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Der Internationale König-Baudouin-Preis für Entwicklung für das Jahr 2002 ist von der König-Baudouin-Stiftung an die Organisation Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) verliehen worden, deren Sekretariat sich in Bonn (Deutschland) befindet und der 17 nationale Initiativen in 14 europäischen Ländern, Nordamerika und Japan angehören. FLO und seine Mitgliedsorganisationen haben sich zum Ziel gesetzt, die Lage der benachteiligten Produzenten und Landarbeiter in den Entwicklungsländern zu verbessern, und zwar durch Richtlinien für einen fairen Handel, die mit Hilfe einer Zertifizierung der Produkte sowie durch den Aufbau von Rahmenbedingungen den Produzenten eine Handelspraxis zu günstigen Bedingungen eröffnen. Den Verbrauchern bietet das Zertifizierungssystem des fairen Handels eine wirkliche Alternative zu ihren täglichen Einkaufsgewohnheiten. Zurzeit sind verschiedene Sortimente von Lebensmitteln (Bananen, Fruchtsäfte, Kaffee, Tee, Kakao, Honig, Zucker, Reis, .) mit dem Kennzeichen für fairen Handel erhältlich, die zudem allmählich durch weitere Lebensmittelprodukte als auch Produkte im Non-Food Bereich erweitert werden (wie z.B. Fußbälle). Zu den Kennzeichnungen, die am weitesten verbreitet sind, gehören Max Havelaar, TransFair und Fairtrade. Der Internationale König-Baudouin-Preis für Entwicklung 2002 in Höhe von 150.000 EUR wird am 27. Mai 2003 im Königlichen Schloss in Brüssel überreicht werden. Die Jury unter dem Vorsitz von Dr. Peter Piot, Exekutivdirektor der UNAIDS, hat ihre Entscheidung wie folgt begründet: Ausgezeichnet werden die Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) und ihre nationalen Mitgliedsorganisationen, "für die Pionierarbeit, die sie geleistet haben, indem sie benachteiligten Kleinbauern und Arbeitern in den Entwicklungsländern die Chance gegeben haben, sich direkt und zu fairen Handelskonditionen am internationalen Handel zu beteiligen, durch ein System der Zertifizierung, der direkten Unterstützung der Produzenten, Hilfen bei der Marktentwicklung und durch Verbraucheraufklärung." Beim fairen Handel, einer Bewegung, die vor mehr als 40 Jahren ihren Anfang nahm, beschränkt man sich allerdings nicht darauf, die Produkte der wegen der geringen Marktpreise und großen Abhängigkeit von Zwischenhändlern benachteiligten Produzenten zu verkaufen. Die Träger deas Fairen Handels informieren zudem die Öffentlichkeit über die Beschaffenheit des aktuellen Systems des internationalen Handels, in dem sich die Kleinproduzenten, vor allem aus den Entwicklungsländern, nur mit Mühe über Wasser halten können. Die Bewegung nahm ihren Anfang als Partnerschaft zwischen diesen Produzenten, Vertriebsleuten und Einzelhändlern ohne Erwerbszweck im Norden. Im Lauf der Jahre sind ständig weitere alternative Handelsorganisationen (ATO) in verschiedenen Ländern gegründet worden, die häufig eng mit den von Freiwilligen initiierten Dritte-Welt-Läden verbunden waren. Die ATO und die Dritte-Welt-Läden erreichten jedoch selten ein breites Zielpublikum. Dies hat 1989 zur Entstehung des Konzepts der Zertifizierung des fairen Handels geführt, damit diese Produkte für Kunden im Supermarkt sofort zu erkennen sind. Die Zertifizierung des fairen Handels hat in den Niederlanden ihren Ursprung mit dem Verkauf von Kaffee unter dem Handelsnamen Max Havelaar, ein Beispiel, dem bald andere in vielen verschiedenen Ländern unter derselben oder einer anderen Bezeichnung, wie etwa TransFair oder Fairtrade, folgen sollten. Heute kämpfen FLO, seine Mitglieder (oder «nationalen Initiativen») und die anderen mit dem fairen Handel beschäftigten Organisationen für die Förderung einer sozial zu verantwortenden und ökologisch nachhaltigen Produktion. Wenn FLO sich für eine Handelspartnerschaft und für die Anerkennung der Rechte von Kleinproduzenten und Landarbeitern insbesondere im Süden einsetzt,, so beeinflußt die Organisation damit die Debatten, die auf den Foren des OMC, in Porto Alegre, Davos und der EU geführt werden . Dr. Peter Piot skizziert, worum es geht: "Viele Menschen, private und öffentliche Institutionen im wohlhabenden Norden spenden großzügig Milliarden Euro als Entwicklungshilfe für den Süden. Während der Süden dringend auf diese Spenden angewiesen ist, kann langfristig doch nur die wirtschaftliche Entwicklung die Menschen im Süden in die Lage versetzen, sich auf nachhaltige Weise selbst aus der Armut zu befreien. In der heutigen globalisierten Welt gelingt ihnen das nur mit Hilfe der ungeschmälerten Teilnahme am internationalen Handel zu den gleichen Bedingungen wie in der entwickelten Hemisphäre." Das Engagement der FLO für ein offenes, kalkulierbares Handelssystem ohne Diskriminierungen mit Raum für Menschenwürde und eine nachhaltige Entwicklung reiht sich deutlich in die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen für das Jahrtausend ein, in die sog. Millennium Development Goals (MDGs). Die MDG, die von allen Staaten im Jahr 2000 gebilligt wurden, liefern eine Planvorgabe, anhand der sich die großen Entwicklungsherausforderungen unserer Zeit bis 2015 lösen lassen. Seit 1980 verleiht die König Baudouin Stiftung alle zwei Jahre einen mit 150.000 EUR dotierten Preis für Entwicklung, womit sie eine Person oder Organisation auszeichnet, die sich durch nachhaltige Errungenschaften zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Entwicklungsländern verdient gemacht hat. Die Liste der bisherigen Preisträger erstreckt sich über ein breites Spektrum, das von der Erwachsenenalphabetisierung über Mikrokredite, HIV/AIDS, Landbesitzlosigkeit und Lebensmittelversorgung bis hin zur Entwicklung von Impfstoffen reicht. In den Auswahlkriterien werden die Multiplikatorwirkung der vorgeschlagenen Initiativen sowie die damit verbundenen Möglichkeiten für die entsprechenden Zielgruppen, ihre eigene Entwicklung zu meistern, berücksichtigt. Zusätzliche Informationen sind unter www.kbprize.org zu finden. Kontakt König-Baudouin-Stiftung: Jean Paul Warmoes, Director International Relations, jeanpaul@kbfus.org, +1.212.643.8645 (New York) Peter Thesin, Press Officer, thesin.p@kbs-frb.be, +32.2.549.02.56 (Brüssel) Fairtrade Labelling Organizations International (FLO): Luuk Zonneveld, Managing Director, l.zonneveld@fairtrade.net, +49.228.94.92.30 (Bonn) Paola Ghillani, President, p.ghillani@maxhavelaar.ch
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