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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik    Datum: 14.01.2003
Mr. Bush - die Friedensbewegung ist wieder da!
So einfach wie sich George W. Bush seinen Angriffskrieg gegen den Irak vorstellt, wird es nicht gehen. Jetzt ist in ganz Europa die Friedensbewegung wieder da.

Friedensinitiativen bereiten europaweit Demos gegen einen Irakkrieg vor. Für den 15. Februar sind in Berlin und zwölf weiteren europäischen Hauptstädten Massenkundgebungen geplant. Mit einer Friedenstour durch 16 deutsche Städte wollen die Globalisierungsgegner von Attac für eine rege Beteiligung an der Anti-Kriegs-Demo in Berlin werben. "Nur ein breiter gesellschaftlicher Konsens kann den Krieg noch stoppen", meinte Attac.
Vor "unkalkulierbaren Risiken" eines Irakkriegs hat der DGB gewarnt. Eine militärische Intervention könne zu einer Destabilisierung des gesamten Nahen Ostens führen. Zudem trage die "ohnehin leidgeprüfte Zivilbevölkerung" die Hauptlast eines Krieges. Die Auseinandersetzung mit Terrorismus und Massenvernichtungswaffen sei "Sache der Völkergemeinschaft". Ein "globales Gewaltmonopol als Ultima Ratio" dürfe nur von den UN beansprucht werden. Rot-Grün müsse im UN-Sicherheitsrat für eine friedliche Lösung werben.

Auch die Grünen entdecken endlich ihre pazifistischen Wurzeln wieder. Sie wollen einen Irak-Krieg verhindern.
Der Parteirat verabschiedete einstimmig eine Resolution, in der es heißt: "Wir lehnen den Krieg ab, und Deutschland wird sich daran nicht beteiligen." Es dürfe keinen Automatismus durch den Militäraufmarsch am Golf geben. Grünen-Chef Reinhard Bütikofer sagte: "Wir betrachten uns als die Speerspitze der Friedensbewegung."

Nich nur der Dalai Lama, auch der Papst protestiert gegen einen Krieg. Er hat einen Angriff auf den Irak eindeutig verurteilt.
"Nein zum Krieg!", sagte er bei einem Diplomatenempfang im Vatikan: "Krieg bedeutet immer eine Niederlage für die Menschheit." Italienischen Presseberichten zufolge will der Papst einen hohen Kurienkardinal zu Friedensmissionen nach Bagdad und Washington schicken. Falls sich die Kriegsgefahr zuspitze, solle Kardinal Etchegaray mit Iraks Staatschef Saddam Hussein und US-Präsident George Bush sprechen.

Zur Lösung aktueller Konflikte besitze die internationale Gemeinschaft zahlreiche Mittel, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. "Die Welt wäre völlig anders", sagte er, "wenn man beginnen würde, die unterzeichneten Verträge ernsthaft umzusetzen."

Die Papst-Intervention spaltet die CDU/CSU. Die deutschen Christdemokraten müssen sich zwischen dem Papst und George W. Bush entscheiden. Dazwischen liegen Welten. Für Christen gilt noch immer die ethische Magna Charta: "Du sollst nicht töten."

Literaturtipp:
Franz Alt Krieg um Öl oder Frieden durch die Sonne

Riemann-Verlag/BertelsmannGruppe
€ 17,90 [D] / sFr 30,50
ISBN 3-570-50032-2



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