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Brasilien: Viel Geld für Naturzerstörung - wenig für Schutz "Die riesigen Amazonaswälder sind für das globale Klima wertvoll und unverzichtbar", meint Trittin. Deshalb stelle die Bundesregierung auch in diesem Jahr wieder 20 Millionen Euro zum Schutz dieser Wälder bereit. Während Bundesumweltminister Jürgen Trittin die Anstrengungen Brasiliens für den Ausbau der erneuerbaren Energien begrüßte, lässt Brasilien aber zusammen mit der deutschen Industrie die brasilianischen Wälder weiter abholzen. Die Natur- und Lebensraumzerstörung in Brasilien könnte demnächst durch die von Kanzler Schröder eingefädelte deutsch-brasilianische Initiative zur Kooperation im Infrastruktur- und Energiebereich noch sogar noch forciert werden, befürchten brasilianische Umweltschützer. Mit rund 10 Milliarden Euro wollen sich nämlich deutsche Unternehmen in den nächsten fünf Jahren an Straßenbauprojekten Eisenbahnlinien, (Flug-)Häfen und Wasserstraßen, Staudämmen, Kohle- oder Gaskraftwerken beteiligen. Damit die Initiative auch einen grünen Anstrich bekommt, sind freilich auch ein paar "Peanuts" für Investitionen im Bereich Erneuerbare Energien beteiligen vorgesehen. Zu den schlimmsten Projekten, die deutsche Unternehmen im Amazonasstaat fördern wollen, gehören mehrere Großstaudämme, wie das seit Jahren umstrittene Mega-Projekt Belo Monte am Rio Xingú. Mit einer geplanten Leistung von über 11.000 MW wäre Belo Monte nach Itaipú und dem Drei-Schluchten-Staudamm das drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt. "Eigentlich müssten die deutschen Wirtschaft und Politik ja auch aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben. Kooperationspleiten wie das verschuldungsträchtige Atomkraftwerk Angra II oder der Tucuruí-Staudamm sollten Anreiz genug sein, Kooperationsinitiativen künftig konsequent am Leitbild der Nachhaltigkeit auszurichten. Auch sollte es für nicht-nachhaltige Projekte künftig keine staatliche Rückendeckung (via Hermes) mehr geben dürfen", unterstützen die deutschen Umweltschützer Birgit Zimmerle (Deutsches Carajás Forum) und Barbara Happe (urgewald) die Forderungen ihrer brasilianischen Kollegen. Kein Pardon für unglaubwürdige Tropenholzsiegel ROBIN WOOD protestiert dagegen, dass deutsche Behörden noch immer Tropenholz aus Regenwald-Raubbau für öffentliche Baumaßnahmen verwenden. Insbesondere kritisiert die Umweltschutzorganisation Pläne der Regierung, das unglaubwürdige Tropenholzsiegel des Malaysian Timber Certification Council (MTCC) auch in Deutschland salonfähig zu machen. Eine Anerkennung dieses Siegels werde die Vereinbarung zur Holzbeschaffung unterlaufen, die SPD und Grüne im Koalitionsvertrag getroffen haben. Denn darin sei festgelegt, dass "Tropenholz im Bereich des Bundes nur noch aus FSC-zertifizierten Beständen beschafft" wird. Das Zertifikat des Forest Stewardship Council (FSC) ist, so Robin Wood, das bislang einzige von Umweltorganisationen anerkannte Siegel für eine ökologisch und sozial akzeptable Waldwirtschaft. Die Bundesregierung habe es aber leider bislang versäumt, die Koalitionsvereinbarung umzusetzen. Daten der Umweltschutzorganisation zufolge habe sich der Zustand des Tropenwaldes in Malaysia sich dramatisch verschlechtert. "Allein in den neunziger Jahren hat Malaysia 13 Prozent seiner Waldfläche verloren, und bei der Vergabe von Konzessionen zum Holzeinschlag wird regelmäßig die lokale Bevölkerung übergangen." Ureinwohner wie die Penan auf Borneo müssten um ihr Überleben kämpfen. 40 Umweltorganisationen aus der ganzen Welt haben daher in einer gemeinsamen Erklärung des MTCC-Siegels sowie die Politik Malaysias scharf kritisiert. Kolumbien: Mehr Vertriebene im eigenen Land Die Menschenrechtsorganisation FIAN wirft der kolumbianischen Regierung massive Menschenrechtsverletzungen vor. Mit 400.000 Zwangsvertriebenen habe die Anzahl der Opfer des bewaffneten Konflikts im vergangenen Jahr einen traurigen Höchststand erreicht, erklärte FIAN-Sprecher Vilmar Schneider. Die kolumbianische Regierung habe den betroffenen Bauern und Indianern oft keinerlei Schutz gewährt. "Während Präsident Alvaro Uribe Velez die Guerillabewegungen FARC und ELN bis aufs Blut bekämpft, lässt er den paramilitärischen Einheiten freie Hand", kritisierte FIAN-Deutschland. Buchtip: Kampf gegen Moderne Dinosaurier Entgegen aller Beteuerungen