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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:Umweltschutz    Datum: 05.06.2002
Umweltnachrichten Juni 2002
zusammengestellt von Norbert Suchanek
Handy im Auto bleibt gefährlich

Auch eine Freisprechanlage macht das Telefonieren im Auto nicht viel ungefährlicher. Tatsächlich seien Handy-Gespräche während der Autofahrt gefährlicher als Trunkenheit am Steuer, zeigt eine Studie des britischen Transport Research Laboratory (TRL). Tests am Fahrsimulator zeigten, dass die Reaktionszeit bei gleichzeitiger Handy-Nutzung durchschnittlich um 30 Prozent gegenüber alkoholisierten Fahrern sank.<

Wirtschaftsminister ignoriert Risiken von Mobilfunkstrahlen

In Schreiben an Wirtschaftsminister Müller und Umweltminister Trittin hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) strengere Regeln für die Genehmigung von Sendeanlagen gefordert. Es dürfe nicht sein, dass beim gegenwärtigen intensiven Ausbau der Mobilfunknetze die Umwelt- und Gesundheitsrisiken weiter ignoriert würden. Der aktuelle Entwurf der Genehmigungsverordnung für Sendeanlagen aus dem Bundeswirtschaftsministerium berücksichtige den notwendigen Strahlenschutz für Anwohner und andere Betroffene nur ungenügend.<
Weitere Informationen: Bernd Rainer Müller, BUND-Experte für elektromagnetische Strahlung / Tel. 05232-929045

Tödliche Umwelt

Jährlich sterben rund drei Millionen Kinder unter fünf Jahren durch Umweltprobleme wie verseuchtes Trinkwasser, Luftverschmutzung und Unfälle. Allein 1,3 Millionen Kinder starben im Jahr 2000, so die Weltgesundheitsorganisation (WHO), in Entwicklungsländern an Durchfallerkrankungen, aufgrund von unzureichenden sanitären Anlagen und mangelnder Hygiene. Rund 1,4 Millionen Kinder unter fünf Jahren sterben aufgrund von Atemwegserkrankungen. Insgesamt seien laut WHO 40 Prozent der Erkrankungen von Kindern weltweit auf Umweltrisiko-Faktoren zurückzuführen.<

Brasilien: illegaler Handel mit Gen-Soja

Offiziell darf in Brasilien (noch) kein Gen-Soja angebaut werden. Doch immer häufiger werden Tonnen von illegal eingeführtem Gen-Soja-Saatgut entdeckt. Vergangenen März beispielsweise tauchten 55 Tonnen Gen-Soja auf, von denen 21 Tonnen von der Polizei dann verbrannt wurden. Etwa 15 Soja-Farmer wurden verhaftet.
Tatsächlich sei dies nur die Spitze eines Eisbergs. Bereits seit 1997 würde Gen-Soja illegal in Brasilien großflächig (illegal) angebaut, behauptet nun ein Bericht des Parlamentariers Ronaldo Vasconcellos von der liberalen Partei. Der Bericht geht davon aus, daß Gen-Sorten bereits auf etwa 60 Prozent der Soja-Anbauflächen im Bundesstaat Rio Grande do Sul wachsen. Denn der Verkauf an normalem, nicht-gen-manipuliertem Saatgut sei um 60 Prozent gefallen, während sich die Anbaufläche in Brasilien aber nicht verringert habe.
Brasilien ist der Hauptlieferant von Sojabohnen für die europäische Sojaöl und Futtermittelindustrie.<

Ältestes Lebewesen ist 11.000 Jahre alt

Amerikanische Wissenschaftler haben in der Wüste von Palm Springs das älteste Lebewesen der Erde entdeckt: der Creosote-Strauch (Larrea tridentata) wird auf mindestens 11.000 Jahre geschätzt und ist fast 20 Meter lang.<

Südsee-Insulaner als Versuchskaninchen

Weil die Versuche mit genetisch verändertem Insulin in Neuseeland verboten sind, will ein Pharmakonzern sein neues Produkt an Menschen auf den polynesischen Cook-Inseln ausprobieren. Genetisch veränderte Schweinzellen zur Insulinproduktion sollen in einige "freiwillige" Polynesier implantiert werden. Der Pharmakonzern habe die Regierung der Cook-Inseln bereits kontaktiert, berichtete im März BBC-online.<

Krebs durch Mikropartikel

Winzige Schmutzpartikel, wie sie durch Motoren, Kraftwerke und Fabriken ausgestoßen werden, erhöhen das Risiko von Lungenkrebs und die Sterberate in den USA. Das fand die Brigham Young University (BYU) nun heraus. Die Studie bekräftigt eine vorangegangene Studie, wonach eine erhöhte Umweltverschmutzung auch eine erhöhte Sterblichkeitsrate nach sich ziehe.<

