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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Familie, Reise, Erholung    Datum: 10.02.2003
Tourismus für alle
Zum heute eröffneten Bundeswettbewerb "Willkommen im Urlaub - Familienzeit ohne Barrieren" erklärt Undine Kurth, tourismuspolitische Sprecherin:

Wir begrüßen, dass mit diesem Bundeswettbewerb konkrete Anstöße gegeben werden, Urlaub in Deutschland für Menschen mit Behinderungen attraktiver zu machen. Die Lebensqualität behinderter und sonstiger mobilitätseingeschränkter Menschen wird insbesondere dadurch geprägt, in welchem Maße sie touristische Angebote nutzen können.

Grundsätzlich haben behinderte Menschen die gleichen Reise- und Urlaubsinteressen wie Nichtbehinderte. Hier ist nicht nur an Rollstuhl fahrende Gäste zu denken, sondern auch an blinde, schwerhörige, gehörlose, lern- und gehbehinderte Besucherinnen und Besucher. Die Urlaubsreiseintensität schwerbehinderter Menschen liegt etwa bei 60-65 Prozent, wobei von einer zunehmenden Reisehäufigkeit ausgegangen wird. Die Wahl der Reiseziele ist ähnlich derer nicht behinderter Menschen. Auf Grund des steigenden Altersdurchschnittes wird die Anzahl der mobilitätseingeschränkten Menschen in Zukunft deutlich ansteigen.

Barrierefreies Reisen ist ein wichtiger Zukunftsmarkt für den Deutschlandtourismus, der Arbeitsplätze sichert und schafft. Die Anpassung des touristischen Angebots an die Bedürfnisse behinderter bzw. mobilitätseingeschränkter Touristen wird für die Wettbewerbsfähigkeit der Tourismusbranche in Deutschland in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen.

Die Tourismusbranche ist gut beraten, wenn sie sich frühzeitig auf diesen wachsenden Markt einstellt. Das betrifft auch die Servicebereitschaft gegenüber Gästen, die auf Hilfestellungen bei Anreise und Aufenthalt angewiesen sind. Dienstleistungsdefizite und Verhaltenszumutungen bedeuten für behinderte Menschen besonders gravierende Stresssituationen. Die Barrieren in unseren Köpfen müssen wir abbauen.

Für uns ist Barrierefreiheit ein Bürgerrecht. Sie geht weit über den reinen Baubereich hinaus und umfasst auch die Bereiche Verkehrsmittel und Verkehrstechnik, Informations- und Kommunikationsanlagen und natürlich auch alle Produkte und Konsumgüter. Deshalb ist es wichtig und richtig, dass im Wettbewerb nicht nur touristische Einrichtungen bewertet werden, sondern auch die Erlebnismöglichkeiten ringsum. "Barrierefrei" kann zum Alleinstellungsmerkmal vieler deutscher Tourismusregionen werden und so deren Wettbewerbsfähigkeit stärken.




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