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Presse-Stelle:  Wissenschaftsladen Bonn e.V., D-53113 Bonn
Rubrik:Umweltschutz    Datum: 13.02.2002
Umweltstellenmarkt: Planer und Verwaltungskräfte hoch im Kurs
Der Wissenschaftsladen Bonn e.V. analysiert in seinem Informationsdienst Arbeitsmarkt Umweltschutz regelmäßig die umweltorientierten Stellenangebote in Deutschland aus knapp einhundert Fach- und Tageszeitungen. Die Zahl der erfassten Stellenangebote hat im vergangenen Jahr leicht zugenommen. Vor allem im Energiesektor und im Planungs- und Verwaltungsbereich wurde mehr qualifiziertes Personal nachgefragt.

Im letzten Jahr wurden Stellenangebote aus 39 Fachzeitschriften und 55 Tages- und Wochenzeitungen wurden regelmäßig ausgewertet und insgesamt 8242 Stellenangebote erfaßt. Im Jahr zuvor waren es 8057 und 1999 "nur" 6633. Dies ist ein Anstieg von etwa 2 Prozent gegenüber 2000 und 19,5 Prozent gegenüber 1999." (vgl. obige Grafik: Entwicklung des Umweltstellenmarktes 1997-2001)

Der verantwortliche Redakteur vom Arbeitsmarkt Umweltschutz, Norbert Steinhaus, eine vorsichtig positive Bilanz: "Obwohl im letzten Jahr zwei Zeitungen zusätzlich ausgewertetet wurden, kann die gestiegene Anzahl der erfassten Stellenangebote nicht allein darauf zurückgeführt werden. Vielmehr lautet eine wirklich vorsichtige Schlussfolgerung aus den erhobenen Zahlen, dass der Umweltarbeitsmarkt weiter wächst."

Auffällig im vergangenen Jahr waren die saisonalen Schwankungen. Anfang des Jahres war ein starker Boom auf dem Umweltarbeitsmarkt zu verzeichnen. Die Nachfrage nach qualifiziertem Fachpersonal hatte bis dahin nie erreichte Ausmaße angenommen. In den Sommermonaten folgte ein ungewöhnlich starker Rückgang an Ausschreibungen - und dies nicht nur im Umweltbereich, sondern generell. Diese Tendenz, die vielleicht noch dem Sommerloch zugeschrieben werden konnte, setzte sich jedoch fort. Der Herbstaufschwung blieb hinter den Erwartungen zurück. Erst die Zahlen der ersten Wochen dieses Jahres geben wieder Anlass zu leichtem Optimismus.

Entgegen allen Erwartungen ist gerade die Anzahl der Stellenangebote im Bereich Planung und Verwaltung am deutlichsten gestiegen.
Besonders auffällig ist die nach wie vor hohe Nachfrage im Bereich Energie.
Auffällig ist auch die Entwicklung im Bereich Abfall und Abwasser. Nach einem Boom zu Jahresbeginn sank die Nachfrage kontinuierlich. Eine enge Verbindung zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Export und Dollarkurs ist hier nicht von der Hand zu weisen. Gegenüber dem Vorjahr ist die Nachfrage an qualifiziertem Personal trotz allem noch gestiegen. Dies ist bemerkenswert und belegt gerade im Vergleich zu der eher "weichen" Rubrik Umweltbildung/Umweltinformation", dass Umweltschutz nach wie vor im technischen Bereich praktiziert wird, und der Bedarf höher denn je ist.
Der Bereich Analysen und Gutachten hat in diesem Jahr ordentliche Zuwächse zu verzeichnen. Dies ist sicherlich auf die - immer noch - aktuellen Krisen in der Landwirtschaft und den daraus resultierenden Bedarf an qualifiziertem Laborpersonal zurückzuführen.
Da der Umweltarbeitsmarkt mehr als eindeutig sein Nischendasein verlassen hat und die Entwicklungen in diesem Sektor zunehmend an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung gebunden ist, bleibt zu hoffen, dass sich die leicht positiven Tendenzen des neuen Jahres fortsetzen und verstärken werden.

Die Ergebnisse in Zahlen:

Von den erfassten Inseraten entfielen im Jahr 2001 1856 auf den Tätigkeitsbereich "Abfall/Abwasser". Damit lag die Zahl der Ausschreibungen hier um 3,2 Prozent höher als im Jahr zuvor. Auf die Rubrik "Analysen/Gutachten" entfielen 833 Angebote (+8,5 Prozent), auf "Wissenschaft/Hochschule" 1375 (+9,2 Prozent).

Gewinner am Umweltarbeitsmarkt waren die Tätigkeitsfelder "Planung/Verwaltung" und "Energie" mit 1869 (+12,3 Prozent) bzw. 782 (+13,9 Prozent) Stellenangeboten für qualifiziertes Fachpersonal. Auch gegenüber 1999 verzeichnen diese beiden Arbeitsfelder die größten Zuwächse (+47,2 für die Planer bzw +51,4 Prozent für den Energiebereich).

Geringere Anteile am Umweltarbeitsmarkt verzeichneten die Bereiche "Umweltberatung" mit 296 Angeboten (-19,3 Prozent) und "Umweltpolitik/Umweltrecht" mit 300 Angeboten (-23,7 Prozent). Auch in der Rubrik "Sonstiges" wurden im vergangenen Jahr 30,4 Prozent (absolut: -283) weniger Stellenangebote zusammengestellt als im Jahr zuvor.

Die Anteile der einzelnen Tätigkeitsfelder am gesamten Umweltarbeitsmarkt haben sich im vergangenen Jahr verändert. Die Tätigkeiten rund um den technischen Umweltschutz im Bereich Abfall und Abwasser haben ein Prozent (Arbeits-) Marktanteil eingebüßt und bestimmen im abgelaufenen Jahr 22 Prozent des Kuchens. Der höchste Anteil der umweltorientierten Stellenangebote, mit 23 Prozent, findet sich nun im Bereich von Planung und Verwaltung - ein Anstieg um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf Rang drei der umweltbezogenen Arbeitsfelder - wie im Jahr zuvor - Hochschule, Forschung und Lehre mit einem Anteil von 17 Prozent der Stellenangebote. Auch hier ein Zuwachs von einem Prozent. Zehn Prozent des Kuchens entfallen auf die Aufgaben im Bereich Analysen und Gutachten, neun Prozent auf Tätigkeiten im Energiebereich. Beide Arbeitsfelder legten ein Prozent zu. Der Tätigkeitsbereich Umweltbildung/Umweltinformation konnte seinen Arbeitsmarktanteil von vier Prozent trotz real gesunkener Stellenangebote behaupten.
Weniger Nachfragen und dadurch gesunkene Anteile am Gesamtangebot erfuhren die Rubriken "Umweltinformatik/Umweltrecht" und "Sonstiges".


Für weitere Informationen, wie zum Beispiel Graphiken, Hintergrundmaterial oder ein Telefoninterview wenden Sie sich an den verantwortlichen Redakteur des Informationsdienstes Arbeitsmarkt Umweltschutz:
Norbert Steinhaus, Telefonnummer 0228/20161-22

V.i.S.d.P.: Kerstin Löwenstein



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