Karibik-Soldaten für Großbritannien

Den Briten gehen offensichtlich die Soldaten aus. Nun wirbt die britische Armee in der Karibik um junge Rekruten. Die ersten 125 Einwohner von St. Lucia haben bereits bei den Briten unterschrieben. Wenn sich dieser Trend auch bei anderen Armeen der Industriestaaten durchsetzt, dann werden die Menschen aus der "Dritten Welt" unsere künftigen "Rohstoff-" oder "Anti-Terror-Kriege" in Dritte-Welt-Ländern wie Afghanistan, Somalia oder Irak führen.<

Giftige US-Flüsse

Fluss-Untersuchungen in 30 US-Bundesstaaten haben dem Gewässerzustand in den USA ein vernichtendes Urteil ausgestellt. In den Proben fanden sich zahlreiche chemische Substanzen wie zum Beispiel Reste von Schmerzmitteln, Medikamenten-Rückstände zur Behandlung von Herzstörungen und Bluthochdruck oder weibliche Sexualhormone aus der "Pille".<

Zierfisch-Plünderung in Amazonien

Aquarienliebhaber in aller Welt sind mitverantwortlich für die Ausrottung der kleinen gestreiften Fische im Amazonas. Die Jagd auf die kaum daumenlangen Zebrafischchen der Gattung Callichthyidae inmitten des brasilianischen Amazonasgebietes kostet nicht nur jährlich einigen Tauchern das Leben. Sie trägt auch zur Zerstörung der Artenvielfalt bei.<

Abgereichertes Uran kann Nieren schädigen

Soldaten und Zivilisten, die lange Zeit abgereichertem Uran - es wird in bestimmter US-Munition verwendet - ausgesetzt sind, können schwere Nierenschäden erleiden. Analysen der britischen Royal Society zufolge bestehe ein Risiko auch durch damit kontaminierte Böden und Trinkwasser-Anlagen.<

Bauernsterben geht weiter

Das "Bauernsterben" geht auch in Deutschland weiter. Zwischen 2000 und 2001 gaben rund 11.100 selbständige Bauern auf, so daß die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ab zwei Hektar Nutzfläche auf 410.000 sank. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes und des Bundeslandwirtschaftsministeriums ist die durchschnittliche Betriebsgröße auf 41,6 Hektar (2000: 40,5 ha) gestiegen. Trotz der Künast-Agrarwende geht die Konzentration im Agrargeschäft weiter: Die "Kleinen" werden verdrängt, die "Großen" werden größer.<

Biobauern schützen Klima

Die Ökologische Landwirtschaft verbraucht weniger Energie als der konventionelle Anbau. Dies hat nun auch die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft erkannt. Konventionelle Bauern verbrauchen drei mal mehr Energie als Bio-Bauern. Umgerechnet auf die Produktion von einem Liter Milch belastet ein Bio-Hof das Klima mit Treibhausgasen nur halb so stark wie ein konventioneller Betrieb.<

Abholzung auf Anraten des IWF

Die Abholzung der tropischen Regenwälder geht zum großen Teil auf Kosten des Weltwährungsfonds (IWF). Dies stellte nun unmißverständlich das WORLD RAINFOREST MOVEMENT fest. Von Ghana, der Elfenbeinküste bis Birma, Kambodscha, Vietnam, Belize, Mexiko und Nikaragua: Die strengen auf größtmöglichen Export ausgerichteten Auflagen des IWF führten in praktischen allen, mit Weltbank-Schulden belasteten Tropenländern zur Vernichtung von Tausenden von Hektar Regenwald.
Weitere Informationen: WORLD RAINFOREST MOVEMENT, International Secretariat, Maldonado 1858, CP 11200, Montevideo, Uruguay, E-mail: wrm@wrm.org.uy, Internet: www.wrm.org.uy.<

Schutz der Menschenrechte rettet Wälder

Der Stopp von Menschenrechtsverletzung ist der wichtigste Schlüssel zur Rettung der "Urwälder". Zu diesem Schluß kommt der Aktuelle Report "Forests of Fear" von der Organisation FERN. Der Bericht zeigt deutlich den Zusammenhang auf zwischen der Abholzung der "Urwälder" und schrecklichen Menschenrechtsverletzungen von Regierungen und Firmen gegenüber den traditionell in diesen Wäldern lebenden Völkern oder kleinbäuerlichen Gemeinschaften. Weitere Informationen im Internet: www.fern.org, Email: info@fern.org<

