Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Der Spatz - Alternativer Anzeiger für Bayern, D-80999 München
Rubrik:Umweltschutz    Datum: 07.12.2001
Umweltnachrichten Nov./Dez. 2001
zusammengestellt von Norbert Suchanek


Verbrennung von Kohle erhöht die Quecksilberwerte im Boden

Wissenschaftler des Rensselaer Polytechnic Institute (www.rpi.edu) sind sich sicher, daß die Verbrennung von Kohle große Mengen giftiges Quecksilber freisetzt. Die Forschungsergebnisse werfen deshalb ein negatives Licht auf Pläne der US-Regierung, weitere Kohlekraftwerke in den USA zu bauen. Der Ausstoß gesundheitsschädlicher Emissionen werde sich dann bis zum Jahr 2010 voraussichtlich um zehn bis 30 Prozent erhöhen, bemängelt die Umweltbehörde Environmental Protection Agency (EPA). Bereits heute gelange aus den Kohlekraftwerken der USA pro Jahr rund 52 Tonnen Quecksilber in die Umwelt.<

Abgase verursachen mehr Todesfälle

Eine Studie der Carnegie Mellon University (www.cmu.edu) hat nachgewiesen, dass heute weltweit mehr Menschen durch Abgase sterben als durch Verkehrsunfälle. Die Wissenschaftler untersuchten die Gesundheitsfolgen der Luftverschmutzung durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe in den Metropolen Sao Paolo, Mexico City, Santiago und New York. Die ermittelten Daten stimmen mit einer WHO-Studie überein, die für 2020 acht Millionen Todesfälle aufgrund von Luftverschmutzung vorhergesagt hat.<

Erdölausbeutung in Ecuador

Bei der Ausbeutung neuer Erdölquellen scheinen Skrupel weiterhin keine Rolle zu spielen. So scheut sich offensichtlich auch die deutsche WestLB Bank nicht, Hauptgeldgeber einer Erdölpipeline zu sein, die Ecuadors unberührteste Regenwaldgebiete bedroht. Umweltschützer kritisieren, die Pipeline werde zur Zerstörung der letzten, kommerziell noch unangetasteten Regenwälder Ecuadors führen und die Existenz der dort isoliert lebenden Indianervölker der Huaorani und Zapara gefährden. Die vorgesehene Route der Pipeline zerschneide nicht weniger als 11 Urwaldreservate. Eine Koalition von Regenwaldschutzorganisationen ruft deshalb nun im Internet (forests.org/emailaction/ecuador.htm) zu Protestbriefen an die WestLB auf.<

Internet: 250.000 wollten Kinderpornos sehen

Eine Internetseite mit Kinderpornographie brachte den Betreibern monatlich 1,4 Millionen Dollar ein. Wie das Nachrichtenmagazin Time weiter berichtet, habe diese von der Polizei entdeckte Website 250.000 Abonnenten gehabt.<

Computerspiele schädigen jugendliche Gehirne

Der japanische Wissenschaftler Ryuta Kawashima von der Tohoku University (www.tohoku.ac.jp/index-e.html) hat nachgewiesen, dass die Tendenz zum Kontrollverlust bei Heranwachsenden nicht auf die aggressiven Inhalte von Computerspielen zurückzuführen ist, sondern auf Schädigungen der noch nicht vollentwickelten Gehirne. Messungen der Gehirnaktivität ergaben, dass Computerspiele nur jene Gehirnbereiche stimulieren, die mit Sehen und Bewegung in Zusammenhang stehen. Dies führe schließlich dazu, daß sich die anderen Gehirnbereiche nicht richtig entwickeln können. Entscheidend sei jedoch laut Kawashima, dass der Frontallappen, der sich beim Menschen ungefähr bis zum 20. Lebensjahr weiterentwickelt, auch bei Selbstkontrolle eine wichtige Rolle spiele. Je mehr bei Kindern die Entwicklung dieser Gehirnregion gefördert wird, desto besser wird auch seine Fähigkeit zur Selbstkontrolle sein. Computerspiele allerdings fördern diese Art von Gehirnentwicklung nicht. Laut Kawashima könnten sie daher zum Entstehen einer eher gewaltbereiten Generation beitragen, die eher Schwierigkeiten hat, unsoziale Elemente ihres Verhaltens zu kontrollieren.<

