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Presse-Stelle:  Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:Bauen    Datum: 14.07.2002
Energiesparen mit Bio-Dämmstoffen
Wärme dämmen ist besser als Menschen verdammen von Norbert Suchanek
Das auch von der Bundesregierung begrüßte und im Parlament verabschiedete Kyoto-Abkommen erlaubt Industrie und Staaten sich von der Verpflichtung des Klimaschutzes freizukaufen. Statt selbst Energie und damit Kohlendioxid einzusparen, dürfen Staaten und Firmen auf Ausgleichsflächen vor allem in Entwicklungsländern schnellwachsende und auch gen-manipulierte Baum-Monokulturen anpflanzen, um das Treibhausgas Kohlendioxid zu binden. Umwelt- und Menschenrechtsgruppen vor allem aus den Ländern der Südens beklagen, daß dadurch wertvolle landwirtschaftliche Nutzflächen, Savannen und auch Regenwaldgebiete in umweltschädliche "Baum-Wüsten" umgewandelt und Tausende von Einheimischen Land und Existenz verlieren. Wissenschaftler befürchten zudem, daß die Baummonokulturen langfristig das Weltklima weiter anheizen könnten* (Siehe Kasten).

Es gibt seit Jahren bessere und menschlichere Methoden das Klima zu retten, als "Baum-Wüsten" zu erzeugen. Wir sollten nicht bei diesem Wahnsinn des Kohlendioxid- oder Emissionshandels mitmachen und statt dessen selbst in Haushalt und Straßenverkehr Energie sparen. Und jeder sollte dabei mitmachen. Für Umwelt, Menschen und auch für den eigenen Geldbeutel ist es sowieso besser, den Energieverbrauch zu senken. Am besten und schnellsten ist durch die Wärmedämmung von Haus und Wohnung dies möglich. Denn so lassen sich kostengünstig große Mengen an Heizenergie und damit an Kohlendioxid sparen.

Dämm-Materialien, die umweltschonend hergestellt werden, sind dabei zu bevorzugen. Zum Glück gibt es bereits seit Jahren eine reichhaltige Auswahl an umweltfreundlichen und biologischen Dämmstoffen. Manche werden aus Flachs hergestellt, manche aus Schafwolle, andere aus Kokos-Fasern. Es gibt Dämmplatten aus Kork und aus Holzwolle. Aus Hobelspänen wird der Dämmstoff Iso-Span hergestellt. Auch aus Altpapier wird heutzutage umweltfreundlicher Zellulose-Dämmstoff hergestellt. Reste von Sägewerken wiederum dienen zur Herstellung des einblasbaren Dämmstoffs "Steico-Zell".

Problematisch sind Dämmstoffe aus Mineralfasern. Hier muß dringend auf das RAL-Gütezeichen geachtet werden. Nur so ist gewährleistet, daß krebserregende Fasern nicht enthalten sind. Bei der Verarbeitung der RAL-Fasern ist dennoch dringend das Tragen von Arbeitskleidung und Arbeitshandschuhen anzuraten, da auch diese Mineralfasern auf der Haut gemein jucken können.

Die immer wieder "aufgewärmte" Behauptung, daß ein zuviel an Wärmedämmung zu verringertem Wasserdampfaustausch und damit zu vermehrter Schimmelbildung im Haus führt, ist weiterhin sehr umstritten. Fest steht jedoch, daß sogenannte Wärmebrücken an Stellen, die nicht ausreichend isoliert sind, Schimmelbefall anziehen. Problematisch sind hierbei zum Beispiel Fenster oder auch Stahlbetondecken, die nicht gegen kalte Außenluft isoliert sind. Die Stiftung Warentest hat Informationen zu Schimmelpilz-Problemen, Feuchteschutz und richtige Dämmung im Internet <(a href=http://www.stiftung-warentest.de target=_blank>www.stiftung-warentest.de) und per Faxabruf (0190-5100-108556) zusammengestellt.

Falls man ein Haus mit einem flachen oder nicht zu steilen Dach hat oder bauen will, sollte eine Dachbegrünung ins Auge gefaßt werden. Denn ein mit Pflanzen bewachsenes Dach bringt viele ökologische Vorteile inklusive einer Wärmedämmung. "Eine Begrünung von Dächern", sagt das Umweltbundesamt, "ist aufgrund ihrer zahlreichen positiven Wirkungen möglichst weitgehend anzustreben." Für den Schutz unseres Klimas arbeitet ein begrüntes Dach übrigens doppelt: einmal durch die Energie-Einsparung und zweitens durch die Aufnahme von Kohlendioxid durch die Dachpflanzen.

