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| ECO-News - die grüne Presseagentur |
Presse-Stelle: | Bundesverband Windenergie e.V., D-10117 Berlin |
Rubrik: | Energie Datum: 21.01.2002 |
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Windkraft-Branche setzt Höhenflug mit neuem Rekordjahr fort |
Bundesweit nun rund 8.750 Megawatt Windkraft-Leistung installiert |
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Osnabr³ck/Berlin,
16.01.2002.
Die Windkraft hat sich im vergangenen Jahr bundesweit so rasant wie nie
zuvor entwickelt. Allein im Jahr
2001 wurden 2.079 Windrõder mit einer Gesamtleistung von 2.659 Megawatt (MW) neu errichtet. Zum Vergleich: Das entspricht in
etwa der Windkraft-Leistung, die im Pionierland Dõnemark in den
vergangenen 20 Jahren aufgebaut worden ist. Gegen³ber dem Zubau im
Jahr 2000 (1.668 MW) bedeuten die 2.659 MW des Jahres 2001 einen Zuwachs um sage und schreibe knapp 60 Prozent.
Damit etabliert sich die Windkraft immer mehr zu einem festen
Bestandteil des deutschen Energieversorgungssystems. Ende
Dezember 2001 waren bundesweit knapp 11.500 Windrõder mit einer
Gesamtleistung von rund 8.750 MW installiert, das sind rund 44
Prozent mehr als Ende des vergangenen Jahres. "Mit
dieser installierten Leistung lassen sich in einem normalen Windjahr
knapp 3,5 Prozent des deutschen Stromverbrauchs decken",
betonte Dr. Peter Ahmels, Prõsident des Bundesverbandes WindEnergie
(BWE), heute in Berlin bei der Prõsentation der neuen
Aufstellungsstatistik.
Nach vorsichtigen Schõtzungen des BWE d³rften die 2.659 MW in
Deutschland in etwa 50 Prozent des weltweiten Windkraft-Zubaus von ³ber
5.000 MW im Jahr 2001 ausgemacht haben. "Damit
zeigt sich einmal mehr, das Mindestpreissysteme die
Investitionssicherheit bieten, die von Quoten- und Zertifikatssysteme
niemals erreicht werden", betont Ahmels. Diese Erfolgsfaktoren
bekannt zu machen wird auch Aufgabe des BWE auf der Welt-Windenergie-Konferenz
im kommenden Juli in Berlin sein.
Der mit ³ber 10.000 Mitgliedern bundesweit gr÷¯te Windkraft-Verband
erwartet auch f³r die kommenden Jahre einen ungebrochenen Boom der
Windenergie. "Ber³cksichtigt
man die Angaben mehrerer Windkraft-Planungsb³ros, so scheint ein
weiterer Zubau an Land um 5.000 Megawatt bis Ende 2004 realistisch",
so Ahmels. Trotz der Euphorie rõt der BWE wegen der langen Laufzeiten von bis zu
20 Jahren allerdings dringend dazu, die vielfõltigen Angebote am Markt
mit der gebotenen Sorgfalt zu pr³fen.
"Diese Zahlen belegen, wie
wichtig die Windkraft in einem sauberen Energiemix der Zukunft ist",
so Hubert Weinzierl, Prõsident des Deutschen NaturschutzRing (DNR).
"F³r Windkraft-Anlagen darf
es allerdings keinen Freifahrschein geben. Wir brauchen natur-
und umweltschutzvertrõgliche Standorte und wegen des
bevorstehenden Booms im Offshore-Bereich eine integrierte Raumplanung f³r
die gesamte deutsche Nord- und Ostsee unter Abstimmung mit den
Nachbarstaaten. Auf ÷kologisch wertvollen Flõchen d³rfen keine
Windkraft-Anlagen errichtet werden", betont Weinzierl. Unter
diesen Voraussetzungen unterst³tzt der DNR nachdr³cklich den weiteren
Ausbau der Windkraft. Schon 2005 d³rfte sie ³ber f³nf Prozent zum CO2-Reduktionsziel
der Bundesregierung beitragen.