40 Prozent der Schüler leiden unter kindlicher Tyrannei

Tyrannei unter Kindern ist heute weit verbreitet: Fast 40 Prozent der Schüler gaben an, schon einmal gequält worden zu sein. Vier Prozent gestanden, andere zu unterdrücken, aber niemals selbst darunter leiden zu müssen. Eines von zehn Kindern schlüpfte abwechselnd in beide Rollen. Die Tyrannei unter Kindern hat Langzeitfolgen für die Gesundheit, stellten nun Forscher fest. Mädchen und kleine Leute, die entweder nur Opfer, oder Täter und Opfer waren, plagten sich mit weitaus mehr gesundheitlichen Problemen als Kinder, die nicht von anderen gepiesackt wurden.<

Genveränderte Tomate aus Münster

Forscher des Instituts für Biochemie und Biotechnologie der Pflanzen der Uni Münster haben haben eine Gen-Tomate entwickelt, deren neue Gene nicht auf andere Kulturpflanzen übertragbar seien. Diese "Super"-Tomate wollen die Forscher nun mit weiteren Genen ausstatten, damit sie mehr Vitamine oder mehr Proteine produzieren kann.

Krebserregende Olivenöle entdeckt

Im August warnte das Deutsche Verbraucherministerium erneut vor belastetem Olivenöl in Supermarktregalen und Lebensmitteln. Nach wie vor würden die Lebensmittelkontrolleure der Bundesländer bei ihren Untersuchungen auf Oliventresteröle ("Aceito de orujo") mit Bestandteilen von Krebs erregenden Substanzen, sogenannten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) stoßen. Auch in Öl eingelegte Lebensmittel wie Muscheln enthielten häufig derartige Substanzen. Oliventresteröle sind Öle der niedrigsten Qualität. Sie werden durch Lösungsmittelextraktion mit Hexan aus den nach dem Abpressen des nativen Olivenöles verbleibenden Rückständen aus Schalen, Fruchtfleisch und Kernen, gewonnen.<

Öko-Produkte sind sicherer und gesünder

Einem Bericht der britischen Soil Association zu Folge können Landwirte ihre eigene Gesundheit schützen und die Qualität ihrer Produkte verbessern, wenn sie auf ökologische Bewirtschaftung umstellen. Grundlage des Berichts Organic Farming, Food Quality and Human Health bildeten die Ergebnisse von mehr als 400 Forschungsprojekten. Obwohl in dem Bericht eingeräumt wird, dass noch Forschungsbedarf besteht, kommt er zu dem Schluß, dass ökologisch produzierte Nahrungsmittel reicher an Vitaminen und Mineralstoffen sind als herkömmlich angebaute Nahrungsmittel. Außerdem minimiert der Verzehr von Öko-Produkten das Risiko, Pestizidrückstände und Lebensmittelzusätze mit dem Essen zu sich zu nehmen.<

Bioland wächst

Bioland meldet bereits für die Zwischenbilanz dieses Jahres den größten Wachstumsschritt in seiner 30jährigen Geschichte: Mit etwa 350 neuen Landwirtschaftsbetrieben gehören dem Öko-Anbauverband nun über 4.000 Mitglieder an. Die Zahl der Bioland-Verarbeiter ist um knapp 20% auf 700 Betriebe angestiegen.<

Mit Viren verseuchte Zuchtlachse

Ein Virus bedroht die Lachsfarmen im amerikanischen Maine und hat bereits hunderttausende Opfer gefordert. Wissenschaftler fürchten nun, dass das Virus auch zu einer ernsthaften Bedrohung für freilebende Tiere werden könnte, da infizierte Zuchtlachse aus den offenen Käfigen entfliehen könnten. Das - für den Menschen ungefährliche - Virus ist für Lachse hochansteckend und hatte allein in Europa Schäden in Millionenhöhe verursacht, als es dort erstmals in den 80er Jahren aufgetaucht war. Experten glauben, dass Fischfarmen, in denen eine große Anzahl von Tieren auf engstem Raum zusammenlebt, dem Virus Tür und Tor öffnet.<

