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Dies verdeutlicht, dass US-Präsident Bush mit seiner Entscheidung, eine Klage vor der Welthandelsorganisation WTO für die Aufhebung dieses Moratoriums einzureichen, entgegen seiner eigenen Aussage nicht die Interessen der US-Landwirte vertritt. Die ödp ist ebenso wie der US-Bundesverband bäuerlicher Familienbetriebe (NFFC) der Überzeugung, dass diese Haltung des Präsidenten an einer einseitigen Informationspolitik durch die Gentechnikfirmen liegt. Mit Unverständnis reagiert daher Ulrich Brehme, Sprecher des ödp-Arbeitskreises Gentechnik, darauf, dass der deutsche Wirtschaftsminister Wolfgang Clement sich in der vergangenen Woche gegenüber dem US-Vizepräsidenten Dick Cheney für ein Ende des EU-Moratoriums auf gentechnisch veränderte Organismen ausgesprochen hat. Dazu Brehme: "Weshalb hat Wirtschaftsminister Clement nicht den Mut, sich für die Interessen von Bauern und Verbrauchern in Deutschland und den USA einzusetzen?" Man müsse sich auch fragen, woher dieser Gehorsam der deutschen Bundesregierung gegenüber den Gentechnik-Lobbyisten komme, der auch in der Stammzelldebatte erkennbar ist. Die leidvollen Erfahrungen der US-amerikanischen Bauern zeigen auf, dass die "grüne Gentechnik" weder ökologisch noch ökonomisch nachhaltig ist; die Verheißungen der Genkonzerne wie z. B. "Wir liefern damit einen wichtigen Beitrag zur Ernährung von Milliarden Menschen" verkehren sich bisweilen in der Wirklichkeit ins Gegenteil. In den USA haben Sojabauern (siehe Pressemitteilung des NFFC vom 13.05.2003 gegen den Fall des EU-Moratoriums) die Erfahrung gemacht, dass sie mit den genveränderten Pflanzen mehr Pestizide einsetzen mussten, deren Langzeiteinsatz bei Soja zu deutlichen Ernteeinbrüchen geführt hat. In Kanada ist Biobauern durch Pollenflug von Genpflanzen nach deren eigener Schätzung ein Schaden von bis zu 100 Millionen kanadischer Dollar entstanden, weil sie ihre Produkte nun nicht mehr als Ökoprodukte verkaufen konnten. Nichtsdestotrotz spricht sich der EU-Agrarkommissar Fischler gegen eine europäische Regelung der Haftungsfragen aus, so dass die Öko-Bauern selber die durch den Einsatz von Gentechnik verursachten Risiken tragen müssen. In den USA wurden sogar Landwirte, auf deren Felder durch Pollenflug Genpflanzen gelangt waren, zum Schadensersatz an Gentechnik-Firmen verurteilt, weil die Bauern nicht beweisen konnten, dass sie diese Pflanzen nicht selbst ausgesät zu hatten. Die ödp freut sich auf eine gute Freundschaft und effektive Zusammenarbeit mit dem NFFC.
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