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Presse-Stelle:  Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-14193 Berlin
Rubrik:Verkehr    Datum: 28.08.2002
Wie viel zahlen die Kommunen für den Verkehr ?
Arbeitsblätter und Leitfaden ermöglichen Kostenberechnung
Verkehr verursacht Kosten, nicht nur für den Straßenbau. Aber: wie viel eine Gemeinde insgesamt für den Verkehr ausgibt, ist aus dem kommunalen Haushalt nicht ohne weiteres ersichtlich. Ein Teil der Ausgaben, der für den Verkehr anfällt, wird nicht im Verkehrshaushalt erfasst, sondern "versteckt" sich in anderen Haushaltstiteln, zu denen beispielsweise Ausgaben für die Abwasserbeseitigung, Grünflächen oder Schulen gehören. Das Umweltbundesamt (UBA) stellt zwei Instrumente vor, mit deren Hilfe solche versteckten Ausgaben sichtbar gemacht werden. Eines zielt auf den Autoverkehr, das andere auf die gesamten Einnahmen und Ausgaben im Verkehr.

Zur Erfassung des Autoverkehrs hat die internationale Umweltagentur der Gemeinden (International Council for Local Environmental Initiatives, ICLEI), mit Unterstützung des Umweltbundesamts die Ausgaben der Städte Bremen, Dresden und Stuttgart für den motorisierten Individualverkehr untersucht. Pro Einwohner geben diese Gemeinden jährlich zwischen 110 und 145 Euro für den Autoverkehr aus. Einnahmen sind bereits einbezogen. Wird dieses Ergebnis auf die Gesamtzahl der Bundesbürger hochgerechnet, ergibt sich eine Summe von 10,5 Milliarden Euro, mit der die Kommunen den Autoverkehr subventionieren. Die Ausgaben der Länder und die des Bundes sind hierbei nicht mitberücksichtigt.

Damit auch andere Gemeinden ihre Ausgaben für den Autoverkehr berechnen können, hat ICLEI übersichtliche Arbeitsblätter zur Auswertung des Haushaltsplans erstellt. Auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Organisationen können sich mit dieser Hilfe zurechtfinden.

Einen Überblick über die gesamten Verkehrsausgaben und Einnahmen, zu denen sowohl die des Autoverkehrs, als auch die der öffentlichen Verkehrsmittel, Fußgänger, Fahrradfahrer und die des Güterverkehrs zählen, können sich die Kommunen mit Hilfe eines zweiten Instruments verschaffen. Es handelt sich um das computergestützte Verfahren Least Cost Transportation Planning (LCTP). Es wurde von der IVU Traffic Technologis AG im Auftrag des UBA entwickelt und in Göttingen, Görlitz, Hannover und Heidelberg erprobt. LCTP bietet nicht nur eine Jahresübersicht der Verkehrsausgaben im Haushaltsplan. Es können auch Kosten und Umweltwirkungen von Planungsvarianten bewertet werden. Darüber hinaus kann geprüft werden, ob die für die Unterhaltung der Verkehrsanlagen eingesetzten Mittel ausreichen.

Ein Leitfaden zur Anwendung von LCTP in den Kommunen sowie ein Tabellensatz im Excel-Format sind unter der Adresse http://www.umweltbundesamt.de im Internet verfügbar. Dieser Leitfaden ist als Arbeitshilfe für die Anwendung in Finanz- oder Verkehrsämtern der Kommunen und in Planungsbüros konzipiert.

Die Arbeitsblätter der ICLEI können unter der Adresse http://www.iclei.org/europe/ccp/subsidies_german.htm aus dem Internet heruntergeladen oder kostenlos beim ICLEI-Europasekretariat, Eschholzstraße 86, 79115 Freiburg, E-mail: iclei-europe@iclei-europe.org angefordert werden.

Der Forschungsbericht: "Möglichkeiten der Umweltentlastung und Kostenreduzierung im Verkehr durch Verkehrsplanung" mit aktualisiertem Leitfaden ist in der Reihe TEXTE des Umweltbundesamts als Nr. 23/02 erschienen. Er kostet 10 Euro und kann gegen Einsendung eines Verrechnungsschecks an die Firma Werbung und Vertrieb, Ahornstraße 1-2, 10787 Berlin, bestellt werden. Bitte bei der Bestellung TEXTE 23/02 und Absender angeben.

Hinweis für die Presse: Ansprechpartnerin ist Dr. Hedwig Verron, Fachgebiet Umwelt und Verkehr, Telefon: 030/8903-2406, Telefax: 030/8903-2106, E-mail: hedwig.verron@uba.de.

Berlin, den 28.08.2002



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