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Osnabr³ck
(22.5.2002). Anlõsslich
des Besuches von Bundeskanzler Gerhard Schr÷der zur Einweihung der
neuen Rotorblattfabrik der Vestas Deutschland GmbH in Lauchhammer (S³dbrandenburg)
erklõrt Dr. Peter Ahmels, Prõsident des Bundesverbandes WindEnergie
(BWE) e.V.: ôWir freuen uns ³ber
die Visite des Kanzlers bei der Windkraft-Branche. Das zeigt, dass die Bedeutung
der erneuerbaren Energien f³r den Klimaschutz und den Arbeitsmarkt
von der Politik erkannt wird.ô Besonders bemerkenswert sei, so
Ahmels, dass die Jobmaschine Windenergie nun auch in einem ehemaligen
Braunkohlengebiet Arbeit schafft und damit die Energiewende sichtbar
macht.
Der rasante Ausbau der Windkraft-Nutzung belebt vor allem in
strukturschwachen Regionen immer mehr den Arbeitsmarkt, Ende des vergangenen Jahres waren allein in Deutschland rund 35.000
Menschen in der Branche beschõftigt, unter anderem bei
Herstellern, Zulieferern und Projektierern. äIn
diesem Jahr erwarten wir mindestens 3.000 weitere neue Jobs in der
Windbrancheô, sagt Ahmels. Ein Gro¯teil davon in den neuen
Bundeslõndern.
Allein in der neuen Produktionsstõtte f³r Rotorblõtter der Vestas
Deutschland GmbH in Lauchhammer
entstehen rund 450 neue Arbeitsplõtze. Doch nicht nur neue
Fertigungsstõtten schaffen neue Arbeitsplõtze, sondern auch Service
und Wartung der bestehenden Windturbinen: So hat beispielsweise der
Anlagenhersteller Nordex AG vor wenigen Tagen in Rostock eine neue
Serviceakademie zur Ausbildung von Fachpersonal eingeweiht.
Schon im vergangenen Jahr hatten mehrere Hersteller und Zulieferer ihre
Produktionskapazitõten an vorhandenen Standorten ausgebaut und neue
Fabriken errichtet. Beispielswiese nahm der deutsche Marktf³hrer
Enercon GmbH in Magdeburg-Rothensee eine neue Rotorblattfabrik in
Betrieb, die Nordex AG errichtete ein õhnliches Werk in Rostock, und
die Pfleiderer Wind Energy GmbH er÷ffnete in Coswig bei Dresden ein
neues Montagewerk f³r Windturbinen.
Die
neuen Fertigungsstõtten werden dringend ben÷tigt f³r den weltweit
boomenden Windkraft-Markt. Allein
in Deutschland wurden im ersten Quartal dieses Jahres 353 Windrõder
mit einer Gesamtleistung von 457 Megawatt (MW) neu errichtet. Zum
Vergleich: Das entspricht in etwa der Windkraft-Leistung, die im
windreichen Gro¯britannien in den vergangenen 20 Jahren aufgebaut
worden ist. Gemessen an dem Zubau im ersten Quartal des Rekordjahres
2001 (297,5 MW von Januar bis Mõrz) bedeuten die 457 MW des Jahres
2002 einen Zuwachs um mehr als
50 Prozent. Der mit ³ber 11.500 Mitgliedern bundesweit gr÷¯te
Windkraft-Verband erwartet f³r dieses Jahr wiederum einen neuen
Aufstellungsrekord. äDen
Vorjahreswert von 2.659 Megawatt wird die Branche in diesem Jahr sicher
³berbieten. Wir rechnen mit rund 3.000 Megawatt f³r das Jahr 2002ô,
blickt Ahmels optimistisch nach vorne.
Der
Windbranche er÷ffnen sich k³nftig neben dem weiteren Ausbau an neuen
Standorten auch zwei relativ neue Geschõftsfelder: Neben dem Ersatz õlterer
Maschinen durch neue, leistungsstõrkere Anlagen, dem so genannten
äRepoweringô, setzen die Unternehmen gro¯e Hoffnungen auf die
maritime Windkraft-Nutzung (äOffshoreô). Im
Jahr 2030 sollen nach Vorstellung der Bundesregierung rund 25 Prozent
des Strombedarfs durch Windkraft gedeckt werden, wobei die
Offshore-Windfarmen in Nord- und Ostsee rund 15 Prozent liefern sollen.
Auch der internationale Windkraft-Markt wird boomen: äBranchenkenner
gehen davon aus, dass sich die
installierte Windkraft-Leistung weltweit von heute rund 25.000 MW in
den nõchsten f³nf Jahren auf ³ber 75.000 MW mehr als verdreifachen
wirdô, verweist BWE-Prõsident Ahmels auf die j³ngste Studie
des dõnischen Beratungsb³ros BTM Consult ApS. Vor allem Europa und
Nordamerika werden dabei im Fokus der Entwicklung stehen.
