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Presse-Stelle:  Vegetarier-Bund Deutschlands e.V. Geschäftsstelle, D-30159 Hannover
Rubrik:Gesundheit    Datum: 28.02.2003
Bundesinstitut für Risikobewertung in Kooperation mit dem VEBU: Haben Vegetarierinnen weniger Schadstoffe in Muttermilch?
Aufruf des BfR in Zusammenarbeit mit dem VEBU: Schwangere Vegetarierinnen gesucht!
Aufruf des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) in Kooperation mit Priv.-Doz. Dr. A. Hahn (Universität Hannover, Mitglied vom Wissenschaftlichen Beirat des VEBU) und dem VEBU: Enthält die Muttermilch von Veganerinnen und Vegetarierinnen weniger Flammschutzmittel als bei Ernährung mit Mischkost?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung und Umweltbundesamt suchen für eine Studie über die Belastung von Muttermilch mit Flammschutzmitteln schwangere Veganerinnen und Vegetarierinnen.

Veganerinnen und Vegetarierinnen leben meist gesundheitsbewußter als die übrigen Frauen. Dennoch sind auch sie weit verbreiteten unerwünschten Stoffen aus der Umwelt ausgesetzt, die sich im Körper anreichern können. In der Vergangenheit galt die wissenschaftliche Aufmerksamkeit zum Beispiel Pflanzenschutzmitteln wie DDT oder Umwelt-giften, wie den Dioxinen.

Wie kommen Flammschutzmittel in die Umwelt und die Muttermilch?

In letzter Zeit wurde das Augenmerk auf Flammschutzmittel gelenkt, die eine Vielzahl elektronischer Geräte von der Stereoanlage, über den Fernseher bis hin zum Computer in die Umwelt und in die nähere Umgebung des Menschen gelangen können. Dazu gehören auch die polybromierten Diphenylether (PBDE).
Sie gelten nach dem der-zeitigen Erkenntnisstand als ungefährlich und erzeugen weder Krebs noch Erbgutschäden. Diese Verbindungen sind inzwischen überall in der Luft, im Boden und im Wasser, aber auch in Lebensmitteln wie Fisch, Fleisch, Milch und Eiern nachweisbar. Auch im Menschen, d.h. in der Muttermilch, wurden sie inzwischen gefunden. Man weiß bisher nicht genau, auf welchem Wege diese Flammschutzmittel in den Körper gelangen und in welchen Mengen der Säugling diese Substanzen möglicherweise beim Stillen aufnimmt. Da Stillen für das Wohl des Kindes sehr wichtig ist, wollen wir die Muttermilch in unserer Studie sorgfältig prüfen.

Im Jahr 2002 wurde vom BfR (damals noch Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin) gemeinsam mit dem Umweltbundesamt eine Studie begonnen, mit der aufgeklärt werden soll, auf welchen Wegen PDBE in den menschlichen Körper gelangen. Ein möglicher wichtiger Pfad ist die Ernährung. Von DDT ist bekannt, dass es in hohem Maße über tierische Lebensmittel in den menschlichen Körper gelangt. Die Muttermilch von Vegetarierinnen bzw. Veganerinnen wies daher in der Regel geringere DDT- Gehalte auf als Milch von Frauen, die sich mittels "Mischkost" ernährten.

Warum möchten wir Veganerinnen/Vegetarierinnen in die Studie einbeziehen?

Wir vermuten, dass auch bei den Flammschutzmitteln die Aufnahme über die Nahrung eine wichtige Rolle spielt. Die gesundheitsbewusste Lebensführung der Veganerinnen und Vegetarierinnen und insbesondere der teilweise oder vollständige Verzicht auf Lebensmittel tierischer Herkunft lassen vermuten, dass dies zu niedrigeren Belastungen in der Muttermilch führt und der Säugling entsprechend weniger Schadstoffe beim Stillen aufnimmt. Dies wollen wir mit unserer Studie prüfen, indem wir PBDE-Gehalte in Muttermilch von Veganerinnen/ Vegetarierinnen und von Mischköstlerinnen vergleichen.
Hierzu bitten wir um Ihre Mitarbeit und Unterstützung. Diese Studie kann nur gelingen, wenn sich genügend Veganerinnen/ Vegetarierinnen daran beteiligen!

Was müssen die Teilnehmerinnen tun?

Für diese Untersuchungen suchen wir Schwangere, die sich bereits längere Zeit vegetarisch bzw. vegan ernähren (mindestens 5 Jahre), und die bereit sind, etwa zwei Wochen nach der Geburt des ersten oder zweiten Kindes eine Probe von ca. 40 Milliliter Muttermilch zur Verfügung zu stellen. Zugleich ist ein Fragebogen auszufüllen, dessen Daten anonymisiert ausgewertet werden. Wenn Sie Ihr Kind länger stillen, ist das BfR zusätzlich an einer zweiten Milchprobe etwa 12 Wochen nach der Entbindung interessiert. Diese Proben möchten wir in diesem Jahr sammeln.

Und noch ein Hinweis: Die Nationale Stillkommission, die auch an unser Institut angebunden ist, hat ein großes Interesse an der Studie.
Über die Ergebnisse der Studie werden wir in einem zukünftigen Heft des VEBU berichten.

Wenn Sie Fragen haben oder an der Studie teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte vor Ihrer Entbindung bei:

Kontakt:
Dr. Bärbel Vieth, BfR
Tel: 030-8412-3212
b.vieth@bfr.bund.de

Dr. Thomas Rüdiger, BfR
Tel: 030-8412-3903
t.ruediger@bfr.bund.de

Barbara Post, Ärztin
Tel: 030-89502211
barbarap@zedat.fu-berlin.de



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