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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Energie    Datum: 14.12.2001
Grüne verabschieden Zukunftsenergieprogramm
Michaele Hustedt, energiepolitische Sprecherin erklärt:

Das Zukunftsenergieprogramm "Vom atomaren zum solaren
Zeitalter" zieht eine Bilanz unserer bisherigen
Regierungsarbeit und stellt dar, welche Grundsätze und
Visionen uns leiten und welche weiteren Aufgaben noch vor
uns stehen. Mit dem Energieprogramm wollen wir
verdeutlichen: Atomausstieg und Klimaschutz für eine
nachhaltige Energieversorgung sind nicht nur
umweltpolitische Notwendigkeiten, sondern auch mit großen
wirtschaftlichen Chancen für den Standort Deutschland
verbunden.

Die Vorreiterrolle im Umwelt- und Klimaschutz zu besetzen,
bedeutet einen gewichtigen wirtschaftlichen Vorteil. Denn es
gilt: Nur wer früh auf Innovationsmärkte setzt, kann sie
auch erobern. Schon heute sind, dank des
Erneuerbaren-Energien-Gesetzes und weiterer gezielter
Klimaschutzmaßnahmen, 120.000 Menschen im Bereich der
Erneuerbaren Energien beschäftigt - mehr als in der Atom-
oder Kohleindustrie. Bis zum Jahr 2020 erwartet Prognos
sogar 200.000 neue und dauerhafte Arbeitsplätze.

Der Atomausstieg ist ein wesentlicher Eckpfeiler der
energiepolitischen Vorstellungen von Bündnis 90/Die Grünen.
Keine andere Energietechnologie birgt so hohe Risiken wie
die Atomkraft, die somit nicht zukunftsfähig ist. Deshalb
lehnen wir es ab, das Gefahr der Klimaveränderungen durch
die andere Gefahr der Atomenergie zu ersetzen.

Wir plädieren für eine grundlegend gewandelte
Energiewirtschaft, dezentral und flexibel, vielfältig und
solar.
Die neue Energiepolitik setzt an verschiedenen Punkten an:
§ Auf Verbraucherseite werden neue Technologien wie
intelligente Netze und computeroptimierte Geräte dafür
sorgen, den Energiebedarf zu reduzieren.
§ Die Energieerzeugung wird im steigenden Maße dezentral vor
Ort produziert - durch regenerative Energien, aber auch mit
den neuen Technologien wie der Brennstoffzelle, Mikroturbine
oder Blockheizkraftwerke.
§ Einzelne Energieeinheiten werden über das Internet zu
virtuellen Kraftwerken zusammengeschaltet und gewährleisten
damit die Versorgungssicherheit in einer dezentralen und
regenerativen Energiewirtschaft.

Eine dezentrale Energiewirtschaft ist nicht nur
umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich. Investoren
werden nach dem Übergang von der Monopol- zur
Wettbewerbswirtschaft nicht mehr Milliardensummen über lange
Zeiträume in einzelnen Großprojekten festlegen, sondern ihr
Kapital in Anlagen mit kleineren Kapazitäten und flexiblen
Betriebsmöglichkeiten anlegen. So können sie ihre
Investitionen flexibel nach der Energienachfrage variieren
und müssen sich nicht mehr auf unsichere Prognosen
verlassen.

Unser Weg in das Solarzeitalter muss auch in der kommenden
Legislaturperiode weiter verfolgt werden. CDU/CSU und FDP
wünschen sich eine Renaissance der Atomenergie, möchten die
Ökosteuer und das KWK-Gesetz abschaffen und sind gegen die
Förderung der Erneuerbaren Energien. Die von der
Bundesregierung angestoßenen Entwicklungen sind noch nicht
stabil. Es wird in der nächsten Legislaturperiode darauf
ankommen, sie engagiert und fachkundig weiterzuentwickeln.

Zudem müssen wir die Weichen richtig stellen, damit die
Stromkonzerne nicht den ökologischen Dumpingstrom aus
Osteuropa kaufen, sondern in dezentrale Strukturen und neue
Technologien in Deutschland investieren. Im Laufe der
nächsten Legislaturperiode wird sich auch entscheiden, ob
die Brennstoffzelle und die virtuellen Kraftwerke den
Marktdurchbruch schaffen. Deutschland hat die Chance, in
diesen Technologien ebenso Weltmarktführer zu werden wie
schon heute bei den Erneuerbaren Energien.

Ein weiterer wichtiger Programmpunkt der kommenden
Legislaturperiode ist die Schaffung gesetzlicher
Rahmenbedingungen für eine neue Wasserstoffinfrastruktur.
Wasserstoff kommt in Zukunft eine besondere Bedeutung in der
Energieversorgung zu: Er kann die Brennstoffbasis für die
Strom- und Wärmeerzeugung in hocheffizienten Gas- und
Dampfturbinenkraftwerken, für Brennstoffzellen sowie für
Fahrzeugantriebe bilden.

Lang- und Kurzfassung des Zukunftsenergieprogrammes sind im
Büro von Michaele Hustedt zu beziehen.

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