Gen-Reis mit menschlichen Genen

Die Frage, wer Kanibale ist und wer nicht, könnte künftig nicht mehr so leicht zu beantworten sein. Denn die Umweltorganisation Greenpeace hat in Kalifornien ein geheimes Feld mit genmanipuliertem Reis aufgedeckt, dessen Zellen menschliche Gene enthält. Greenpeace warnt davor, dass dieser Gentech-Reis die umliegenden Speise-Reis Felder verunreinigen kann.<


Ökologische Nachhaltigkeit des Verkehrs nimmt ab

Die durch den Verkehr verursachte Umweltbelastung nimmt innerhalb der EU weiter zu. Dies geht aus einem Bericht der Europäischen Umweltagentur EUA hervor. Durch beträchtliche Emissionen von toxischen Schadstoffen und Treibhausgasen, die Erzeugung von Abfällen und Lärm sowie die Zerstückelung der Landschaft trage der Verkehr zur Schädigung der Umwelt und der Gesundheit der Menschen bei. Heftige Kritik übt die Umweltagentur daran, dass die Erfüllung der politischen Zielsetzungen für einen "ökologischeren" Verkehr noch in weiter Ferne liege. Der anhaltende Trend zur verstärkten Nutzung von Fahrzeugen und Flugzeugen führe dagegen zu einem schnelleren Wachstum des Personen- und Gütertransports. Steigende Risiken für die Umwelt und die menschliche Gesundheit seien die Folge.<

Radioaktive Bestrahlung ist nun auch bei uns erlaubt

Rot-Grün macht's möglich: Nun dürfen auch deutsche Lebensmittelhersteller ihre Produkte zur Verlängerung der Haltbarkeit radioaktiv bestrahlen. Die Zulassung gilt "vorläufig" aber "nur" für getrocknete aromatische Kräuter und Gewürze. Bereits seit 1999 durften deutsche Firmen zur Weiterverarbeitung Kräuter und Gewürze einführen, die in anderen Ländern der EU bestrahlt wurden. Experten gehen nun davon aus, daß bald auch andere Lebensmittel in Deutschland radioaktive bestrahlt werden dürfen, da dies bereits in Frankreich, Belgien und den Niederlanden erlaubt ist.<

Ökotourismuskonferenz im Luxushotel

Die jüngste Vorbereitungskonferenz zum bevorstehenden UN-Jahr des Ökotourismus war offensichtlich ein Flop. So kritisiert eine Koalition von südlichen Nichtregierungsorganisationen (NRO), die von der Welttourismusorganisation (WTO) in einem Luxushotel im brasilianischen Cuiaba organisierte Konferenz sei eine unproduktive Veranstaltung hinter geschlossenen Türen gewesen. Die NROs befürchten, daß auch die nächsten WTO-Treffen zum Ökotourismusjahr kaum produktiver werden und den Forderungen nach einer gerechten Beteiligung tourismuskritischer Nichtregierungsorganisationen und betroffener Ureinwohner nicht gerecht werden.
Unabhängige Tourismusexperten wie Brian Wheeller von der University of Birmingham kritisieren diesen sinnlosen Ökotourismus-Konferenztourismus bereits seit Jahren. In der Regel würden diese Treffen in umweltschädlichen Hotels der höchsten Luxusklasse abgehalten. Allein dies sei schon auf den ersten Blick widersprüchlich und nicht ohne Ironie, wenn man an die Ideale des Ökotourismus denke. "Doch auf dem zweiten Blick", so Wheeller, "zeigt es die Realität des Ökotourismus genau so wie sie ist: ein altruistisches, sogar nobles Konzept ausgenutzt für kommerzielle und materielle Zwecke." Dies sehen die Tourismusforscher Martin Mowforth von University of Plymouth und Ian Munt von der University in London nicht anders. Ihrer Meinung nach dienten diese seit Anfang der 90er Jahre wie Pilze aus dem Boden schießenden Ökotourismuskonferenzen in erster Linie der Ausbreitung des unökologischen "Conventional Tourism Business". Kritisiert werden in diesem Zusammenhang auch die üblicherweise sehr hohen Konferenzgebühren. Gemeinsam mit den Flug- und Unterbringungskosten in ausgewählten, besonders teuren Konferenzorten sorgten diese hohen Gebühren dazu, daß lediglich eine ausgesuchte Clique von Tourismusexperten und Tourismusveranstaltern an diesen internationalen Ökotourismuskonferenzen teilnehmen könnten. Außenseiter oder Vetreter indigener Völker bleiben in der Regel vor den Tür, da sie nur selten über die nötigen Finanzmittel verfügten. Weitere Informationen zum UN-Jahr des Ökotourismus sind im Internet auf der Website des Third World Network nachzulesen: www.twnside.org.sg/title/iye.htm).<