von Umweltministern werden weiterhin weltweit ökologisch wie sozial unverträglich Großstaudämme errichtet. Das World Rainforest Movement hat nun ein neues Buch herausgebracht, das sich mit dem Kampf lokaler Bevölkerungen gegen diese "Dinosaurier der Moderne" beschäftigt. "Dams. Struggles against the modern dinosaurs", ist zu beziehen bei World Rainforest Movement, www.wrm.org.uy, Email teresap@wrm.org.uy. Schlechtere Arbeitsbedingungen auf Bananenplantagen Die Lebens- und Arbeitsbedingungen auf den Bananenplantagen haben sich weiter verschlechtert, berichtet Rudi Pfeifer von der Fair-Handelsorganisation BanaFair. Schon seit Jahren zeichne sich eine fatale Entwicklung in der weltweiten Bananenindustrie ab: Das so genannte "Race to the bottom", der Wettlauf der Konzerne hin zu immer niedrigeren Arbeitsstandards. Zudem nutze die Bananen-Industrie in Mittelamerika Arbeitsmigranten, die keine offiziellen Dokumente besitzen, rücksichtslos aus. "So lassen sie diejenigen, die gegen Misshandlung protestieren, verhaften oder einfach durch andere Immigranten ersetzen, die bereit sind, für einen Hungerlohn die schlimmsten Arbeitsbedingungen hinzunehmen", kritisiert Pfeifer. Die Konsumenten sollten auf diese konventionellen Bananen verzichten und stattdessen fair gehandelten Bananen, wie die von der kleinen Kooperative UROCAL in Ecuador kaufen. Pfeifer: "Es braucht vor allem starke Gewerkschaften, um die elementaren Arbeitsrechte durchsetzen zu können. Deshalb unterstützen wir die lateinamerikanischen Bananenarbeitergewerkschaften politisch und auch finanziell, mit einem Projektbeitrag von jeder verkauften Kiste BanaFair-Bananen" Weitere Informationen: www.banafair.de, Rudi Pfeifer, Tel. 06051-8366-22, rudi.pfeifer@banafair.de Plantagen sind keine Wälder Dass künstliche Baumplantagen keine echten Wälder sind, scheinen einige Verantwortliche in den Chefetagen der UN und mancher Regierungen noch nicht begriffen zu haben. Deshalb fordern nun internationale Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen, dass das UN-Waldforum (UNFF) unmissverständlich zwischen Wäldern und Holzplantagen unterscheidet (www.wrm.org.uy/alerts/april03.html). Weil die Anlage von umwelt- wie sozial schädlichen Baum-Monokulturen weltweit und besonders in Lateinamerika voranschreitet haben nun mehrere einheimische Umweltschutzorganisationen ein Netzwerk gegen Holzplantagen, das "Latin American Network Against Tree Monocultures", gegründet. Nichtregierungsorganisationen wie das World Rainforest Movemen (WRM) sind besorgt darüber, dass das UNFF zu wenig für den Waldschutz und mehr für die Anlage künstlicher "Industrie-Wälder" interessiere. Das UNFF sollte künftig wieder mehr mit den von Holzplantagen betroffenen Einheimischen und Ureinwohnern in Ländern wie Chile, Brasilien, Kolumbien, Südafrika, Indonesien, Australien und Portugal sprechen, als mit den sogenannten "Experten" der Holzindustrie. Kritik an "Carbon Credits" und Weltbank Brasilianische Umweltschutzorganisation, Kirchen, Gewerkschaften und Menschenrechtsgruppen warnen Investoren davor, sogenannten "Carbon Credits" vom Plantar-Eucalyptus-Projekt in Minas Gerais zu kaufen. Dieses Unternehmen verstoße seit langem regelmäßig gegen Arbeits- und Umweltschutzgesetze. Außerdem seien die Eukalyptus-Plantagen alles andere als ökologisch verträglich. "Carbon Credits" sind "Kohlendioxid-Zertifikate", die im Rahmen des im Kioto-Protokoll vorgesehenen und von der Weltbank, probeweise eingerichteten Carbon Fund international handelbar sind und eigentlich den Schutz des Klimas vor Kohlendioxid (CO2) zum Ziel haben. Unternehmen oder Länder, die CO2 einsparen oder CO2-bindende Holzplantagen anlegen, bieten solche "Carbon Credits" an. Andere Firmen oder Länder wiederum, die keine Lust auf Energiesparmaßnahmen haben, können sich diese "Carbon Credits" - wie eine Lizenz zum Verschmutzen - kaufen und dann fleißig weiter die Umwelt mit C02 belasten. Kolumbien: Paramilitärs gegen Indianer Mehr als 300 Indianer vom Volk der Guahibo haben in der Kirche von Saravena in Arauca um Asyl gebeten, nachdem sie gewaltsam von Paramilitärs von ihrem Land vertrieben wurden. Wie der Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. (www.npla.de) weiter berichtet, gaben die Guahibos an, dass die Paramilitärs Soldaten des nationalen Heeres seien. Sie hätten drei Männer und eine Frau aus dem