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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60326 Frankfurt
Rubrik:Naturschutz    Datum: 07.12.2001
Gesundheit!
4.12.2001: Herbst und Winter sind "Blütezeit" für Schnupfen, Husten und Heiserkeit. Viele Apotheker, Lifestyle-Magazine und Verbraucherzentralen empfehlen bei rauhem Hals und roter Nase mittlerweile altbewährte Naturheilmittel statt der chemischen Keule. Ob Knoblauch oder Kamille - die Kräutermedizin liegt im Trend wie noch nie. Die Nachfrage nach Arzneimitteln mit natürlichen Wirkstoffen steigt stetig weiter an. Deutschland ist auf diesem Markt der viertgrößte Importeur der Welt.
Diese neu entdeckte Liebe für die natürliche Medizin wird für immer mehr Heilpflanzenarten zu einem ernsten Problem. Schlüsselblume (Primula veris/primula elatior) und Sonnentau (Drosera spp.) sind durch die steigende Nachfrage akut gefährdet. Diese Pflanzen sind in Deutschland zwar streng geschützt, sie werden hier aber in großen Mengen für Arzneien und Tees gegen Atemwegserkrankungen verarbeitet. Dazu werden sie importiert, die Schlüsselblume aus der Türkei und anderen Ländern Südosteuropas, der Sonnentau aus Frankreich, Spanien und sogar Madagaskar. Dort werden die Pflanzen wild gesammelt und ganze Bestände nach und nach vernichtet.
"Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Pflanzen in diesen Ländern ausgestorben sind. Aber ein industrieller Anbau der Pflanzen ist auch keine Alternative, wir müssen sowohl der Natur wie den Menschen in diesen Ländern helfen" sagt Susanne Honnef, Artenschutzexpertin bei WWF und TRAFFIC Deutschland. "Deshalb ist eine kontrollierte Wildsammlung die wirkungsvollste und gleichzeitig sozial verträglichste Naturschutzmaßnahme. Sie muß aber unbedingt nachhaltig geschehen. Der Natur darf nur so viel entnommen werden, wie auch nachwachsen kann."
Für den weltweiten Schutz von Sonnentau und Schlüsselblume arbeitet TRAFFIC, das gemeinsame Artenschutz-Programm der Umweltstiftung WWF und der Weltnaturschutzunion IUCN. Mit der Analyse von Handelsdaten und der Arbeit an Schutzkonzepten setzt sich TRAFFIC nun schon seit 25 Jahren für den Fortbestand gefährdeter Arten ein und arbeitet in jüngster Zeit verstärkt für den Schutz der Heilpflanzen. TRAFFIC Deutschland setzt dabei auf die Zusammenarbeit von allen, die am Handel mit Heilpflanzen beteiligt sind. ?Nur gemeinsame Bemühungen von Wirtschaft, Politik und Naturschutz werden zu einem langfristigen Erhalt gefährdeter Heilpflanzenarten beitragen können,? so Honnef.

Kontakt:
Susanne Honnef
Artenschutz/TRAFFIC
WWF Deutschland
Tel. 069-79144-212

Gabriele Ammermann
Pressestelle WWF Deutschland Tel.: 069-79144-214, Fax: -1 16





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