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Presse-Stelle:  AGENTUR 21, D-76131 Karlsruhe
Rubrik:Bauen    Datum: 31.01.2002
PERSPEKTIVEN 21 - im Januar 2002
PERSPEKTIVEN 21

- im Januar 2002





Welche Produkte empfiehlt ein engagierter, ausgebildeter Baubiologe, Architekt, Handwerker, ökologische Fachhändler oder Umweltmediziner seiner Klientel ?
Sind es die synthetischen wasserlöslichen Systeme die scheinbar keine Lösemittel und Problemstoffe enthalten, sind es die emissionsfreien PU-Produkte, die siliconhaltigen Gipsplatten, oder grundsätzlich immer nur die sehr guten Öko-Test-Produkte ?

Die Definition von natürlichen, ökologischen, baubiologischen, nachhaltigen und gesundheitsverträglichen Produkten wird zunehmend diffuser und sowohl für den Laien, als auch für den Fachmann/ frau nicht mehr so recht überschaubar.

Die Grundvoraussetzung für eine solide, gesundheitsverträgliche Produktauswahl ist und bleibt die "gläserne Rezeptur" die dem Konsumente die Auflistung sämtlicher Inhaltsstoffe als zugesicherte Eigenschaft verbindlich offenlegt.

Auf dieser Grundlage können sich auch spezielle Persongruppen wie Allergiker und deren gesundheitlichen Berater ein Urteil erarbeiten, das gesundheitliche Probleme eingrenzt, oder gar nicht erst entstehen läßt.

Die Hochwertigkeit von Produkten läßt sich zum Großteil aus den verwendeten Rohstoffen ablesen, was in der Folge auch die Suche nach komplizierten Schadstoffgemischen erübrigt, die im Resümee des Büro für Technologie-Folgeabschätzung des Deutschen Bundestages - TAB-Arbeitsbericht Nr. 61 zu gesundheitlichen Risiken der Innenraumluft beschrieben sind : Das "Schadstoffgemisch" kann analytisch kaum erfaßt werden, da häufig über die Zusammensetzung der verwendeten Baumaterialien nichts bekannt ist. Außerdem gibt es für die meisten der im Innenausbau verwendeten Stoffe und Produkte keine gesicherten toxikologischen Erkenntnisse für die dort relevanten Konzentrationsbereiche.

Über lange Jahre war ein gewisser Standart von guten Produkten bei Öko-Test abrufbar. Die Testergebnisse haben stets eine klare Sprache hin zu Naturprodukten geführt, da konsequenter Weise die Produkte mit synthetischen Kunstharzanteilen abgewertet wurden. Nachdem nun mit EcoNcert / NaturePlus eine deutliche Verflechtung zwischen Öko-Test und dem konventionellen Baustoffhandel und zur Baustoffindustrie gepflegt wird, hat sich die Produktauswahl erheblich verändert in Richtung konventionelle Produkte und läßt zu, daß nun auch synthetische Latexfarben mit "sehr gut" bewertet werden. Wo bleibt da der Ansatz und der Anreiz für die Industrie die mit den Begriffen ÖKO und NACHHALTIG verbunden wird, in Produkte umzusetzen.

Die Initiative von NaturePlus will auf hohem Niveau die guten Produkte prüfen, bewerten und auszeichnen, ohne die besonderen Merkmale für besonders gute nachhaltige und gesundheitsverträgliche Produkte (Ranking) darzustellen. Wenn dann am Schluß mit NaturePlus und der Tonwaren- und Zementindustrie die ökologischen Produktanteile bei Baustoffen von 1 % auf 10 % ansteigen, hat das außer der Industrie und den Prüfinstituten niemandem weitergeholfen.



Was bleibt zu tun ?

Wer hochwertige Produkte herstellt, verplant, verkauft, verarbeitet hat keine andere Wahl, als sich intensive Gedanken zu machen, wie diese Hochwertigkeit in der breiten Öffentlichkeit dargestellt und verkauft werden kann.

