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n. Die Bundesregierung wurde vom DNR aufgefordert, die Subventionierung von Atomstrom zu beenden und die finanzielle Unterstützung der Kohle schrittweise zurückzufahren. Ferner müsse die Deckungsvorsorge für Atomunfälle realitätsgerecht geregelt und die ungerechtfertigten Rückstellungen der Energiekonzerne in einen öffentlichen Fonds überstellt werden. Zur Regelung der überhöhten Durchleitungsentgelte für Stromanbieter ist eine Regulierungsbehörde zu schaffen. Zur Absicherung und zum Ausbau der umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung muß nach Auffassung des DNR eine Quotenregelung eingeführt werden.

DNR-Präsidialmitglied Hubert Weinzierl:
"Bundeswirtschaftsmi-nister Werner Müller läßt die Stromkonzerne schalten und walten wie sie wollen und traut sich nicht,wie bei der Post, mit Hilfe einer Deregulierungsbehörde den Übergang zur Marktwirtschaft fair und gerecht zu gestalten." Der DNR verwies darauf, daß die Stromriesen, die jetzt als Preisbrecher auftreten, aus ihrer jahrzehntelangen Monopolzeit die Netze als Besitzstand gesichert haben. Mit überhöhten Durchleitungsgebühren werden neue Anbieter vom Markt verdrängt. In der Folge können die Energiekonzerne die Strompreise mangels Konkurrenz wieder anheben.

Mit Lockvogelangeboten oder dem Aufkauf von Stromerzeugern wollen die Energiekonzerne die ungeliebte Konkurrenz von umweltfreundlich erzeugtem Strom aus Sonne, Wind, Biogas, Erdwärme und vor allem aus Blockheizkraftwerken ausschalten. DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen appellierte an die Bundesregierung: "der derzeitige Anteil der umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung an der gesamten Stromkapazität von 9,5% ist durch eine Quotenregelung zu sichern und zu verdoppeln." Der Anteil des durch Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten Stromes in Dänemark und den Niederlanden beträgt bereits jeweils 40 %. Künftig müsse jeder Anbieter von Strom nachweisen, daß er den Strom zu einem bestimmten Prozentsatz entweder selbst durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)erzeugt oder auf dem Markt hinzugekauft hat. Zu diesem Zweck soll es einen Handel mit Zertifikaten geben, wobei ausdrücklich einen Wettbewerb vorgesehen ist. Durch die Regelung soll ein entscheidender Nachteil der kommunalen und industriellen KWK ausgeglichen werden. Die meist älteren reinen Elektrizitätswerke können hauptsächlich deswegen sehr viel preiswerter Strom erzeugen als die KWK, weil bei Ihnen die Anlagen im Gegensatz zu den neueren KWK bereits abgeschrieben und die Kosten dadurch wesentlich geringer sind. Atomstrom kann unter anderem deshalb so billig angeboten werden, weil die bisherige Deckungsvorsorge bei Atomunfällen von der früheren Bundesregierung ganz gezielt auf 500 Mio. DM begrenzt wurde. Verglichen mit dem möglichen Schadensumfang einesAtomunfalls ist dies eine geradezu lächerliche Summe. Allein die Versicherungssummen der auf einem Parkplatz eines Atomkraftwerkes abgestellten Autos dürften höher sein, als dieser Betrag von DM 500 Mio.. Bei einer marktwirtschaftlich orientierten Kalkulation der Deckungsvorsorge würden die damit verbundenen hohen Versicherungskosten den Betrieb von Atomkraftwerken unwirtschaftlich machen, betonte der DNR. Die von der Bundesregierung vorgesehene Erhöhung auf 5 Milliarden DM reicht längst nicht aus.

Der DNR ermunterte die bundesdeutsche Bevölkerung, ihrem lokalen Stromversorger treu zu bleiben und den Strom von denjenigen kommunalen Stadtwerken zu beziehen,die unter dem Markennamen energreen Ökostrom anbieten, d.h. Strom vollständig aus erneuerbaren Energiequellen. Dadurch lassen sich bis zu 40.000 Arbeitsplätze in der Energiewirtschaft sichern. Die insgesamt 230 Mitgliedsunternehmen der in Köln ansässigen Arbeitsgemeinschaft kommunaler Versorgungsunternehmen zur Förderung rationeller, sparsamer und umweltschonender Energieverwendung koordiniert energreen-Strom, mit dem auch eine Energieeinsparberatung durch die Stadtwerke verbunden ist. Der DNR setzte sich für eine Ausweitung der dezentralen kommunalen Handlungsmöglichkeiten ein. Aribert Peters vom Bund der Energieverbraucher kritisierte die Beibehaltung der bisherigen hohen Grundgebühr mit einem ermäßigten Preis je Kilowattstunde (kWh). Dies erschwere dem Verbraucher nicht nur einen Vergleich verschiedener Stromanbieter, sondern verhindere auch die Einführung von Energiespartechniken aller Art. Für besonders umweltbewußte Konsumenten gäbe es darüber hinaus eine ganze Reihe von Ökostromanbietern, wie die Düsseldorfer Naturstrom AG.

Weitere Informationen
Helmut Röscheisen, Deutscher Naturschutzring, Am Michaelshof 8-10, 53175 Bonn, Tel.: 0228/ 35 90 05, Fax: 0228/ 35 90 96



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