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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Land und Gartenbau    Datum: 17.06.2002
Nitrofen: Kein Öko-Skandal
Es war absehbar und auf der "Sonnenseite" schon vor 10 Tagen zu lesen: Wenn auch bei der konventionellen Landwirtschaft nach Nitrofen gesucht wird, ist der Skandal ganz schnell kein "Öko-Skandal" mehr. Inzwischen sind etwa 40 Bio-Höfe und 500 konventionelle Höfe geschlossen. Und der Skandal ist noch lange nicht beendet. Er ist noch nicht einmal aufgeklärt.

Jetzt bekommt durch die viel größeren Mengen im konventionellen Bereich der neueste Lebensmittelskandal eine ganz neue Dimension. Acht Bundesländer sind inzwischen betroffen, am schwersten Mecklenburg-Vorpommern. Hier mussten etwa 400 Betriebe geschlossen werden.

Die Futtermittelfirma Fugema hat ihren Sitz ebenfalls in Mecklenburg-Vorpommern. Hier wurden 72 Tonnen Getreide aus der Nitrofen-Halle in Malchin verarbeitet und mit weiteren 50.000 Tonnen vermischt und ausgeliefert. Möglicherweise handelt es sich dabei um kriminelle Machenschaften, denn der Betreiber der Lagerhalle hat von Nitrofen gewusst und das Futter-Getreide dennoch ausgeliefert.

Renate Künast hat dem Raiffeisenverband eine "Kultur des Verschweigens" vorgeworfen. Genossenschaften von "Raiffeisen" sind Betreiber der betroffenen Lager- und Futtermittelbetriebe. Raiffeisen wies die Vorwürfe zurück und sprach von "Versäumnissen" im Hause Künast.

Bauern leiden und Verbraucher sind total verunsichert. In dieser Situation will die CDU/CSU zum zweiten Mal das Verbraucherinformationsgesetz scheitern lassen. Das ist politisch unverantwortlich. Gegenseitige Schuldzuweisungen helfen gar niemanden. Solange in der Landwirtschaft und bei der Lebensmittelproduktion der Einsatz von Gift erlaubt ist, wird es solche Skandale immer wieder geben. Was hat Gift generell in Lebensmitteln zu suchen?

Die politische Lösung kann nur heißen: Agrarwende jetzt! Wann denn sonst? Wer "Bio-Lebensmittel" Einkauf leistet einen Beitrag zu weniger Gift auf dem Acker, zu weniger Energieeinsatz und zu einem besseren Tierschutz.

BuchTipp:
Franz Alt "Agrarwende jetzt - Gesunde Lebensmittel für alle"
"Die Landwirtschaft produziert Überschüsse, ist an der Umweltzerstörung beteiligt, stolpert von einem Skandal zum anderen, stellt immer weniger Arbeitsplätze zur Verfügung und verliert an Akzeptanz in der Bevölkerung."




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