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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60326 Frankfurt
Rubrik:Naturschutz    Datum: 11.12.2001
Bedrohte Fischbestände grenzübergreifend geschützt
Bremen, 11.12.2001 - Fischbestände von weitwandernden Arten wie Tunfisch, Kabeljau, Schwertfisch oder Alaska Pollack sollen künftig innerhalb und außerhalb der Hoheitsgewässer der einzelnen Staaten vor Überfischung besser geschützt werden. Dies sieht das internationale Fischereiabkommen der Vereinten Nationen für gebietsübergreifende und weitwandernde Fischbestände vor, das 1995 beschlossen wurde und heute in Kraft tritt.
Ab jetzt gelten neue internationale Standards für das Management der Fischbestände, das auch unangemeldete Kontrollen auf Fischtrawlern sowie Strafen bei Missachtung der UN-Regeln vorsieht. Die Regierungen müssen neue Maßnahmen zur Reduzierung von Beifang durchführen und zum Schutz der Fischbestände wird der sogenannte Vorsorgeansatz verankert.
Trotz mehrerer regionaler Abkommen, z.B. zum Schutz des atlantischen Tunfischs, war bislang in internationalen
Gewässern für eine ungeregelte Fischerei Tür und Tor geöffnet. Dies ist nun nicht mehr möglich, da das UN-Abkommen völkerrechtlich bindend ist.
?Dies ist das weitreichendste Abkommen, das jemals zum Schutz der marinen Fischbestände vereinbart wurde?, sagte Heike Vesper vom WWF. ?Doch ein Wermutstropfen existiert noch, denn ein Drittel der 20 wichtigsten Fischereinationen hat das Abkommen immer noch nicht ratifiziert?.
Nach UN-Angaben sind die 20 wichtigsten Fischereinationen verantwortlich für 80% der weltweiten Fänge. Obwohl das UN-Abkommen jetzt in Kraft tritt, bietet es nur dann wirksamen Schutz für die Fischbestände, wenn alle Länder ratifiziert haben.
Zu den Fischereinationen, die noch nicht ratifiziert haben, gehören: China, Peru, Japan, Chile, Indonesien, Indien, Thailand, Korea, die Philippinen, Malaysia, Mexiko, Vietnam, Argentinien und die Europäische Union. Die EU kann dem Abkommen nur dann beitreten, wenn es von allen Mitgliedsstaaten ratifiziert wurde.
Dänemark und Spanien haben dies bislang nicht getan. Der WWF fordert alle Staaten auf, das Abkommen schnellstens zu ratifizieren und damit den Schwund wertvoller Fischbestände zu stoppen.

Weitere Informationen:

Heike Vesper, Fischereireferentin
WWF Deutschland,
Tel.: 04 21/6 58 46-23
Gabriele Kranz, Pressereferentin,
WWF Deutschland,
Tel.: 04 21/6 58 46-18,
Fax: -12




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