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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Verkehr    Datum: 22.05.2003
Macht Benedikt Weibel zum deutschen Bahnchef!
Das war absehbar - alle wussten es! Nur die Fachleute der Bahn AG wollten es nicht wissen: Das neue Preissystem ab dem 15. Dezember 2002 führt die Bahn aufs Abstellgleis. Bahnchef Mehdorn in der Fernsehsendung "Grenzenlos" vor neun Monaten: "Der Speisewagen im Zug rechnet sich nicht. Er wird abgeschafft. Das neue Preissystem ist einfacher und bringt uns neue Kunden."

Heute: Speisewagen gibt es zum Glück noch, aber das neue Preissystem hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Bahn in Deutschland seither 10 Prozent ihrer Kunden verloren hat. Von wegen einfaches Preissystem: Früher brauchten die Fahrkartenverkäufer ein Buch zum Errechnen des Fahrpreises, heute haben sie vier Büchern neben sich stehen. Und die Computer verrechnen sich ständig. Auch deshalb sind jetzt zwei Bahnvorstände gefeuert worden. Aber Mehdorns Vertrag wurde bis 2008 verlängert. Wie wäre es, wenn der Schweizer Bahnchef Benedikt Weibel die DB übernehmen würde?

Weibel hat schon in "Grenzenlos" im August 2002 seinem deutschen Kollegen Vorgeschlagen, die Speisewagen beizubehalten und die erfolgreiche alte Bahncard zu belassen. Nicht nur die schweizer, auch die französische und die belgische Bahn konnte die gefahrenen Personenkilometer um 20 Prozent erhöhen, während die Deutsche Bahn zur Schrumpf-Bahn mutiert.

Professor Heiner Mohnheim von der Expertengruppe "Bürgerbahn statt Börsenbahn" erklärte die Situation der Bahn für "immer dramatischer". Milliarden Euro würden ohne besondere Effizienz in den Schnellverkehr gesteckt, aber der Nahverkehr verrotte vollends. Dabei seien 90 Prozent aller Bahnfahrten Nahverkehr. Mohnheims aktuelle Forderungen: Die alte Bahncard muss über den 15. Dezember 2003 hinaus bleiben, das Preissystem muss einfacher werden, die früher erfolgreichen Interregiozüge müssen wieder auf die Schiene. Noch 1999 fuhren 40 Prozent aller Bahnkunden mit dem Interregio, heute sind diese Züge in Intercityzüge umgewandelt, sind aber teurer und teilweise langsamer.

Jeder moderne Manager weiß: Wer Serviceleistungen abbaut und seine erfolgreichen Modelle selbst torpediert, wird von seinen Kunden bestraft: Bahnchef Mehdorn wollte es nicht wissen. Deshalb fordert "Bürgerbahn statt Börsenbahn" (wäre "Börsenwahn nicht realistischer?): Macht den erfolgreichen Schweizer Bahnchef zum deutschen Bahnchef!



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