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Presse-Stelle:  Patuca e.V. Freunde und Förderer für Natur und Kultur im Regenwald, D-78465 Konstanz
Rubrik:Soziales u. Gesellschaft    Datum: 03.12.2002
Naturschutzarbeit extrem
Entwicklungszusammenarbeit mit Siedlern am Patuca ist keine leichte Aufgabe
ein Artikel von Aljosha Kleinhammer, Augsburg

Die Region in Honduras in der sich PATUCA engagiert, ist sehr abgelegen und besitzt kaum Infrastruktur. Hier sind die wichtigsten Transportmittel das Kanu und die eigenen zwei Beine, Straßen gibt es nicht, und wenn man nicht gerade in einem der vereinzelten Dörfer lebt, kostet der Besuch beim nächsten "Nachbarn" einen Fußmarsch von mindestens zwei Stunden.

Deswegen findet man menschliche Siedlungen fast nur in Flussnähe, aber auch wenn sie so leichter erreichbar sind, leben die meisten Familien sehr isoliert, was ganz einfach daran liegt, dass die Flüsse wenig befahren sind. Der Alltag der Leute die so leben, beschränkt sich normalerweise auf die selben Personen (eben diejenigen mit denen sie zusammenleben) und die Arbeit auf dem Feld oder im Haus.

Die abgeschiedene Lage, die schlechte Infrastruktur und der eng begrenzte Rahmen, in dem sich das Leben der Familien abspielt bieten also kaum Möglichkeit zum Austausch mit anderen Leuten oder dem Rest der Welt.
Die einzigen Einflüsse, die von außen in diese Zone gelangen, erreichen die Menschen über die Kirche, das Radio und Organisationen die dort aktiv sind. Wenn ein Schulbesuch möglich ist, dann nur für wenige Jahre, so dass gerade mal die wichtigsten Grundkenntnisse vermittelt werden können.
Ein Medium, welches wirklich alle erreicht, ist das Radio; allerdings hören die Leute eigentlich nur dann richtig zu, wenn Funksprüche übermittelt werden die sie irgendwie betreffen. Das liegt vor allem daran, dass es nur ganz wenige Programme gibt, die speziell auf die Region des Patuca Nationalparks und die Belange seiner Einwohner zugeschnitten sind. Mit sensibel gewählten und ausgearbeiteten Themen kann man nämlich sehr wohl auch das Interesse der isoliert lebenden Bevölkerung gewinnen.

Hier das Vertrauen der Menschen zu gewinnen und sinnvolle Entwicklungsprojekte aufzubauen, ist nicht nur wegen dem begrenzten Horizont, den die Einheimischen ohne ihre eigene Schuld besitzen, sehr schwierig. Sie leben meist nach festen, in ihrer eigenen kleinen Gesellschaft entstandenen, Gewohnheiten und Traditionen. Diese Werte sind fix und werden nicht in Frage gestellt.

Für uns ist es völlig selbstverständlich, dass wir uns jederzeit der verschiedensten Informationen und vor allem anderer Ideen und Ansichten bedienen können um uns selbstständig ein Urteil bilden zu können oder um für uns selbst den besten Weg herauszufinden, wie wir den Anforderungen unserer sich ständig verändernden Umwelt begegnen.

Das Wissensgefälle zwischen uns, die in "Lernfabriken" der westlichen Gesellschaft groß geworden sind und diesen Menschen hier im Regenwald des Patuca ist riesengroß. In der Zusammenarbeit mit den Siedlerfamilien steht am Anfang jeden neuen Projektes erst einmal viel Wissensübermittlung und Bildungsarbeit. Nur so erhalten die Menschen eine zeitgemäße Basis für Entscheidungen, die die Sicherung ihrer Existenz in Zukunft nachhaltiger zu gestalten ermöglicht.

Informationen: http://www.patuca.org/projekte_bildung.htm
Noch Fragen? Wir beantworten sie gerne: an Patuca senden

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