenbier mit dem praktischen Aufreißverschluss animiert offen dazu, die Flasche auf "ex" zu leeren. Und dazu gibt es natürlich auch die "Voll-Hippe" Internetseite www.generation-ex.de, wo Gewinnspiele für Partyreisen locken, freilich erst, wenn genügend Ex-Bier geflossen ist. Denn gewinnen kann nur der, der genügend Aufreißdeckel gesammelt hat. Jugendliche sind auch die bevorzugten "Opfer" der sogenannten Alcopops. Das sind mit Spirituosen wie Wodka, Rum oder Billig-Whisky und vielen künstlichen Zusatzstoffen versetzte Mixgetränke, die als harmlose Limonaden erscheinen. Sie sind besonders für jugendlich gefährlich, weil sich dank künstlicher Aromen und Süßstoffen der Alkohol nicht mehr herausschmecken lässt. Trotzdem werden sie mit hohem Werbeeinsatz gerade an die Teenager gebracht. Bereits 13jährige sollen inzwischen Alcopops regelmäßig und in zunehmendem Masse trinken. Die konventionelle Getränkindustrie weist freilich jegliche Verantwortung zurück. Ihre Unternehmensleitlinien würden nur Spirituosenwerbung für über 18jährige zulassen. Das sieht Richard Müller, der Direktor der Schweizer Fachstelle für Alkohol- und Drogenprobleme, anders. Die Werbestrategien dieser alkoholischen Mixgetränke-Hersteller seien ganz klar auf Jugendliche ausgerichtet, obwohl sie laut Gesetz gar nicht an Minderjährig verkauft werden dürfen. Der Kampf um Umsätze im Getränkemarkt ist hart und wird immer härter. Es ist verständlich, dass die Unternehmen immer neue Marktideen ausprobieren um zu überleben. Doch bitte schön nicht auf Kosten der Jugend und unserer Gesellschaft. Bereits Jugendliche zu Alkoholikern zu machen, ist genau der falsche Weg, wenn unsere Gesellschaft menschlicher, sozialer und ökologisch verträglicher werden soll. Oder anders ausgedrückt: "Ex-Biere" und "Alcopops" sind der schnellste Weg in den Abgrund - Ex und Hopp! Weiterverwendung nur mit Genehmigung des Autors
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