In den nõchsten Jahren, so die Einschõtzung des BWE, w³rden neben
dem weiteren Ausbau im Binnenland vor allem Repowering-Projekte
sowie Offshore-Vorhaben und Exportmõrkte der deutschen
Windkraft-Branche weiterhin
glõnzende Aussichten bieten. In diesem
Jahr lag die Exportquote bei der Anlagenzahl bei rund 22,5 Prozent, bei
der Leistung bei lediglich 13,5 Prozent.
Die verstõrkte Windkraft-Nutzung ist jedoch nicht nur aus umwelt- und
klimaschutzpolitischen Gr³nden dringend erforderlich. Die saubere
Energie "Wind" bringt auch neue
Impulse f³r den Arbeitsmarkt: Derzeit sind in der Branche rund 35.000
Menschen beschõftigt, davon wurde rund ein F³nftel allein im
vergangenen Jahr eingestellt. "Das
ist angesichts der ansonsten eher negativen Entwicklung auf dem
Arbeitsmarkt ein sehr erfreulicher Trend", betont Dr. Hans
Joachim Ziesing, Energieexperte beim Deutschen Institut f³r
Wirtschaftsforschung (DIW). Der
Umsatz der Branche lag im vergangenen Jahr bei schõtzungsweise rund
3,5 Milliarden Euro.
Bei der regionalen Verteilung der Windkraft-Leistung in Deutschland
bleibt Niedersachsen mit
knapp 670 Megawatt neu installierter Leistung im Jahr 2001 weiterhin
vor Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen das Windland
Nummer eins. Zwischen Harz und Nordsee drehten sich Ende Dezember
3.051 Anlagen (2.427 MW). Die Windkraft kann damit mittlerweile fast
zehn Prozent des niedersõchsischen Strombedarfs decken. Den
gr÷¯ten Windstrom-Anteil gibt es bundesweit allerdings in
Schleswig-Holstein: Dort k÷nnen die insgesamt 2.351 Anlagen (1.555
MW) mittlerweile rund 28 Prozent des Strombedarfs decken. Es folgen
Mecklenburg-Vorpommern mit rund 21 Prozent, Sachsen-Anhalt mit ³ber
elf Prozent und Brandenburg mit ³ber neun Prozent.
Marktf³hrer im vergangenen Jahr ist das Auricher Unternehmen Enercon
mit einem Anteil von 28,5 Prozent an der neu installierten Leistung. In
der Hersteller-Rangliste folgen die Unternehmen Vestas Deutschland GmbH
aus Husum (Marktanteil: 19,5 %), die NEG Micon Deutschland GmbH aus
Ostenfeld (11,4 %), Enron Wind aus Salzbergen (10,9 %) und die Nordex
AG aus Hamburg (10,4 %).
Osnabr³ck,
den 16.01.2002
4.917 Zeichen (Abdruck frei, Belegexemplar erbeten)
F³r R³ckfragen:
Dr. Peter Ahmels, BWE-Prõsident, Tel.: 0170-8014375
Helmut
R÷scheisen, Generalsekretõr DNR, Tel.: 0160-97 20 91 08
Christian
Hinsch, BWE, Herrenteichsstr. 1, 49074 Osnabr³ck, Tel.: 0541-35060-31
Weitere Informationen und Statistiken finden Sie unter
www.wind-energie.de
Hintergrundinformationen
Zur
Windkraft-Technik:
Eine
moderne Windkraft-Anlage der Megawatt-Klasse hat eine Nennleistung von
1,5 Megawatt und einen Rotordurchmesser von 70 Metern. An einem
durchschnittlichen Standort erzeugt solch ein Windrad im Jahr rund 3,5
Millionen Kilowattstunden Strom - genug Energie f³r 1.000
Vier-Personen-Haushalte.
Eine Windturbine f³r die Offshore-Nutzung wird k³nftig eine
Nennleistung zwischen drei und f³nf Megawatt haben. Eine F³nf-MW-Anlage
kann dank der stõrkeren Winde auf hoher See im Jahr rund 17,5
Millionen Kilowattstunden Íkostrom produzieren - genug Energie f³r
rund 5.000 Vier-Personen-Haushalte.
