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Presse-Stelle:  Institut für sozialökologische Forschung ISOE, D-60486 Frankfurt am Main
Rubrik:Essen u. Trinken    Datum: 10.03.2003
Gender und Ernährung
Nachhaltiges Verhalten zu Lasten der Gleichberechtigung
PRESSEINFORMATION

Umwelt- und Verbraucherpolitik kontra Geschlechtergerechtigkeit?

Die Tagung "Nachhaltigkeit neu denken" des Frankfurter Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) untersucht Zusammenhänge zwischen "Gender und Ernährung"

Frankfurt am Main, im März 2003

Ob es nun ums Abfalltrennen im Haushalt, bewusstes Konsumverhalten oder eine nachhaltige Ernährung geht, die Haus- und Versorgungsarbeit weitet sich durch den Anspruch an nachhaltige Alltagsökologie immer weiter aus. Noch immer sind das Aufgaben, die vor allem im Verantwortungsbereich der Frauen liegen. Dabei wird nicht nur deren unbezahlte Arbeit vorausgesetzt. Erwartet wird auch eine permanente Fortbildung in Sachen Umwelt, ein Sich-Informieren über Detailfragen der Produkte bis hin zum neuesten Umweltsiegel und der letzten Lebensmittelkennzeichnung. Der Alltag, für viele Frauen ohnehin schon ein Drahtseilakt zwischen Beruf und Familienleben, ist durch verbraucher- und umweltpolitische Strategien, die auf eine Verhaltensänderung der Konsument/innen oder "der Haushalte" abzielen, noch komplizierter geworden.
Geht "nachhaltiges" Verhalten im Alltag also zu Lasten der Gleichberechtigung? Verschärft eine erfolgreiche Umwelt- und Verbraucherpolitik nicht noch das Problem der (Un-) Vereinbarkeit von Beruf und Familie - und damit die Geschlechterungerechtigkeit?
Diese Fragen untersucht das Brennpunktthema "Gender und Ernährung" bei der wissenschaftlichen Tagung "Nachhaltigkeit neu denken - Die Beziehungen zwischen Natur und Gesellschaft im Umbruch" am 3. April 2003 in Frankfurt am Main. Die Tagung findet anlässlich des 15-jährigen Jubiläums des Instituts für sozialökologische Forschung (ISOE) statt.

Die Diskussion "Gender und Ernährung" wird kontrovers von Spezialisten und Spezialistinnen aus verschiedensten Gebieten geführt - vor dem Hintergrund von Alltagserfahrungen und dem psychoanalytischen Begreifen alltäglicher Widersprüche, aus Sicht der Nahrungsproduktions-, der Ernährungs-, der Hauswirtschafts- und der alltags-ökologischen Forschung sowie der Interessensvertretung offizieller und NGO-Vebraucherpolitik. Teilnehmen werden:

- Franziska Reichenbacher, Journalistin (bekannt als die "Lottofee" und überzeugte Konsumentin von Bio-Lebensmitteln)

- Petra Thorbrietz, Publizistin, Food Watch (Mitautorin des Buches: "Lügen, Lobbies, Lebensmittel. Wer bestimmt, was Sie essen müssen")

- Micha Hilgers, Psychoanalytiker und Umweltmediator (Autor des Buches "Ozonloch und Saumagen. Motivationsfragen in der Umweltpolitik")

- Staatssekretär Alexander Müller, BMVEL (Verbraucherministerium)

- Beatrix Tappeser, Bereichsleiterin Biodiversität, Ernährung und Landwirtschaft, Öko-Institut Freiburg (Autorin von "Die blaue Paprika. Globale Nahrungsmittel-produktion auf dem Prüfstand")

- Barbara Methfessel, Professorin für Ernährungs- und Haushaltswissenschaft der PH Heidelberg, Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft

Die Moderation übernimmt Irmgard Schultz, Leiterin des Forschungsbereichs "Alltagsökologie, Konsum und Stoffströme" am Institut für sozial-öklogische Forschung (ISOE) in Frankfurt und Mitautorin der 2002 vom UBA herausgegebenen empirischen Studie: "Bedingungen und Möglichkeiten nachhaltigen Konsumverhaltens".

Ziel dieser Gesprächsrunde ist die Identifizierung von Ansatzpunkten, Strategien und neuer Allianzen für eine nachhaltige Ernährung: "Was ist nachhaltige Ernährung und was muss geschehen und geschaffen werden, damit sie für alle möglich ist?

Neben dem Brennpunkt "Gender und Ernährung: Umwelt- und Verbraucherpoltik kontra Geschlechtergerechtigkeit" widmet sich die Tagung "Nachhaltigkeit neu denken - Die Beziehungen zwischen Natur und Gesellschaft im Umbruch" drei weiteren Schwerpunkten: "Wasser: Mangel versus Überfluss", "Versorgung: Bevölkerungs-entwicklung und Versorgungskrisen" und "Lebensstile: Expansion - Exklusion - Exklusivität?"

Weitere Informationen und Anmeldung unter www.nachhaltigkeit-neu-denken.de und www.isoe.de.

Pressekontakt:

Maren Dey
Luna Park 64
Medien Konzepte Projekt GmbH
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Tel. 069 - 256 697 - 31
Fax 069 - 256 697 - 39
dey@lunapark64.de
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