Dorf vor den Augen der anderen kaltblütig ermordet. Vier junge Frauen wurden vergewaltigt. Die Dorfgemeinschaft der Guahibo musste mit ansehen wie eine der jungen Frauen, die schwanger war, von den vermeintlichen Paramilitärs aufgeschlitzt wurde. Ecuador: Indianer gegen Erdölförderung im Amazonasgebiet Die indígenen Völker Shuar, Achuar und Zápara aus Ecuador sind gegen die Förderung von Erdöl in ihren Gebieten. Sprecher der Indianergruppen äußerten, dass sich das Umwelt- und soziale Desaster aus dem Nordosten im Amazonasgebiet Ecuadors nicht im Süden des Landes wiederholen dürfe. Auf dem Gebiet der Indianer möchte die in Texas ansässige Erdölfirma Burlington nach dem "Schwarzen Gold" bohren, meldet der Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. (www.npla.de). MEXIKO - Bauern gegen NAFTA Mexikanische Bauernorganisationen forderten die Neuverhandlung des NAFTA-Abkommens, dem Freihandelsabkommen zwischen Mexiko, den USA und Kanada. "Viele der Landwirtschaftsprodukte Mexikos können mit den niedrigen und hochsubventionierten Produktionskosten in den USA nicht konkurrieren", berichtet der Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. (www.npla.de). Allein bei den Schweinezüchtern Mexikos seien mit dem Wegfall der Zölle 70 Prozent der 300 000 Arbeitsplätze in diesem Bereich in Gefahr. Trotz des Preisverfalls sind die Lebensmittel in Mexiko aber teuerer geworden. Ein weiteres Problem ist der importierte Mais aus den USA, der zu einem Drittel bereits genmanipuliert ist. Bauern und Biologen befürchten, dass die einheimischen Maissorten durch den Genmais verdrängt und damit ausgerottet werden. MEXIKO - Shrimps und kein Ende Die westlichen Industriestaaten und Touristen scheinen von billigen Zuchtshrimps aus den Tropen nicht genug zu bekommen. Neuestes Opfer der industriellen Garnelenzucht ist das zapotekische Fischerdorf Union Hidalgo nahe der Pazifikküste im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca. Seit langem wehren sich die Dorfbewohner gegen eine auf ihrem Gemeindegebiet geplant Shrimp-Farm. Nun werden sie von den an der Shrimpindustrie profitierenden Eliten unter Mithilfe der lokalen Polizei terrorisiert. Dorfbewohner seien brutal geschlagen worden, als sie in Wandbildern ihre Meinung ausdrücken wollten, berichtet der Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. (www.npla.de). Werde die Garnelenzucht realisiert, würde das Küstenökosystem bei Union Hidalgo aus Lagune und Mangrovenwäldern innerhalb von zehn bis 15 Jahren zerstört. Noch schneller ginge die lokale Subsistenzwirtschaft in Union Hidalgo, deren wichtigster Bestandteil die Fischerei ist, zugrunde. NICARAGUA - Gen-Food für Hungernde Seit Hurrikan Mitch 1998 weite Teile der Agrarwirtschaft Nicaraguas zerstörte, geht es in dem mittelamerikanischen Land weiter abwärts. Inzwischen weist Nicaragua die höchste Unterernährungsquote in ganz Lateinamerika auf, berichtet Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. (www.npla.de). Zahlen der Welternährungsorganisation (FAO) zufolge litten im vergangenen Jahr 31 Prozent der 5,2 Millionen Nicaraguaner an armutbedingter Unterernährung, was für die unter Absatzschwierigkeiten leidende Gen-Food-Branche der USA ein Glücksfall ist. Wie das Humboldtzentrum und Informationszentrum für Gesundheit in Nicaragua nun herausgefunden haben, bestand ein Teil der Nahrungsmittelhilfe aus den USA für Nicaragua aus genetisch manipulierten Nahrungsmitteln wie Gen-Mais und Gen-Soja. Kongo/Uganda - Schwarzes Gold im Herzen Schwarzafrikas Die EU schickt erstmals Soldaten nach Uganda, um von dort aus den sogenannten Bürgerkrieg im der Republik Kongo einzuschränken. Offiziellen Verlautbarungen zufolge, gehe es darum das seit vielen Jahren stattfindende "Gemetzel" im Kongo zu beenden. Doch bereits vergangenen April wurde bekannt: Das heftig den "Bürgerkrieg" im Kongo schürende Uganda sitzt auf einem großen Erdölfeld. Wie der "East African" berichtete, schätzen die Prospektoren die Öl-Reserven im Westen Ugandas auf mehrere hundert Millionen Barrel. Das Erdölfeld solle bis in den Osten der benachbarten Republik Kongo reichen. Ein Joint Venture-Unternehmen zwischen dem kanadischen Tochterunternehmen Heritage Oil & Gas und der südafrikanischen Energy Africa habe bereits mit den Vorbereitungen zur Erdölausbeutung begonnen.
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