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![]() WWF lässt Bären los und drängt Russland zur zügigen Ratifizierung des Kyoto-ProtokollsWeimar/Frankfurt a. M., 10.04.02:Die Umweltstiftung WWF fordert den russischen Präsidenten Putin auf, das Kyoto-Protokoll umgehend zu unterzeichnen. Bei seinem offiziellen Besuch in Weimar wurde Vladimir Putin von WWF-Aktivisten in Eisbärkostümen begrüßt. Die Naturschützer verlangten vom russischen Präsidenten mehr Engagement beim Klimaschutz. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, hatten sich die Aktivisten vor einem Symbol für den Klimawandel postiert. Vor einem vier Meter großen aufblasbaren Eisbären entrollten sie ein Banner mit der deutsch-russischen Forderung "Jetzt Ja zu Kyoto, Herr Putin!" Im Prinzip hat Russland dem internationalen Kompromiss zugestimmt, doch mit der Umsetzung lassen sich die Russen nach Meinung des WWF unnötig viel Zeit. Die Entscheidung über die Ratifizierung des Kyoto-Vertrags wurde von der russischen Regierung bereits mehrfach verschoben. "Das Zögern schadet dem Ansehen unseres Landes", bemängelte Alexey Kokorin vom WWF Russland. Putin müsse den Klimaschutz zur Chefsache machen. Es sei unbedingt nötig, die Ratifizierung vor der Sommerpause des russischen Parlaments auf den Weg zu bringen. Nur dann könne der auf Vorschlag von Bundeskanzler Gerhard Schröder angepeilte internationale Zeitplan eingehalten werden. Im Spätsommer soll die Ratifizierung unter Dach und Fach gebracht werden, denn dann findet in Johannesburg der so genannte Erdgipfel (WSSD) statt. Wenn die russische Regierung weiter auf Zeit spiele, werde die internationale Klimaschutzdiskussion um Jahre zurückgeworfen. Das Kyoto-Abkommen tritt nur in Kraft, wenn es von mindestens 55 Staaten ratifiziert wird. Dies dürfte kein Problem darstellen, da bereits 50 Staaten den Vertrag ratifiziert haben. Dennoch kommt es auf Russland an: Das Protokoll wird nur dann zu einem völkerrechtlich verbindlichen Vertrag, wenn die Unterzeichner für mindestens 55 Prozent der 1990 in den Industrieländern ausgestoßenen Kohlendioxidemissionen verantwortlich waren. Nach der Absage der USA kommt diese Quote nur zustande, wenn Russland mitmacht. Der Klimavertrag sei eine Riesenchance für die russische Wirtschaft, so Alexey Kokorin. Sie könne in großem Maß von der so genannten "Joint Implementation" profitieren. Dabei geht es darum, dass Industrieländer in Russland in Projekte zur Emissionsreduktion investieren könnten.
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