Zur
Offshore-Windkraft:
Derzeit
gibt es weltweit neun maritime Windkraft-Projekte mit einer
Gesamtleistung von rund 95 Megawatt. In Dõnemark (3), Schweden (3),
den Niederlanden (2) und in England. Am 9. November 2001 wurde vom
Bundesamt f³r Seeschifffahrt und Hydrographie das erste
Offshore-Projekt in Deutschland genehmigt: Rund 45 Kilometer n÷rdlich
der Insel Borkum errichtet die Prokon Nord GmbH aus Leer aller
Voraussicht nach im Jahr 2003 in einer Pilotphase zw÷lf Windturbinen
der Multi-Megawatt-Klasse mit jeweils bis zu f³nf MW Nennleistung.
Insgesamt liegen beim zustõndigen Bundesamt f³r Seeschifffahrt und
Hydrographie (BSH) in Hamburg 29 Antrõge f³r die Nordsee (22) und
Ostsee (7) vor.
Zum
Weltmarkt:
Weltweit
war Ende Juni 2001 eine Windkraft-Leistung von knapp 20.000 Megawatt
installiert, davon knapp 15.000 MW in Europa. Zu den f³hrenden Lõndern
geh÷ren nach Deutschland, wo Ende 2001 rund 8.750 MW installiert
waren, Spanien (2.800 MW), die USA (2.500 MW), und Dõnemark (2.400
MW). Insgesamt d³rfte sich die weltweit installierte
Windkraft-Leistung im Jahr 2001 um ³ber 5.000 MW erh÷ht haben. Neue
Studien gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2010 eine Windkraft-Leistung
von rund 60.000 MW in Europa installiert sein wird.
Zum Bundesverband WindEnergie
(BWE):
Der BWE engagiert sich seit Jahren f³r eine nachhaltige
Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien: Windkraft,
Solarenergie, Wasserkraft, Bioenergie und Geothermie. Mit derzeit ³ber
10.500 Mitgliedern ist der BWE der bundesweit gr÷¯te Verband im
Bereich regenerativer Energien.
Veranstaltungen rund um die
Windkraft im Jahr 2002
15.-20. April 2002: Hannover
Messe (www.hannovermesse.de)
2.-6. Juli 2002: World Wind
Energy Conference and Exhibition, Berlin
Heute bereits m÷chten wir Sie auf ein Ereignis im Juli hinweisen,
das der BWE in Zusammenarbeit mit dem Welt-Windenergie-Verband WWEA,
dem Europõischen Windenergie-Verband EWEA und 50 weiteren
internationalen Windenergie-Organisationen durchf³hren wird: die
Welt-Windenergie-Konferenz und Ausstellung, die vom 2. bis 6. Juli im
Berliner ICC veranstaltet wird.
Die erwarteten 1.000 Besucher aus allen Teilen der Welt werden alle ÷konomischen,
politischen und wissenschaftlich-technischen Fragen diskutieren, die f³r
die weitere weltweite Verbreitung der Windenergie von Bedeutung sind.
Von besonderem Interesse wird dabei die Frage sein, welche Faktoren f³r
den durchschlagenden Erfolg der Windenergie etwa in Deutschland
verantwortlich sind und wieweit solche Erfolgsmodelle auf andere Lõnder
³bertragbar sind.
Breite politische Unterst³tzung erfõhrt die Veranstaltung auch von
der deutschen Bundesregierung: Die Bundesministerien f³r Wirtschaft, f³r
Umwelt, f³r Wirtschaftliche Zusammenarbeit und das Auswõrtige Amt zõhlen
zu den offiziellen Mitveranstaltern.
Weitere Informationen zur
Welt-Windenergie-Konferenz und Ausstellung:
Stefan Gsõnger, Tel. 0541-350 60-42, Fax 0541-350 60-49
E-Mail wwc@wind-energie.de ,
Internet: www.world-wind-conference.org
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Windkraft
in den Bundeslõndern
|
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|
Bundesland
|
Installierte
Leistung in MW,
(1.1.