EU-Fischflotten plündern Afrikas Fische

EU-Fischereiflotten, die vor der Küste des westafrikanischen Staates Senegal fischen, werfen bis zu 90 Prozent des Fanges wieder ins Meer, weil die gefangenen Fische zu klein seien. Nach Angaben des Television Trust for the Environment (TVE) verkamen die Gewässer vor Senegal deshalb zu einer Abfallhalde voller toter Fische. Für die lokale Bevölkerung bedeute dies eine wirtschaftliche Katastrophe. Der EU-Generaldirektor für Fischereiwesen Steffan Smidt weist die Anschuldigungen allerdings zurück. Eine Filmdokumentation zeige allerdings das Gegenteil. "Die Methoden der EU-Flotte sind nicht wirklich nachhaltig" sagt auch BBC-online. Die modernen EU-Fischfangmethoden zerstören eine der wertvollsten Ressourcen an der Küste Westafrikas. "Die EU-Fangflotten jagen alles, können aber nur einen Bruchteil, zwischen zehn und 20 Prozent, verwerten. Der Rest wandert tot wieder in den Ozean zurück."<

"Entflohene" Zucht-Störe verdrängen heimische Störe

Die unbedachte Freisetzung von Stör-Arten aus dem Zierfischhandel und der kommerziellen Störzucht gefährden die Bemühungen des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zu Schutz und Wiederansiedelung der einheimischen Störe. Der Erfolg dieses deutschen Artenschutzprojektes ist nach Forschungsergebnissen der "Gesellschaft zur Rettung des Störs" in Gefahr. Der europäische Stör gilt seit 1993 in Deutschland praktisch als so gut wie ausgerottet oder wie es in der Fachsprache heißt als "verschollen." Statt heimischer Störe tauchen seit Anfang der 1980er Jahre zunehmend nichteinheimische Störe in fast allen Flusseinzugsgebieten auf. Folge der Entwicklung der kommerziellen Störzucht und eines florierenden Handels mit exotischen Stören für Aquarienliebhaber.<

Schiffsverkehr trägt zur Luftverschmutzung bei

Schiffe und Boote könnten einer Studie der University of Delaware zufolge die Luft ebenso verschmutzen wie Autos und Lastwägen. Amerikanischen Untersuchungen zufolge produzieren Schiffe in Gewässern des Nordwest-Pazifiks doppelt soviel Stickoxide wie bisher geschätzt wurde. Die Menge entspricht rund 25 Prozent der im Bundesstaat Washington durch den Verkehr produzierten Emissionen, berichtet das Fachmagazin Nature.<

Waldzerstörung schreitet dramatisch fort

In den kommenden zehn bis 20 Jahren werden rund 40 Prozent aller bisher intakten Waldregionen verschwunden sein. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Initiative Global Forest Watch (www.globalforestwatch.org). Hauptursachen für die Waldrodung sind Bergbau, Holzgewinnung und Straßenbau. Als besonders besorgniserregend wird die Situation in Russland dargestellt, wo sich heute nur noch ein Viertel der Waldfläche im "natürlichen" Zustand befände.<

"Gesundheit ist keine Ware"

"Gesunde Lebensbedingungen und Hilfe bei Krankheit sind ein grundlegendes Menschenrecht, trotzdem ist es oftmals nur den Zahlungsfähigen zugänglich. Weltweit wird es vielen Menschen und in den arm gemachten Ländern des Südens den meisten Menschen vorenthalten", kritisierte Attac-Pressesprecher Felix Kolb. In den kommenden Jahren ist mit einer weiteren Verschärfung der Situation zu rechnen, da in vielen Ländern das Gesundheitswesen einem durch die neoliberale Globalisierung gestiegenen Drucks zur Senkung von Sozialausgaben und zur Privatisierung von Krankenhäusern ausgesetzt ist. Schuld sei Insbesondere die im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) stattfindenden Verhandlungen über die Liberalisierung des Dienstleistungsbereichs. Sie leisteten der Privatisierung des Gesundheitswesens Vorschub. Nach Ansicht von Attac dürfte die Gesundheitsversorgung nicht den Marktkräften überlassen werden.<
Infos: Felix Kolb (Pressesprecher): Tel: 0178 / 35 94 212, eMail: f.kolb@attac-netzwerk.de

Dritte Welt: Gefälschte Medikamente bringen Tod

Abgelaufene Medikamente, gefälschte Präparate oder ganz einfach ineffektive Heilmittel sind in der Dritten Welt offensichtlich immer noch keine Seltenheit. Britische Mediziner warnen vor todbringenden "fake drugs". Rasches Handeln sei notwendig, denn viele dieser gefälschten Medikamente seien höchst gefährlich, berichtet das British Medical Journal. Ein Meningitis-Präparat, das aus Leitungswasser hergestellt wurde, eine Anti-Baby-Pille aus Mehl und ein Paracetamol-Sirup, der aus industriellen Lösungsmitteln besteht, führt die Fachzeitschrift als abschreckende Beispiele an. Skrupellose Politiker und so manches Pharma-Unternehmen seien in diese Geschäfte verwickelt.<


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