Fair-Trade-Tourismus

Ohne fairen Handel im Reisegeschäft könne es keinen nachhaltigen Tourismus geben. Dies zumindest meint die britische Tourismusexpertin Angelika Kalisch. Die Ziele eines echten "Fair-Trade-Tourismus" seien die Maximierung der Einnahmen aus dem Urlaubsgeschäft für die einheimischen Beteiligten sowie die Unterstützung der traditionellen, indigenen Bevölkerungen in den betroffenen Zielgebieten, heißt es in ihrer aktuellen Publikation "Tourism as Fair Trade - NGO Perspectives". Der von Tourism Concern veröffentlichte Report zeigt auf 41 Seiten an Hand von Fallstudien von Tourismusprojekten in sieben Ländern - Tanzania, Nepal, den Philippinen, Gambia, Südafrika, Namibia und Ecuador - was "Fairer Tourismus" ist und wie er funktionieren kann.
"Tourism as Fair Trade - NGO Perspectives", von Angelika Kalisch, Tourism Concern, London, 2001, ISBN 0-9528567-5-1, Email: info@tourismconcern.co.uk, Telefon 0044-20-7753-3330 / Fax -3331<

2,4 Milliarden Dollar gegen AIDS

Die 2,4 Milliarden Dollar, die die acht wichtigsten Industrienationen, die sogenannten G8-Staaten, für die Bekämpfung von AIDS und anderen Seuchen demnächst in der "Dritten Welt" ausgeben wollen, klingen zunächst viel. Doch verglichen mit den 40 Milliarden Dollar der US-Regierung für die Anti-Terrorismuskampagne oder verglichen mit den 15 Milliarden Dollar, die allein die US-Regierung in die Stützung der US-amerikanischen Airlines steckt, erscheint diese AIDS-Hilfe als "Peanuts". Gleichzeitig gibt die US-Regierung übrigens 1,3 Milliarden Dollar aus, um in Kolumbien vermeintliche Koka-Plantagen, Wälder und Felder von Kleinbauern und Ureinwohnern mit Giften zu besprühen und um die kolumbianische Guerilla zu bekämpfen.<

Erste BSE-Kuh in Japan

Kein Land scheint mehr vor BSE sicher. Auch das entfernte Japan nicht, nachdem nun auf einem Bauernhof in der nähe von Tokyo Japans erste geschlachtete Milchkuh mit BSE entdeckt wurde. Leider gelangten die Überreste dieser BSE-Kuh - versehentlich, wie es heißt - in den normalen Fleischhandel.<

Amazonaswald wird nicht überleben

Wissenschaftler von der Penn State University gehen davon aus, daß der große Amazonasregenwald noch in diesem Jahrhundert gänzlich verschwunden sein wird, wenn sein Abholzung so rasant weiter geht wie heute. Bereits 25 Prozent des Waldes seien unwiederbringlich vernichtet. In den nächsten 10 bis 15 Jahren könnte der "Point of no return" erreicht sein, schätzen die Forscher. Dann könnte so viel Wald im Amazonasbecken abgeholzt sein, daß das restliche Regenwaldökosytem praktisch kollabiert.<

