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Presse-Stelle:  Ökologisch-Demokratische Partei Bundesverband, D-97070 Würzburg
Rubrik:Politik    Datum: 10.12.2002
Bundesarbeitskreis Christen und Ökologie fordert:
Wiedereinsetzung der "Bioethik Enquete Kommission"
Würzburg. Der Bundesarbeitskreis Christen und Ökologie in der ödp (Ökologisch-Demokratische Partei) hat sich für eine schnelle Wiedereinsetzung der Enquete-Kommission Recht und Ethik der modernen Medizin ausgesprochen. "Die Wiedereinsetzung der Kommission ist uns wichtig", betont der Sprecher des Arbeitskreises Martin Kämpf. "Wichtig ist uns ausdrücklich, dass die Enquete- Kommission kommt und kein anderes Gremium, weil sie aus dem Bundestag heraus zusammengesetzt wird und damit eine klar demokratische Legitimation hat und eine Bandbreite der Meinungen sicher vertreten sein
werden."

Angesichts des schnellen Fortschreitens der Entwicklungen in vielen Bereichen der Medizin, Medizintechnik und Gentechnik, so äußerte sich Kämpf weiter, sieht der Arbeitskreis dringenden Handlungsbedarf für die Politik.
Es könne nicht sein, dass die Politik den technischen Entwicklungen mit einem Sicherheitsabstand hinterherlaufe und damit jegliche Gestaltungsmöglichkeit vergebe, sondern nur eine mehr als bedenkliche Flickschusterei betreibe. Es müsse wieder möglich sein Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und zu handeln.

Die Kommission müsse auf eine langfristige und vorausschauende Arbeitsweise hin ausgerichtet werden. Gerade nach der erneuten Ankündigung des italienischen Wissenschaftlers Antinori, bald werde der erste geklonte Mensch geboren, sei die Kommision sehr wichtig, unabhängig davon, ob man der Ankündigung Glauben schenken könne oder nicht, denn eine solche Kommision könne vielleicht so böse Überraschungen, wie die Ankündigung Antinoris vermeiden, indem sie laufend versuche den Überblick über Trends und Entwicklungen zu behalten und über geeignete Reaktionen nachzudenken.

Der Nationale Ethikrat, ein vom Kanzler nach seinem Belieben zusammengestelltes Gremium, sei für diese Aufgabe nicht geeignet, weil gegen den Rat Vermutungen der Einseitigkeit und eine Orientierung auf ein vorgegebenes Ziel hin vorgebracht wurden und daher sein Ruf als Erfüllungsgremium des Kanzlerwillens ihm die öffentliche Anerkennung versagt.

Die Situation dränge allerdings derzeit so sehr, dass es darüber hinaus auch auf internationaler Ebene eine Entscheidung über ein weltweites Verbot jeglicher Form des Klonens von Menschen benötige. Die Vertagung der Entscheidung könne angesichts der dramatischen Ereignisse nicht aufrecht erhalten bleiben. Ein Zögern könne angesichts des aggressiven Vorpreschens mancher Forscher nur falsch als Schwäche interpretiert werden und ausgenutzt werden. Stattdessen sei dringend Handeln geboten. Die Politik müsse sich in dieser fundamentalen Frage bei der es um die grundsätzlichen Menschenrechte geht klar äußern und Grenzen ziehen und damit ihre Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen. Die Menschenwürde sei nicht veräußerbar und auch kein
Verhandlungsgegenstand über den man verfügen kann, sondern ein Recht, dass vorstaatlich gelte und von den Menschen lediglich anerkannt werde. Ursache für die Würde sei Gott, der die Menschen zusammen mit der Schöpfung ins Dasein gerufen hat und nicht der Mensch. Dieser Zusammenhang müsse deutlich bleiben.

Eine Entscheidung müsse schnell gefällt und umgesetzt werden. Dabei müsse sich die Bundesregierung endlich klar und unmissverständlich auf die Seite des Lebens stellen und jegliche Form des Klonens ohne Abstriche (auch das therapeutische Klonen) verurteilen und verbannen.

Martin Kämpf
Sprecher AK Christen und Ökologie


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