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Es ist ein großer Erfolg, dass die Berlin-Initiative angenommen wurde: Die Internationale Walfangkommission (IWC) hat erstmalig nicht nur den Walfang, sondern den Walschutz als Kernanliegen anerkannt. Die IWC will sich zukünftig nicht nur um Großwale, sondern auch um den Schutz von Kleinwalen und Delfinen und damit um alle 83 Walarten kümmern. Es wird ein neuer Walschutz-Ausschuss eingerichtet. Die Aufhebung des Moratoriums und die Zulassung des kleinen Küstenwalfangs konnte verhindert werden. Keine Erfolge gab es aufgrund der erforderlichen Dreiviertel-Mehrheit bei den Walschutzgebieten. Die Resolution zum Beifang von Walen in der Fischerei wurde aufgrund von Detailfragen zurückgezogen. Dennoch konnten die Forderungen, die der Bundestag Agrarminsterin Künast als Verhandlungsauftrag mitgegeben hatte, zu einem beachtlichen Teil erreicht werden. Die Konferenz-Erfolge zeigen: Ein Patt zwischen Walfanggegnern und -befürwortern auf der IWC ist kein Naturgesetz. Fortschritte für den Walschutz sind möglich. Damit erweist sich das Agieren der CDU im Agrarausschuss des Bundestages als völlig haltlos. Die CDU hatte von den Walschutz-Ländern verlangt, auf die Walfang-Länder zuzugehen und Kompromisse zu schließen, weil zu erwarten sei, dass das Walfang-Moratorium von der IWC demnächst abgeschafft werde. Der Konferenz zeigt vielmehr, dass eine Dreiviertel-Mehrheit für die Aufhebung des Moratoriums keineswegs zu erwarten ist. Allerdings gibt es nach wie vor etliche Befürworter des kommerziellen Walfangs. Grotesk ist die Argumentation Japans, die Wale müssten gejagt werden, weil sie den Menschen die Fische weg fräßen. Die Weltöffentlichkeit lässt sich so plump nicht in die Irre führen. Wesentlicher Grund für die Abnahme vieler Fischbestände ist und bleibt ihre gravierende Überfischung. Hinzu kommt die Meeresverschmutzung. Walschutz ist mehr als der Verzicht auf den Walfang. Es ist ein Verdienst der IWC, dies verdeutlicht zu haben. Hinzu kommen muss die Verminderung des Schad- und Nährstoffeintrags in die Meere, etwa durch ein internationales Vorgehen gegen die Ölverschmutzung und gegen die organisierte Verantwortungslosigkeit viele Öltanker-Reedereien. Aber auch der ständig zunehmende Unterwasserlärm durch seismische Tests oder Sonar-Ortungssysteme hat aller Wahrscheinlichkeit nach das Leben vieler Wale gekostet. Militärische Befindlichkeiten dürfen nicht zu einem Totschweigen von Ursachenzusammenhängen führen. Auch das Militär muss daher Konsequenzen aus den Erfordernissen des Walschutzes ziehen! Vor allem aber brauchen wir Fortschritte bei den Fischereimethoden, um den Tod von Walen als Beifang zu vermeiden. Diese Fragen zum Walschutz sollten im Mittelpunkt der vorgesehenen Walschutz-Anhörung im Agrarausschuss stehen. Die von der CDU gewollte Erörterung der Frage, ob sich einige Wal-Populationen in Zukunft so weit erholen werden, dass eine Bejagung wieder möglich wird, ist dagegen überflüssig.
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