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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik    Datum: 19.06.2002
Zukunftsfähiges Deutschland?
Ob der Umweltgipfel "Rio plus 10" Ende August/Anfang September in Johannesburg der Umwelt helfen wird? Wenn es heute Abend eine ökologisch realistische Tagesschau geben würde, dann müssten diese fünf Meldungen an der Spitze stehen:
  • Auch heute Abend haben wir Menschen wieder 150 Tier- und Pflanzenarten ausgerottet;
  • auch heute haben wir wieder 30.000 Hektar Wüste zusätzlich produziert;
  • auch heute wieder sind 86 Millionen Tonnen fruchtbaren Bodens durch Erosion verloren gegangen;
  • auch heute wieder haben wir 100 Millionen Tonnen Treibhausgase produziert durch das Verbrennen von Kohle, Gas und Öl.
Praktisch führen wir einen Dritten Weltkrieg gegen die Natur. Vor 10 Jahren beim Rio-Umweltgipfel versprachen alle Regierungen der Welt, auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise umzusteigen. Doch der Krieg gegen die Natur geht weiter.

Jetzt hat der BUND und die katholische Entwicklungsorganisation "Misereor" eine Studie über ein zukunftsfähig des Deutschland vorgestellt. Die Autoren fordern, dass Gerhard Schröder das Ziel, bis 2005 die Treibhausgase in Deutschland um 25 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, bekräftigt.

Klaus Töpfer schreibt im Vorwort der Studie, die Welt brauche in Johannesburg gar keine neuen Beschlüsse, sondern endlich den politischen Willen, die Beschlüsse von Rio aus 1992 umzusetzen.

Die neue Studie schlägt vor, dass bis 2020 etwa 25 Prozent der Landwirte in Deutschland ökologisch produzieren (Renate Künast will 2010 schon 20 Prozent) und bis 2005 sollen 80 Prozent der Treibhausgase reduziert worden sein.

Die Autoren der Studie wollen, dass die Subventionen für fossile Brennstoffe gesenkt werden und der Anteil der erneuerbaren Energien rasch gesteigert wird. Deutschland soll rasch 0,7 Prozent seines Bruttosozialproduktes für Entwicklungshilfe ausgeben. Diese Zahl wurde schon von der Regierung Helmut Schmidt genannt. Aber statt der 0, 7 Prozent beträgt der Anteil der Entwicklungshilfe heute 0,26 Prozent.

Wenn an all diesen Zahlen und Prozenten sich durch Johannesburg nichts ändert, kann nach dem erneuten Gipfel wiederum zu Recht festgestellt werden: Außer Spesen nichts gewesen.

Bei den meisten Gipfeln gab es bisher nur diesen konkreten Beschluss: das Datum für den nächsten Gipfel.



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