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![]() Die Jagd in Eigenbewirtschaftung wird in zunehmender Form als Alternative zur Verpachtung von Jagdflächen von Jagdgenossenschaften betrieben, in denen der Privatwaldbesitz dominiert. Verschiedene Jagdgenossenschaften im Kreis Ravensburg nehmen hier landesweit eine Vorreiterrolle ein. Am Vormittag des Seminartages besichtigten die interessierten Teilnehmer zwei genossenschaftliche Jagdreviere, die schon über neun Jahre in Eigenbewirtschaftung betrieben werden. Ein Revier der Jagdgenossenschaft Beuren und eines im Osterwald bei Eglofs. Die Teilnehmer wurden geführt von ortsansässigen Waldbauern, den beauftragten Jägern und den zuständigen Forstleuten. Überrascht waren die Seminarteilnehmer aus der Region und dem ganzen Land, welche waldbaulichen Erfolge sich in beiden Reviere eingestellt haben, seit die dort vertraglich beauftragten Jäger in einer Dienstleisterfunktion die Jagd nach klaren Zielvorgaben der Grund- und Waldbesitzer durchführen und durch die Jagd, die vorhandenen Schalenwildbestände, insbesondere die des Rehwildes, den waldbaulichen Zielen anpassen. Tanne und Laubhölzer wachsen dort flächig natürlich verjüngt ohne aufwendige Schutz- und Pflanzmaßnahmen. Die Verjüngung des Waldes ist in beiden Revieren nachhaltig gesichert, die Wildbestände sind angepasst und trotzdem für die nachhaltige Bejagung vorhanden. ![]() Am Nachmittag erhielten die Seminarteilnehmer noch Informationen zu verschiedenen Organisationsformen der jagdlichen Eigenbewirtschaftung und zur praktischen Zusammenarbeit zwischen Waldbesitzern und Jägern. Jetzt gesellte sich auch der Kreisjägermeister aus Ravensburg mit seinem Stellvertreter und einer kleinen Gefolgschaft aus Hegeringleitern und traditionellen Jägern aus der Region zu der Seminargesellschaft und stellten, ohne sich am Vormittag von den Erfolgen vor Ort zu überzeugen, die Eigenbewirtschaftung als zukunftsweisende Jagdorganisationsform in Frage. Sie plädierten für die Beibehaltung der Jagdverpachtung, da sie in dieser Form die Kontinuität der Jagdausübung und der Hege des Wildes gesichert sehen, bei gutem Austausch zwischen Jagdpächtern und Waldbesitzern. Für die anwesenden Waldbauern aus der Region und dem Lande waren jedoch gerade dies die Punkte, in denen sie von der traditionellen Jägerschaft bisher im Stich gelassen wurden. Die Erhaltung unverträglich hoher Wildbestände, eine einseitig ausgerichtete Hege ohne Blick und Sachverstand für die Zukunftssicherung des Waldes, waren genau die Konfliktbereiche zwischen Jagdpächtern und Waldbesitzern, die dann der Weiterverpachtung ein Ende setzten und zur zukünftigen Eigenbewirtschaftung der Reviere führten und zunehmend führen. Eine Eigenbewirtschaftung in der die Grund- und Waldbesitzer, denen gesetzlich das Jagdrecht zusteht, Jäger mit waldbaulichem Sachverstand unter Vertrag nehmen, die durch ihre aktive Bejagung einen Einklang zwischen zukunftsgerechtem Wild- und Waldbestand herstellen und sichern. Der anwesenden traditionellen Jägerschaft wurde klar gemacht, dass die Zukunft der Jagd maßgeblich und ausschließlich davon abhängt, was die Grund- und Waldbesitzer in ihrer Zielsetzung vorgeben, die ihre Grundbesitzflächen zur Bejagung zur Verfügung stellen. Vor allem in Regionen unseres Landes in denen bäuerlicher Privatwaldbesitz noch Wertigkeiten darstellen, die auch zukünftigen Generationen übertragen werden sollen. Der Ökologische Jagdverband, stellt sich als kleiner Jagdverband schon seit seiner Gründung diesem Sachverhalt, da er für eine ökologisch vertretbare Jagdausübung eintritt, die solche Ziele mit verfolgt. Darum unterhält er eine aktive Beratungsgruppe für Grund- und Waldbesitzer, die Alternativen zur Jagdverpachtung aufzeigt und mit organisiert, natürlich auch mit dem Ansatz, der ohnehin schon angefeindeten Jagd in unserer Gesellschaft eine sinnvolle Zukunft zu sichern. Trotz der phasenweise inhaltlich scharf geführten Diskussionen, war dieses Seminar zur Eigenbewirtschaftung der Jagd für alle Beteiligten zukunftsweisend. Allein die Tatsache, daß jährlich immer mehr Jagdbezirke gerade auch im Kreis Ravensburg sich für die Eigenbewirtschaftung ihrer Jagdflächen entscheidet, bezeugt, daß bei Grund- und Waldbesitzern ein Umdenken stattfindet, hin zu mehr Eigenbestimmung, wie und mit welchem Ziel auf ihren Flächen zukünftig gejagt wird.
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