äInternationale
Kooperationen im Umweltschutz sind deshalb nicht nur gut f³rs Klima,
sie w³rden auch dem deutschen Arbeitsmarkt weitere Impulse gebenô,
betont Ahmels die Bedeutung des weltweiten Windkraft-Ausbaus. Die
Windbranche schafft damit zusõtzliche Beschõftigung und Auftrõge,
was auch zunehmend die Zuliefererindustrie sp³rt. äVerlõssliche
Rahmenbedingungen schaffen ein gutes Investitionsklima.
Damit wird die Spitzenposition Deutschlands weiter ausgebautô, so
Ahmels abschlie¯end. |
Windkraft
in Deutschland
(Stand: 31.03.02):
9.211 Megawatt
11.791 Anlagen
potenzieller Beitrag
zur Stromerzeugung:
rund 3,5 %
Dr.
Peter Ahmels:
äIn
diesem Jahr
erwarten wir
mindestens 3.000
weitere
neue Jobs
in der Windbranche.ô
Die
"Top 5"
der Bundeslõnder,
nur im Jahr 2002:
Niedersachsen
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
NRW
Schleswig-Holstein
Prognose
f³r
die installierte
Windkraft-Leistung
Ende des Jahres
2006:
Region
/
Leistung
in MW
Amerika
14.593
Europa
54.067
Asien
7.737
Sonstige
2.966
Weltweit
79.362
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Hintergrundinformationen
Zur Windkraft-Technik:
Eine moderne Windkraft-Anlage der Megawatt-Klasse hat eine
Nennleistung von 1,5 Megawatt und einen Rotordurchmesser von 70 Metern.
An einem durchschnittlichen Standort erzeugt solch ein Windrad im Jahr
rund 3,5 Millionen Kilowattstunden Strom û genug Energie f³r 1.000
Vier-Personen-Haushalte.
Eine Windturbine f³r die Offshore-Nutzung wird k³nftig eine
Nennleistung zwischen drei und f³nf Megawatt haben. Eine F³nf-MW-Anlage
kann dank der stõrkeren Winde auf hoher See im Jahr rund 17,5
Millionen Kilowattstunden Íkostrom produzieren û genug Energie f³r
rund 5.000 Vier-Personen-Haushalte.
Zur Offshore-Windkraft:
Derzeit gibt es weltweit neun maritime Windkraft-Projekte. In Dõnemark
(3), Schweden (3), den Niederlanden (2) und in England. Den Anfang
machten Anfang der Neunzigerjahren zwei Windparks in der Ostsee Dõnemarks:
Vindeby (11 x 450 kW) und Tun° Knob (10 x 500 kW). Auch im niederlõndischen
Ijsselmeer gibt es seit Mitte der Neunzigerjahre zwei Projekte (4 x 500
kW und 28 x 600 kW). 1997 folgte der Windpark äBockstigenô vor
Gotland in Schweden (5 x 550 kW). In den zur³ckliegenden 18 Monaten
kamen die Windparks äBlythô bei Newcastle in England (2 x 2,0 MW),
Utgrunden (7 x 1,5 MW) und Yttre Stengrund (5 x 2 MW) im schwedischen
Kalmarsund sowie das derzeit gr÷¯te Offshore-Projekt
äMiddelgrundenô vor den Toren Kopenhagens (20 x 2 MW) hinzu.
Am 9. November 2001 wurde vom Bundesamt f³r Seeschifffahrt und
Hydrographie das erste Off-shore-Projekt in Deutschland genehmigt: Rund
45 Kilometer n÷rdlich der Insel Borkum errichtet die Prokon Nord GmbH
aus Leer aller Voraussicht nach im Jahr 2003 in einer Pilotphase zw÷lf
Windturbinen der Multi-Megawatt-Klasse mit jeweils bis zu f³nf MW
Nennleistung. Insgesamt liegen beim zustõndigen Bundesamt f³r
Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg 30 Antrõge mit einer
Gesamtleistung von ³ber 60.000 MW vor.
Zum Weltmarkt:
Weltweit war Ende 2001 eine
Windkraft-Leistung von knapp 25.000 Megawatt installiert, davon rund
18.000 MW in Europa. Zu den f³hrenden Lõndern geh÷ren nach
Deutschland, wo Ende 2001 rund 8.750 MW installiert waren, die USA
(4.250 MW), Spanien (3.350 MW) und Dõnemark (2.500 MW). Insgesamt hat
sich die weltweit installierte Windkraft-Leistung im Jahr 2001 um rund
6.500 MW erh÷ht. Die j³ngste Studie der BTM Consult ApS geht davon
aus, dass bis Ende des Jahres 2006 in Europa eine Windkraft-Leistung
von rund 55.000 MW installiert sein wird
Zum Bundesverband WindEnergie
(BWE):
Der BWE engagiert sich seit
Jahren f³r eine nachhaltige Energieversorgung auf Basis erneuerbarer
Energien: Windkraft, Solarenergie, Wasserkraft, Bioenergie und
Geothermie. Mit derzeit ³ber 11.500 Mitgliedern ist der BWE der
bundesweit gr÷¯te Verband im Bereich regenerativer Energien.
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