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Presse-Stelle:  Transfair e.V., D-50937 Köln
Rubrik:Wirtschaft    Datum: 28.05.2002
TransFair und Rugmark stellen Jahresbilanz 2001 vor
TransFair-Produkte erzielten vier Prozent Umsatzplus RUGMARK bestand im schwierigen Teppichmarkt
Trotz der historischen Tiefstpreise an den Rohstoffbörsen und der extrem billigen Preispolitik der konventionellen Anbieter war das Jahr 2001 für TransFair und seine Partner erfolgreich. Kaffee, Tee, Orangensaft und Süßigkeiten mit dem Sozialsiegel fanden mehr Käufer als im Vorjahr.
Insgesamt wurden in Deutschland TransFair-Waren im Wert von 56 Millionen Euro gekauft, das entspricht einer Steigerung von vier Prozent. Erfreulich ist auch die Entwicklung bei Bioprodukten. Im letzten Jahr trugen ca. 40 Prozent aller TransFair-Produkte auch ein Biolabel - die Tendenz ist weiterhin steigend.
"Diesen Erfolg verdankt TransFair nicht zuletzt dem großartigen Engagement vieler Menschen hier zu Lande," betonte der Vorstandsvorsitzende Norbert Dreßen (Misereor) bei der Vorstellung des Jahresberichtes in Bonn.
"TransFair und seine 68 Lizenznehmerfirmen bieten den Produzenten eine Alternative zum ruinösen Weltmarkt," sagte Geschäftsführer Dieter Overath.
Die Partnerorganisationen erhalten einen Preis für ihre Produkte, der ihre Kosten deckt und Investitionen in Produktqualität, Umwelt und Sozialprogramme ermöglicht. Das schafft ebenfalls im herkömmlichen Welthandel eine bessere Ausgangsposition, gibt der ländlichen Entwicklung wichtige Impulse und kann so dem explosionsartigen Anwachsen der Slums in den großen Städten entgegenwirken.

Bei Kaffee, der zwei Drittel des Umsatzes im Fairen Handel ausmacht, kam es zu einem leichten Absatzplus: im Jahr 2001 wurden 28 Tonnen mehr als im Vorjahr verkauft, der Absatz stieg auf insgesamt 3.127 Tonnen. Die Kaffeegenossenschaften konnten alleine durch den deutschen Markt Direkteinnahmen von 12 Millionen Euro erzielen.
Mit 170 Tonnen wurden letztes Jahr elf Prozent mehr Tee mit dem TransFair-Siegel aufgebrüht. Auch Orangensaft überbot das Vorjahresergebnis um elf Prozent. Fair gehandelte Süßigkeiten wurden deutlich mehr vernascht: Leckermäuler kauften 24 Prozent mehr Schokolade und 20 Prozent mehr Kakao. Lediglich bei Honig und Bonbons ging der Absatz geringfügig zurück.

Jeder von uns kann was tun

"Jeder kann zu einem fairen Welthandel beitragen," sagte Bundespräsident Johannes Rau kürzlich in seiner Berliner Rede zum Thema Globalisierung.
Mit dem Kauf von fair gehandelten Produkten kann jeder etwas für mehr internationale Solidarität tun. TransFair und Rugmark seien gute Beispiele dafür. Die beiden Initiativen setzen sich dafür ein, dass Social-Shopping bei unserem Konsumverhalten eine größere Rolle spielt als "wir können nur billig".

Rugmark - gemeinsam gegen illegale Kinderarbeit

Im Jahre 2001 wurden Teppiche mit dem Rugmark-Siegel im Wert von 96,6 Millionen Euro verkauft, das ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 3,4 Prozent. Dies liegt im Gesamttrend der Teppichbranche, die sich in einer sehr schlechten wirtschaftlichen Lage befindet.
Bisher wurden 2,5 Millionen Teppiche mit dem Sozialsiegel geknüpft. Deutschland stellt das wichtigste Abnehmerland dar. Aus Lizenzgebühren kamen allein hier über 1,5 Millionen Euro zusammen. Damit ist es gelungen, illegale Kinderarbeit in der Teppichproduktion zurückzudrängen.
Rugmark-Inspektoren haben bisher über 2.000 Fälle von Kinderarbeit aufgedeckt. Zusätzlich haben Brot für die Welt, Misereor und terre des hommes drei Millionen Euro für Rehabilitationsmaßnahmen ehemaliger Kinderarbeiter investiert.
Das Kontroll- und Lizenzierungsverfahren von Rugmark ist in dieser Form einzigartig. Rugmark-Inspektoren kontrollieren rund 35.000 Knüpfstühle in Indien und Nepal, über 25 Prozent aller indischen Knüpfstühle werden nach Rugmark-Bedingungen überprüft. In Nepal, wo die Teppichindustrie der zweitwichtigste Handelszweig darstellt, werden sogar über 60 Prozent kontrolliert. Erstmals wurden zahlreiche Knüpfwerkstätten in Pakistan in das Lizenzierungssystem aufgenommen.

10 Jahre TransFair gesiegelte Produkte im deutschen Markt
Aktionswochen für den Fairen Handel vom 26.09.-12.10.02

Im Herbst 2002 wird TransFair 10 Jahre alt. Dies nehmen wir zum Anlass, mit allen Beteiligten, von den Produzenten über die teilnehmenden Firmen bis hin zu den engagierten Unterstützerinnen und Unterstützern, eine Rückschau auf die vergangenen Jahre zu halten.
Darüber hinaus startet TransFair vom 26.09.-12.10.02 die Aktion "fair schmeckt besser". Sie soll über den Fairen Handel aufklären und mehr Menschen dazu bewegen, Waren mit dem TransFair-Siegel einzukaufen.

Hintergrund

TransFair handelt als unabhängige Siegelinitiative nicht selbst mit Waren, sondern vergibt sein Siegel für fair gehandelte Produkte. TransFair e.V. wird von 39 Organisationen wie Misereor, Unicef und der Verbraucher Initiative getragen. Der Faire Handel mit dem Siegel verbessert konkret die Lebensverhältnisse von rund 500.000 Bauern- und Plantagenarbeiterfamilien in 35 Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asien.
Rugmark, die Initiative gegen illegale Kinderarbeit in der Teppichindustrie, wird seit 1999 von dem TransFair e.V. betreut.

Weitere Rückfragen beantworten gerne:
Dieter Overath, Geschäftsführer
Claudia Brück, Presse und Öffentlichkeit

TransFair e.V.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Remigiusstr. 21
50937 Köln
Tel: ++49 (0) 221- 94 20 40 31
Fax: ++49 (0) 221 - 94 20 40 40
www.transfair.org

Übrigens: Anläßlich der 10-jährigen Präsenz TransFair gesiegelter Produkte in deutschen Supermärkten führen wir zwischen dem 26.09.-12.10.02 die Aktion "Fair schmeckt besser" durch. Nähere Infos finden Sie ab dem 15.6. auf unserer Homepage.



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