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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Land und Gartenbau    Datum: 10.04.2003
Genveränderter Weizen stellt neue Gefahr für gentechnikfreien Anbau dar
Zu der Genehmigung des Robert Koch-Instituts für den erstmaligen Anbau von genverändertem Weizen in Deutschland erklärt Ulrike Höfken, agrarpolitische Sprecherin:

Die Genehmigung für Freisetzungsversuche mit genverändertem Weizen im thüringischen Friemar ist eine sehr bedenkliche Entwicklung in der Agrarforschung. Da nun erstmals die am häufigsten angebaute Kulturpflanze in Deutschland betroffen ist, erwarten wir, dass die Behörden in Thüringen durch entsprechende Auflagen die maximale Sicherheit gewährleisten.

Im Fall von Weizen gibt es - zusätzlich zu den bereits bekannten Aspekten bei der Risikobetrachtung - neue Gesichtspunkte, die beachtet werden müssen. Weizen ist eine der wichtigsten Kulturpflanzen in Deutschland. Er wird sehr häufig angebaut, sowohl im konventionellen als auch im biologischen Anbau. Weizen ist zwar eine selbstbestäubende Pflanze, aber durch Windbestäubung kommt es nach wissenschaftlichen Untersuchungen trotzdem zu einer Auskreuzungsrate von bis zu neun Prozent. Somit ist die Gentechnikfreiheit im weiteren Umfeld der Anbauflächen gefährdet. Versuche im Freiland sind der erste Schritt zum kommerziellen Anbau. Im Gegensatz zu den bisherigen Gen-Gewächsen wie Soja und Mais würde der Weizen nicht überwiegend in Tierfutter, sondern hauptsächlich in die Nahrung gelangen.

Dieser genveränderte Weizen soll nach Angaben des Schweizer Saatgut-Herstellers Syngenta, einem Pilzbefall widerstehen. Es geht aus den zugänglichen Informationen zum Antrag jedoch nicht hervor, welches spezifische Gen in die Pflanze eingebaut worden ist und aus welchem Organismus es stammt. Es ist besonders bedauerlich, dass gerade in diesem Fall nicht die notwendige Transparenz gewährleistet ist.



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