Es genügt nicht die Marketingmaßnahmen dem einschlägigen Fachhandel zu überlassen, ebensowenig wie dem konventionellen Handel die Waren ins Regal zu stellen und zu warten bis sich die Produkte abverkaufen.

Alle und Jeden zu bedienen ist ebensowenig ein vernünftiges Vertriebssystem, sondern eher eine Hilflosigkeit auf jeden Fall Umsatz machen zu müssen, die in kurzer Zeit die Handelstrukturen auflösen.

Auch die Reaktion der Händler mit Eigenmarken aufzutreten ist eine logische Maßnahme, um sich gegen das Preisdumping des konventionellen Handels zu schützen. Nach wie vor ist der ökologische Fachhandel imstande gute Produkte und Systeme zu etablieren, die beim konventionellen Fachhandel in der Vielfalt der Produkte untergehen, das heißt am Ende über den Preis verkauft werden müssen.

In dieser Schiene haben wir nichts zu gewinnen und werden gerade mit den besonders qualifizierten Produkten gnadenlos untergehen, Hersteller wie Händler. Deshalb wird uns nichts anderes bleiben, als sorgfältig mit sauberen nachhaltigen, gesundheitsverträglichen Rohstoffen zu produzieren und diese Produkte mit der entsprechenden Hochwertigkeit im Markt zu präsentieren und zu verkaufen.

Das tun wir ja schon immer, aber nicht gemeinsam und vor allem nur in den Medien, wo wir schon bis zum Überdruß bekannt sind.

Wir sollten es besser können und wollen deshalb geeignete, zukunftsfähige Maßnahmen ergreifen die unsere Anliegen und unsere Präsenz in der Öffentlichkeit voranbringt. Mehr Umsatz mit wenig Aufwand, das ist die Devise die alle Beteiligte interessieren muß.

In einer Umfrage hat sich ein Großteil der ÖKO+ Fachhändler zu neuen strategischen Maßnahmen bekannt, die gemeinsam mit der Agentur 21 und den etablierten Produzenten neue Vertriebswege, neue Kundenkreise und neue Produktthemen erschließen sollen.

Natürliche Produkte = Gesunde Bausubstanz = Belastungsfreie Innenräume

Diese Produkte sollen in der von uns entwickelten Ampelsymbolik "Grünes Licht von ÖkoPlus" in einfacher und verständlicher Bewertung umfassend darstellt werden.

Wir wollen parallel dazu erreichen, daß der Fachhandel einen Zugriff auf alle positiv bewerteten Produkte hat und sowohl über den Handelsweg, als auch über alle anderen Vertriebswege vom Direktvertrieb zum Handwerker bis hin zum Internet-Shopsystem an allen Warenumsätzen beteiligt wird. Nur so ist gewährleistet, daß sich gute ökologische Qualitäten eine dauerhafte Marktposition verschaffen und sich die Absatzstrukturen vor Ort etablieren und erweitern. Zielvorgabe : Gutes, schnell und preiswert am richtigen Ort.

Darüber hinaus werden wir gemeinsam neue Produkte entwickeln und innovative Themen mit einer Reihe von Verbänden und Organisationen neuen Kundenkreisen zuführen. (Allergiker, Umweltmedizin, Heilberufe, Krankenkassen, Behörden, Kammern, Innungen etc.)
Ein Schwerpunkt werden dabei die Produkte sein, die zur Sanierung von Innenraum-belastungen geeignet sind, sowie die gerätetechnischen Ausstattungen zur Verbesserung der Innenraumluftsituationen und die allgemeine Energieeinsparungen bei Gebäuden.

Ganz pragmatisch möchten wir das gemeinsame Anliegen der Produzenten und Fachhändler in neuen Anzeigenserien und in neuen Medienbereichen präsentieren, die wir gegenwärtig in einer Konzeptpräsentation erarbeiten.


Herzliche Grüße Manfred Krines

Kriterienliste siehe Perspektiven 21 unter www.oekplus.de/news - www.katalyse.de - www.eco-news.de



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