Mexiko: Opfer des Freihandels

Seit Jahrtausenden wird Mais in Mexiko angebaut. Doch der Freihandel mit den USA könnte dieser Tradition ein plötzliches Ende bereiten. Denn seit in Kraft treten des sogenannten NAFTA-Abkommens wird Mexiko mehr und mehr mit Mais aus den USA überflutet, der um fast 50 Prozent billiger ist als das einheimische Korn. Nun sitzen die mexikanischen Maisbauern auf 2,4 Millionen Tonnen unverkäuflichen, einheimischen Mais, berichtet der Ecologist.<

Erdöl und Bodenschätze sind der Fluch der Armen

Investitionen in Erdölausbeutung und Bergbau seien zwar sehr profitabel für die Weltbank, helfen aber kaum den Menschen in den Entwicklungsländern, kritisiert die britische Nichtregierungsorganisation OXFAM. Eine Untersuchung habe ergeben, daß in den erdölproduzierenden und in den von Bergbau abhängigen Entwicklungsländern mehr Armut und höhere Kindersterblichkeitsraten herrschen, als in anderen vergleichbaren Ländern, die kein Erdöl und kaum mineralische Rohstoffe exportieren.<

Schwarzes Meer verfällt

Überfischung, ungeklärte Abwässer und Klärschlamm belasten zunehmend das Schwarze Meer. Nun warnt eine Initiative des UN-Umweltprogrammes (UNEP), das Global International Waters Assessment (www.giwa.net) vor dem gänzlichen Verfall dieses Meeres. Die Schleppnetz-Fischerei habe zusätzlich den Bestand der Fische massiv geschädigt. Ende des Jahres soll nun laut UNEP ein 100 Millionen Dollar-Projekt zur Rettung des Schwarzen Meeres und zwei seiner wichtigsten Mündungsflüsse anlaufen.<

Mediterrane Heilpflanzen im Internet

Eine Datenbank für Heilpflanzen aus dem Mittelmeerraum Europas wird demnächst im Internet unter www.sciencelettres.org erscheinen. Die Datenbank mit dem Titel "Materia Medica Mediterranea" wird vom Department of History of Science von der Universität von Oklahoma erstellt. Die Materia Medica Mediterranea basiert im Wesentlichen auf den Schriften und Sammlungen von Hippokrates (460 bis 375 v. Chr.), der Enzyklopädie von Discorides aus dem 1. vorchristlichen Jahrhundert und arabischen Manuskripten von Ibn al Baytar (ca. 1190 - 1248).<

Indigene Völker haben in Notlagen besseres Management

Ureinwohner haben in tropischen Gebieten über viele Jahrhunderte hinweg optimierte Systeme zur Bewältigung von Naturkatastrophen gefunden. Ihre Methoden seien besser für die Umwelt als die der Industriestaaten, zeigen Ergebnisse schwedischer Forscher vom Institut für Systemökologie. Das Katastrophenmanagement der Industriestaaten führe in der Regel zu noch größeren Katastrophen.<

Heilpflanzen sind wichtig für "Dritte Welt"

Traditionelle Heilpraktiker, Wunder- und Naturheiler spielen in den meisten Ländern der Erde noch eine größere Rolle als die westliche Schulmedizin. Nepal beispielsweise hat 100 mal mehr traditionelle Heiler als Schuldmediziner. Die Heiler nutzen dort rund 1.600 einheimische Heilpflanzen. Nepal zählt auch als das Land mit den meisten Exporten von Heilpflanzen. Etwa 470.000 Familien verdienen ihr Einkommen mit der Suche und dem Verkauf von medizinisch wirksamen Pflanzen.<

Merck "kaufte" Menschengene

Die Umweltorganisation Greenpeace kritisiert das Geschäftsgebaren des internationalen Pharmakonzerns Merck. Dabei geht es um einen im November 2000 geschlossenen Vertrag zwischen der australischen Firma Autogen und der Regierung des Königreichs Tonga in der Südsee. Darin wurden die Rechte zur Forschung mit dem Erbgut der rund 110.000 Insulaner Tongas an Autogen verkauft. Merck ist nicht nur mit 13 Prozent an Autogen beteiligt, sondern besitzt auch das exklusive Recht, in den Genen der Tongaer nach den Ursachen von Fettleibigkeit und Diabetes zu suchen. Merck beteilige sich damit an Bio-Piraterie, kritisiert Greenpeace. Die Tongaer würden zum kommerziellen Objekt, menschliche Gene zum Betriebskapital. Autogen sucht nicht nur in Tonga, sondern auch in Tasmanien und Mauritius nach wirtschaftlich interessanten menschlichen Genen.<