Infos zur Wärmedämmung gibt es vom:
Umweltbundesamt, Internet www-umweltbundesamt.de

Weitere Informationen über schadstoffreies und
gesundes Bauen gibt es im neuen kostenlosen 80-seitigen NaturBaustoffBuch der Firma "naturbaudirekt.de", Hindenburgstr. 13, 83646 Bad Tölz, Telefon: 01805 - 628 878, email: info@naturbaudirekt.de und im Internet unter www.naturbaudirekt.de.

Zu Wärmedämmung und zur Vermeidung von Wärmebrücken gibt es auch infos und Hilfestellung vom Verband Privater Bauherren, Spaldingstr. 64, 20097 Hamburg, Telefon 040-231550

Auch die Verbraucher Initiative bietet Informationen zu Schimmel und Wärmedämmung, Tel. 030-5360733, Internet: www.verbraucher.org

Infos zum Kyoto-Protokoll und Gen-Baum-Monokulturen gibt es vom:
Native Forest Network (NFN), Fax 001-802-8648203, Email nfnena@sover.net Internet: www.nativeforest.org
Pro Regenwald, Froschammer Str. 14, 80807 München, Tel. 089-359-8650, Fax 089-359 6622, Internet: www.pro-regenwald.de

Außerdem sei hier das Buch von Uwe Bolius wärmstens empfohlen:
"Landnahme - Eukalyptus-Monokulturen in Brasilien", Verlag Brandes und Apsel, Frankfurt, 1998, ISBN 3-86099-151-5

Kurzrezension von:
"Landnahme - Eukalyptus-Monokulturen in Brasilien"


Es soll immer noch Menschen geben, die glauben, daß Aufforstungen per se etwas Positives sind und dem Menschen wie Klima helfen könnten. Doch das Buch "Landnahme" von Uwe Bolius belehrt uns eines besseren. Es berichtet ungeschönt über die drastischen Folgen der Aufforstung großer Gebiete in Südostbrasilien mit Eukalyptus-Monokulturen. Zu den Opfern zählen nicht nur Umwelt und der artenvielfältige atlantische Regenwald, sondern ebenso die Indianer vom Volk der Tupiniquim im Bundesstaat Espirito Santo.

Buchzitat: "Im Bundesstaat Espirito Santo hat sich Aracruz angesiedelt, die größte Zellulosefabrik der Welt für gebleichten Eukalyptuszellstoff: Die Indios vom Volk der Tupiniquim, die in Dörfern rund um die gewaltige Fabrik leben, nennen die riesigen Plantagen 'grüne Wüste', einen 'Fluch' und eine 'Plage'."

Das Buch wurde zwar bereits 1998 geschrieben, es ist aber nicht nur aufgrund der neuen, internationalen Klimaschutzpolitik brandaktuell. Denn die Eukalyptusmonokulturen sollen sich nun noch weiter ausbreiten, um unser Klima zu retten, wie es heißt. Und der brasilianische Zellstoff-Riese Aracruz begründet seine "Grünen Wüsten" neuerdings mit dem Klimaschutz.

"Landnahme - Eukalyptus-Monokulturen in Brasilien", von Uwe Bolius, Verlag Brandes und Apsel, Frankfurt, 1998, ISBN 3-86099-151-5


Ein Experiment mit ungewissem Ausgang

Der globale Handel mit dem klimaschädlichen Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) ist mit dem Kyoto-Protokoll fast schon eine beschlossene Sache. Wenn es keine Änderung gibt, wird der sogenannte Emissionshandel ab 2005 EU-weit und ab 2008 weltweit möglich sein. Teil dieses Handels ist die Anerkennung von Wäldern oder Baummonokulturen als sogenannte Kohlenstoffsenken. Statt CO2 einzusparen darf z.B. in Kenia eine Fläche z.B. mit Eukalyptus-Gen-Bäumen bepflanzt werden, die ein bestimmte Menge CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen und in ihrer Pflanzmasse speichern soll. Doch Wissenschaftler von der britischen Royal Society warnten noch vor der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls: Man wisse viel zu wenig darüber, wieviel CO2 die Vegetation und Böden wirklich speichern können. Und wenn überhaupt, so sei die Speicherfähigkeit nur sehr begrenzt und nur für eine gewissen Zeitspanne möglich. Die Forscher warnen sogar davor, daß die Baumplantagen langfristig sogar das Klima weiter anheizen können. Zum einen könnten sie andere Treibhausgase wie Methan und Stickoxide in die Luft abgeben. Durch erhöhte Temperaturen geförderte Bakterienaktivität setze zudem das in der Pflanzenmasse gespeicherte C02 verstärkt frei. Auch Waldbrände, bei denen große Mengen an C02 in kürzester Zeit frei werden, sind möglich. Das einzige, was man vom CO2-Handel mit Sicherheit sagen kann, ist, daß er ein Experiment mit ungewissem Ausgang ist.



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