- 31.12.01)
|
Anzahl
der Windkraft-Anlagen,
(1.1.
- 31.12.01)
|
Anzahl
der WKA insgesamt, (Stand: 31.12.2001)
|
Inst.
Leistung insgesamt, in MW, (Stand: 31.12.2001)
|
Zuwachs
bei der gesamten inst. Leistung
gegen³ber
31.12.00, in %
|
Niedersachsen
|
668,25
|
479
|
3.051
|
2.426,9
|
38,0
|
Schleswig-Holst.
|
377,6
|
295
|
2.351
|
1.555,2
|
32,1
|
Nordrhein-West.
|
365,91
|
286
|
1.478
|
1.009,8
|
56,8
|
Brandenburg
|
326,65
|
253
|
870
|
768,7
|
73,9
|
Sachsen-Anhalt
|
302,53
|
242
|
793
|
796,2
|
61,3
|
Mecklenburg-V.
|
225,15
|
166
|
869
|
681,6
|
49,3
|
Rheinland
Pfalz
|
121,65
|
105
|
479
|
372,6
|
48,5
|
Sachsen
|
115,7
|
104
|
517
|
416,0
|
38,5
|
Hessen
|
41,82
|
38
|
394
|
253,6
|
19,7
|
Baden
W³rttem.
|
46,2
|
43
|
141
|
107,5
|
75,4
|
Bayern
|
32,7
|
37
|
150
|
100,2
|
48,4
|
Th³ringen
|
28,9
|
25
|
247
|
210,2
|
15,9
|
Saarland
|
5,9
|
6
|
27
|
18,4
|
47,2
|
Hamburg
|
0
|
0
|
44
|
23,8
|
0,0
|
Bremen
|
0
|
0
|
27
|
13,1
|
0,0
|
Berlin
|
0
|
0
|
0
|
0,0
|
0,0
|
Summe
|
2.658,96
|
2.079
|
11.438
|
8.753,8
|
43,6
|
|
|
|
Exporte
deutscher Firmen im Jahr 2001
(Stand: 31.12.2001)
|
Land
|
Anzahl
der WEA
|
Installierte
Leistung, MW
|
Italien
|
188
|
113
|
Indien
|
179
|
76,3
|
Australien
|
26
|
39,8
|
Japan
|
42
|
30,9
|
Portugal
|
23
|
28,2
|
Spanien
|
23
|
24,3
|
Griechenland
|
39
|
23,1
|
China
|
15
|
18,8
|
Ísterreich
|
17
|
18,2
|
Dõnemark
|
10
|
10,5
|
Belgien
|
5
|
8,1
|
Schweden
|
7
|
4,2
|
Frankreich
|
5
|
3,0
|
Irland
|
2
|
3,0
|
Russland
|
5
|
2,4
|
Brasilien
|
4
|
2,4
|
Taiwan
|
4
|
2,4
|
England
|
1
|
0,6
|
Kanada
|
1
|
0,6
|
Wei¯russland
|
1
|
0,6
|
Ungarn
|
1
|
0,6
|
Summe
|
598
|
410,75
|
Exportquote
/ %
|
22,3
|
13,4
|
|
|
|
Marktanteile
der Hersteller
2001, in %
(1.1. - 31.12.2001)
|
Firma
|
Anzahl der WEA
|
Installierte
Leistung, MW
|
Enercon
|
27,85
|
28,48
|
Vestas
Deutschl.
|
18,09
|
19,46
|
NEG
Micon
|
12,55
|
11,41
|
Enron
Wind
|
9,33
|
10,88
|
Nordex
AG
|
9,72
|
10,41
|
AN
Windenergie
|
8,13
|
8,53
|
REpower
Syst.
|
5,96
|
4,97
|
DeWind
AG
|
4,43
|
2,70
|
Fuhrlõnder
AG
|
2,60
|
2,35
|
Frisia
|
1,01
|
0,67
|
Sonstige
|
0,34
|
0,15
|
|
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