Eigene DNA selbst patentieren

Die Angst vor dem Gen-Klau macht nun das "DNA Copyright Institute" in San Francisco zum Geschäft. Das amerikanische Unternehmen bietet seinen Kunden - gegen eine Gebühr von 1.500 Dollar - an, den eigenen genetischen Code zu registrieren und vor Mißbrauch, also vor Patentierung durch andere zu schützen.<

Schadstoffe aus Hightech-Industrie belasten Kleinkinder

Schwedische Forscher warnen vor der Zunahme chemischer Schadstoffe, die als Brandschutz in elektronischen Geräten eingesetzt werden. Die Menge der so genannten polybromierten Diphenylether (PBDEs) steigen laut Forschern kontinuierlich in der Umwelt an und belasten zunehmend unsere Gewässer. Die Chemikalie reichert sich über die Nahrungskette an und sei, so ein BBC-Bericht (news.bbc.co.uk) ein großes Gesundheitsrisiko für ungeborene Babys. Die Forscher aus Schweden fanden nun heraus, dass sich die Schadstoffe in der Baltischen See in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt haben. Nach dem Verzehr von Fisch aus diesem Gewässer gelangten sie ins Fettgewebe und reichern sich dort an. Werden PBDEs über die Muttermilch übertragen, können sie bei Kleinkindern die Gehirnentwicklung und den Hormonhaushalt schädigen.<


Überfischung zerstörte auch Küstengebiet

Die Überfischung habe dazu geführt, dass große Fische, Wale und andere Meeressäugetiere aus den Weltmeeren weitestgehend verschwunden sind. Als Folge davon degradierte die Umwelt an den Küsten. Dies bestätigte nun ein umfassender Bericht von 19, an der Untersuchung beteiligten Universitäten und internationalen Organisationen. "Tatsächlich waren in prähistorischen Zeiten alle Meere entlang der Küsten von einer großen Zahl riesiger Tiere bevölkert", so die Studie. Das Bild habe sich dramatisch geändert. Meerestiere wie Dorsch, Austern und Wasserschildkröten seien praktisch verschwunden. Dies habe zum Kollaps des Ökosystems der Küsten geführt. Die drastischen Umweltveränderungen setzten bereits in der frühen Kolonialzeit ein.<

Gen-Food kann Hunger der Welt nicht stoppen

Studien der Universität von Essex (www.essex.ac.uk) zufolge werde die Gentechnologie nicht wesentlich zur Verbesserung der Welternährungssituation beitragen. Der Schlachtruf der Gentech-Industrie "Die Gentechnik werde die Welt ernähren" sei lediglich ein Vorwand der Saatgut- und Lebensmittelkonzerne. Die Studie zeige, so Greenpeace, auch, dass naturnahe Landwirtschaft den Hunger besser und effektiver besiegen kann als industrieller Landbau, der darüberhinaus noch die Artenvielfalt gefährdet.<

Katastrophenzeit für Wale, Robben und Seehunde

Den Meeressäugern stehe ein Jahrhundert der Katastrophen bevor, glauben Forscher der Universität von Calgary und der britischen St. Andrews Universität (www.mammalsociety.org/pubjom). Globale Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung würden Robben, Seehunden, Walrossen und Walen stark zusetzen. Das kommende Jahrhundert werde zur Ausrottung einiger Arten führen. Grund: Einerseits nehme die Verschmutzung der Meere durch die Bevölkerungszunahme in den Küstenregionen stark zu, andererseits werden die zur Aufzucht von Robben notwendigen Eisschollen durch die Erwärmung der Meere immer kleiner. Darüber hinaus habe die Klimaerwärmung auch noch negative Auswirkungen auf die Verbreitung und die Verfügbarkeit von Nahrungsquellen für die Säugetiere.<

