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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Umweltschutz    Datum: 15.08.2002
Vorsorgender Hochwasserschutz nötiger denn je
Zur Hochwasserkatastrophe erklärt der umweltpolitische Sprecher Reinhard Loske:

Als Reaktion auf die unvorstellbaren Hochwasserkatastrophen muss von Bundesländern und Bund ein konzertiertes Programm zur Hochwasservorsorge erarbeitet werden.

Angesichts der furchtbaren Hochwasserschäden in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg muss schnelle Hilfe für die Opfer jetzt absoluten Vorrang haben.

Aber bereits heute muss nach vorne gedacht werden, wie derartige Katastrophen künftig vermieden werden können. Im Zentrum einer Strategie der Hochwasservorsorge muss stehen, unseren Flüssen mehr Raum zu geben, um Hochwasserspitzen ausgleichen zu können. Die fortschreitende Flächenversiegelung muss gestoppt werden. Jeden Tag wird in Deutschland eine Fläche von 130 Hektar, das entspricht mehr als 150 Fußballfeldern, versiegelt. Unser Ziel ist, den Flächenneuverbrauch bis 2020 auf 30 Hektar zu reduzieren.

Auch wenn die Bundesländer für den Hochwasserschutz zuständig sind: Nach dieser Katastrophe muss es zu einem gemeinsamen Vorgehen von Bund und Ländern kommen. Dazu müssen die Bundesländer Koordinierungskompetenz an den Bund abgeben.

Wir schlagen ein konzertiertes Programm zur Hochwasservorsorge vor, das folgende Punkte enthält:
  • Maßnahmen zur Flächenentsiegelung und zum Stop des Flächenneuverbrauchs
  • Wiederherstellung der Rückhaltefähigkeit der Böden durch Ökologisierung von Land- und Forstwirtschaft
  • Verbesserte Regenversickerung in Städten
  • Maßnahmen zum naturnahen Flussrückbau, keine weiteren Flussbegradigungen
  • Sicherung und Wiederherstellung natürlicher Rückhaltegebiete (natürliche Überschwemmungs- und Wasserrückhalteräume)
  • Ausbau von Poldern und Rückhaltebecken
  • Deichrückverlegungen
Noch so gute Hochwassermaßnahmen können kein Jahrhunderthochwasser verhindern. Aber sie können die Folgen mildern. Angesichts der beginnenden Klimaänderungen müssen deshalb jetzt sofort alle erdenklichen Maßnahmen in nationaler und internationaler Zusammenarbeit ergriffen werden.



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