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![]() Franz Fischler, der EU-Landwirtschaftskommissar in Brüssel und Renate Künast in Berlin wollen, dass bei den riesigen Subventionsummen für die Landwirtschaft künftig mehr auf Naturschutz und Arbeitsplätze geachtet wird und nicht mehr ausschließlich auf Massenproduktion. Künast will gemäß ihrem Buchtitel "Klasse statt Masse" eher Qualitätsproduktion als wie bisher schiere Quantitäten subventionieren. Aber da ist der französische Präsident und seine Bauernlobby dagegen und Gerhard Schröder vergisst dabei sein Bekenntnis für die Öko-Landwirtschaft aus dem Jahr 2000 ganz schnell. Das gute Verhältnis zu Frankreich ist ihm wichtiger als eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Dabei geht es um 40 Milliarden Euro Subventionen - das ist die Hälfte des gesamten EU-Haushalts aber es geht auch um mehrere Millionen Bauern und um mehrere hundert Millionen Verbraucher, welche die Produkte aus den alten Agrarfabriken scheinbar billig einkaufen können. Dass das billige Essen Millionen Menschen krank macht, Millionen Bauern in den Ruin führt, Massentierhaltung notwendig macht sowie Böden, Grundwasser, Klima und die Gesundheit von Bauern belastet, ist weniger wichtig als die "Freundschaft zu Frankreich". Noch zwei Jahrzehnte alte Landwirtschaftspolitik, dann ist auch der letzte kleine und mittlere Bauernhof in Europa pleite. Jährlich machen zur Zeit in Deutschland 15.000 Bauernhöfe dicht. Das viele Geld der Steuerzahler führte schließlich zum größten Bauernsterben der Geschichte. Erst wenn Wählerinnen und Wähler die Landwirtschaft als Thema entdecken oder Verbraucherinnen und Verbraucher beim nächsten großen Lebensmittelskandal kurz vor einer Bundestagswahl aufwachen, erst dann hat eine neue naturnahe und ökologische Landwirtschaft ohne chemische Agrarfabriken eine wirkliche Chance. Gerhard Schröder will noch nicht und Renate Künast darf noch nicht. Erst wenn Schröder überzeugt ist, mit einer neuen Landwirtschaftspolitik Wahlen gewinnen zu können, wird er den Konflikt mit Jacques Chirac und der alten Agrarlobby wagen. Doch noch werden Getreideberge angehäuft, Tiere gequält, Böden traktiert und die Natur ausgelaugt. 2002 werden die Deutschen 75 Milliarden Euro in ihrem Gesundheitswesen wegen falscher Ernährung ausgeben. Was muss eigentlich noch passieren bis etwas passiert? BSE scheint längst vergessen. Wenn Kultur und Natur im ländlichen Raum nicht ganz verarmen sollen, braucht Europa eine neue Landwirtschaftspolitik.
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