US-Gen-Mais gefährdet mexikanischen Mais

Mexiko ist das natürliche Zentrum traditioneller, uralter Maissorten. Doch nun sind diese heimischen, sogenannten Landrassen von außen bedroht. Schuld ist Gen-Mais aus den USA, der - dank des Freihandelsabkommen - seit einigen Jahren als Nahrungsmittel in Mexiko verkauft wird. Nun entdeckten mexikanische Forscher erste "Verunreinigungen" heimischer Landrassen mit dem Gen-Mais aus den USA. <

Philippinen: Freilandversuche mit Gen-Reis

Nach Aussagen von Wissenschaftlern des Philippinischen Institutes für Reisforschung (PhilRice), wird der erste philippinische Gen-Reis demnächst in Freilandversuchen getestet und bald für eine kommerzielle Nutzung zugelassen werden. Die Entwicklung und Testversuche wurden von PhilRice in Kooperation mit dem Internationalen Forschungsinstitutes für Reisforschung (IRRI) durchgeführt.<

Kenia: Erste Ernte von Gen-Süßkartoffeln

In Kenya sind die ersten Gen-Süßkartoffeln geerntet worden. Bevor die Gen-Sorte für den kommerziellen Anbau zugelassen werde, müßten aber noch zahlreiche Testverfahren durchlaufen werden, um die möglichen Risiken und Umweltauswirkungen des Anbaus dieser Linie herauszufinden, sagen die beteiligten Forscher des Projekts, das zum Teil vom Agrochemiekonzern Monsanto finanziert wird.<

China: Kaninchen mit Menschengenen

Chinesische Wissenschaftler haben die DNA eines menschlichen Kindes in Kaninchen-Eizellen eingepflanzt und Embryonen aus diesen Zellen heranwachsen lassen. Ziel dieser Versuche sei die Herstellung von (Kaninchen-)Embryonen mit menschlicher DNA, um dann daraus Stammzellen für therapeutische Zwecke zu gewinnen.<

U.S. Firmen planen kommerzielles Klonen von Hühnern

Für die Massentierhaltung bricht möglicherweise ein neues Zeitalter an. Firmen in den USA sind dabei, Technologien zu entwickeln, die für das kommerzielle Klonen von Hühnern benötigt werden. Falls eine praktikable Methode entwickelt werden sollte, könnten Hühnerfarmen in Zukunft jedes Jahr mit Milliarden von geklonten Hühnern, die alle die gleichen Wachstumsraten aufweisen, die gleiche Gewichtsklasse besitzen und alle gleich schmecken, versorgt werden. So sieht die Zukunftsvision des Nationalen U.S. Institutes für Wissenschaft und Technologie (US's National Institute of Science and Technology) aus, das den Firmen Origen Therapeutics (Burlingame, California) und Embrex (North Carolina) Forschungsgelder in einer Höhe von 4,7 Millionen U.S. Dollar gewährt hat.

(Weitere Gentechnik-Nachrichten sind im Internet zu finden: www.oeko-institut.org/bereiche/gentech/newslet/index.html oder www.biogene.org/index.html
Sie können auch per e-mail abonniert werden (mail an listserv@oeko.de, OHNE
Betreff, Text: subscribe gen-news@oeko.de).)


Genmanipulation läßt Konsumenten wenig Wahl

Gentechnisch veränderte Kulturpflanzen verbreiten sich laut Landwirtschaftsexperten so rasch, dass diese zukünftig für Konsumenten unvermeidbar sein werden, berichtete jüngst die New York Times (www.nytimes.com). Allein im Jahr 2000 seien auf rund 405 Mio. Hektar Ackerland genmanipuliertes Saatgut ausgebracht worden. Das bedeute eine 25-fache Steigerung gegenüber 1996. Zusätzlich würden Biotech-Saaten durch Pollenflug, Mischsaatgut und Schwarzmarkt-Pflanzungen in die entferntesten Ecken unseres Planten transportiert. "Genmanipulation wird auch vor jenen Ländern nicht halt machen, die ein Verbot ausgesprochen haben", warnt ein Forscher der Iowa State University. Grund dafür sei der aufkeimende Schwarzmarkt.<




Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.