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Presse-Stelle:  Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V., D-81375 München
Rubrik:Tierschutz    Datum: 24.04.2003
Delfine zerstückelt als billiger Hai-Köder
Fischer in Peru harpunieren Delfine und benutzen ihr Fleisch als billigen Köder zum Fang von Haien. Dies deckte die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) in Zusammenarbeit mit ihrer peruanischen Partnerorganisation ACOREMA (Areas Costeras y Recursos Marinos) auf.

"Die Jagd auf Delfine für den menschlichen Verzehr ist seit längerem bekannt. Besonders erschreckend ist, dass die Meeressäuger jetzt auch für die Hai-Langleinenfischerei getötet werden. Wie viele Delfine auf hoher See dabei ihr Leben lassen müssen, ist unbekannt und unkontrollierbar", erklärt die Biologin Denise Wenger, Projektleiterin der GRD. "Es wurde berichtet, dass Delfinfleisch als Hai-Köder auch an ausländische Fischer, z.B. spanische Flotten, die vor Perus Küste Fischfang betreiben, verkauft wird. Ein ganzer Delfin erzielt dabei einen Preis zwischen 6 und 12 US$."

Bei der Kontrolle von Fischereihäfen und -märkten der fast 3000 Kilometer langen Küste des Andenstaates wurden etliche Hinweise auf illegale Fänge und Delfinfleischhandel an mehreren Stellen gefunden. In den großen Häfen wie Chimbote wird offen mit Delfinfleisch und den ebenfalls geschützten Meeresschildkröten auf dem Markt gehandelt. Das Kilo Delfinfleisch für den menschlichen Verzehr kostet umgerechnet zwischen 1,15 bis 1,70 US$. In Callao, dem Fischereihafen der Hauptstadt Lima, wird es teurer als getrocknete "Italienische Delikatesse" an einen Stammkundenkreis verkauft.

Die Jagd auf Delfine in Peru kostete früher bis zu 20.000 Tieren im Jahr das Leben. 1996 konnte ein Verbot für Fang und Handel erwirkt werden. Die neuen Untersuchungen zeigen allerdings, dass schätzungsweise noch immer mehrere Tausend Delfine jährlich von Fischern harpuniert werden. "Eine weitere Bedrohung stellt die zunehmende Dynamitfischerei dar, durch die wichtige Ökosysteme entlang der Küste und letztendlich die Lebensgrundlage der lokalen Fischer zerstört wird", berichtet Denise Wenger weiter.

Da die Behörden dem weitgehend tatenlos zusehen, betreiben GRD und ACOREMA eine landesweite Aufklärungskampagne. Auf Fischereimärkten und in wichtigen Häfen wurden Hinweisschilder angebracht, die deutlich auf das Verbot des Handels mit Delfinfleisch hinweisen. Poster wurden erstellt, die in Behörden und Fischereiämtern über verantwortungsbewußte Fischerei informieren. Zusätzlich werden T-Shirts mit Motto-Aufdrucken kostenlos an Fischer verteilt und ein Netzwerk aus freiwilligen Wildhütern aufgebaut.

Bildmaterial ist auf Anfrage erhältlich.
Weitere Informationen zum Delfinschutzprojekt der GRD in Peru unter: www.delphinschutz.org/peru-projekt.htm

Kontakt:
Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.
Ansprechpartner: Denise Wenger
Kornwegerstr. 37 - 81375 München
Tel.: 0049 - 89 - 7416 0410
Fax: 0049 - 89 - 7416 0411
E-Mail: info@delphinschutz.org
Web: www.delphinschutz.org



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