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| ECO-News - die grüne Presseagentur |
Presse-Stelle: | Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden |
Rubrik: | Energie Datum: 08.07.2002 |
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Energiekommission des Bundestags: Solare Energiewende bis 2050 möglich |
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Die Energie-Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages hat ihren Endbericht vorgelegt.
Die wichtigsten Ergebnisse- Das gegenwärtige Energiesystem ist nicht nachhaltig.
- Eine nachhaltige-zukunftsfähige Energieversorgung ist aber technisch möglich und wirtschaftlich vorteilhaft.
- Eine nachhaltige Energieversorgung ist eine Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
- Bis 2050 können die Treibhausgase um 80 Prozent reduziert werden.
- Etappenziele bis dahin sind, bis 2020 die Emissionen um 40 Prozent und bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren.
- Bis 2020 kann die Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien um den Faktor vier erhöht werden - der Einsatz der Erneuerbaren Primärenergien um den Faktor 3,5.
- Der Endenergieverbrauch neu sanierter Altbauwohnungen kann bis 2020 auf 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter reduziert werden.
- Pkws brauchen 2020 im Schnitt noch zwischen 3,5 und 4 Liter Benzin auf 100 Kilometer (statt 9 Liter heute). Der Benzinverbrauch kann bis 2050 auf unter 2 Liter pro 100 Kilometer gesenkt werden.
- Die Realisierung dieser Energieziele sichert und schafft Arbeitsplätze und Wettbewerbsvorteile für deutsche Firmen auf dem Weltmarkt. Radioaktiver Abfall darf nur noch für eine Übergangszeit produziert werden.
- Die Energie-Kommission schlägt eine Exportoffensive für regenerative Energien- und Effizienztechnologien in Entwicklungs- und Schwellenländer vor.
Die Kommission stellt fest: "Eine irreversible Beschädigung der Naturgrundlagen muss verhindert werden, weil intakte Naturgrundlagen Voraussetzung sind für wirtschaftliche und soziale Entwicklung."
Ziel einer auf Nachhaltigkeit angelegten Energie- und Verkehrspolitik ist die Stabilisierung des Weltklimas, schreibt die Kommission unter Vorsitz und Federführung des SPD-Bundestagsabgeordneten Professor Ernst-Ulrich von Weizsäcker. Nur dann werde den mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung in den Entwicklungsländern, eine nachhaltige Entwicklungsperspektive ermöglicht."
Die für die Versauerung von Böden und Gewässern verantwortlichen Schadstoffe Schwefeldioxid, Stickoxide und Ammoniak müssen weltweit, flächendeckend um 99 Prozent verringert werden, meint die Bundestagskommission. Ebenso ehrgeizig ist das Ziel, die Flächenverbräuche in Deutschland bis 2050 auf Null zu reduzieren. Das bedeutet: zusätzliche Flächeninanspruchnahme wird nur möglich durch Ausgleichsmaßnahmen.
Die Energie-Kommission hat drei mögliche Energieszenarien bis zum Jahr 2050 erstellt:- Im ersten Szenario wird vor allem auf Energieeffizienz gesetzt. Die Nutzung der Kernenergie wird gestoppt. Fossile Energieträger, hauptsächlich Kohle, werden auf niedrigerem Niveau weiter genutzt.
- Im zweiten Energie-Szenario wird bis 2030 aus der Kernenergie ausgestiegen und bis 2050 auch weitgehend aus den fossilen Energien. Solare Vollversorgung ist bis 2050 möglich, mindestens jedoch 50 Prozent mit Erneuerbaren Energien.
- Ein drittes Szenario betrachtet, ob ein kurzfristiger Atomausstieg unter dem Eindruck des 11. September 2001 möglich ist.
Die SPD/Grünen-Mehrheit in der Kommission setzt auf die Fortführung der Energiewende während die CDU/CSU-FDP-Minderheit weiterhin auf die Atomenergie setzt und bis zu 70 neue AKWs bauen will. Über die Energiewende sind die Bundestagsfraktionen völlig zerstritten. Sie könnten daraus das Wahlkampfthema Nummer eins machen. Aber das trauen sich weder Stoiber noch Schröder. Denn dabei könnte ihre Abhängigkeit von der Kohlelobby (Schröder und seine SPD) ebenso deutlich werden wie die Abhängigkeit Stoibers und seiner CDU/CSU von der Atomlobby. Die Grünen wären dabei die lachenden Dritten. Sie wollen die solare Energiewende, die im Volk sehr populär ist, zum Wahlkampfthema machen. Dabei sind sie gut beraten.
Die Bundestags-Kommission hält die Energiewende für grundsätzlich finanzierbar. Die Energiekosten bleiben insgesamt ähnlich hoch wie heute.
Die Sonnenenergievereinigung "Eurosolar" begrüßt den Bericht der Mehrheit der Energie-Enquete- Kommission. Die mögliche Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien bis 2050 deckten sich mit den Zielen und Berechnungen von Eurosolar (Szenario 2).
Franz Alt zeigt in drei Büchern wie die solare Energiewende und die ökologische Verkehrswende konkret und praktisch organisiert werden kann.
Der ökologische Jesus - Vertrauen in die Schöpfung
Die Sonne schickt uns keine Rechnung - Die Energiewende ist möglich
Das ökologische Wirtschaftswunder - Arbeit und Wohlstand für alle
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