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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Energie    Datum: 23.03.2002
Das höchste Bauwerk der Welt - für Ökostrom!
Seit 30 Jahren träumt er seinen beinahe unmöglichen Traum vom solaren Aufwindkraftwerk - ein kleiner Prototyp lief bereits einige Jahre in Südspanien - aber danach wurde es ruhig um den Stuttgarter Ingenieur Professor Jörg Schlaich. Viele Minister und Abgeordnete haben ihm Unterstützung zugesagt.

Aber das Projekt hat einen Haken: Das Kraftwerk wird bis zu 1.000 Meter hoch und wird damit das höchste Bauwerk der Welt. In Mittel- und Nordeuropa gibt es dafür nirgendwo Baugenehmigung. Zudem scheint hierfür in unseren Breitengraden auch zu wenig Sonne.

Verhandelt hat Schlaich in den letzten Jahren mit Regierungen in Tunesien und Ägypten, in Indien und Ghana. Doch jetzt klappt es in Australien.

Das 1000 Meter hohe Kraftwerk soll bald zum Wahrzeichen des Bundesstaates Victoria werden. Baubeginn 2003. Fertigstellung 2005. Im fantastischsten Solarkraftwerk der Welt bläst immer ein strammer Wind. Luft unter einem riesigen Glasdach rings um den Turm von der Sonne aufgeheizt, strömt wie in einem Kamin nach oben. Diese Luft treibt am Fuße des Turms Turbinen an, die Strom für 200.000 Menschen liefern.

Das Aufwindkraftwerk nutzt den Auftrieb erhitzter Luft. Die Sonne erwärmt die Luft unter einem großen kreisförmigen Glasdach. In der Mitte dieses Daches befindet sich der Kamin, durch den in die Luft abziehen kann. Je höher der Kamin ausfällt, umso größer ist die Geschwindigkeit des Luftstroms und die Leistungen der Windturbinen.

Der Kamin selbst wird einen Querschnitt von 170 Metern erhalten. Während die Luft im Turm mit rund 55 Stundenkilometern nach oben schießt, wird sie am Rand des Kollektorens nur mit mäßigen sieben Stundenkilometern angesaugt.

Selbst bei Nacht soll das Kraftwerk arbeiten, denn unter dem Glasdach werden dunkel abgedeckte Wasserreservoirs angelegt, die tagsüber aufgeheizt werden und diese gespeicherte Energie dann nachts abgeben.

Der Preis für den Ökostrom liegt etwa 20 Prozent über dem einer Kilowattstunde aus australischer Kohle. Das solare Aufwindkraftwerk liefert ein Sechstel des Stroms eines AKW. Die Baukosten betragen rund 750 Millionen Euro. Das Kraftwerk soll 40 bis 60 Jahre Strom produzieren.

Wenn der Start erfolgreich verläuft, sollen in Australien weitere fünf Aufwindkraftwerke gebaut werden.


Weitere Informationen:
www.enviromission.com.au



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