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![]() Der ukrainische Präsident, Leonid Kutschma, hat gestern erklärt, dass er keine westlichen Kredite mehr zum Bau von K2/R4 in Anspruch nehmen will. Statt dessen will er den Bau mit russischem Geld weiterführen. Damit ist die Strategie der Bundesregierung aufgegangen, mit strengen Auflagen das Projekt in Frage zu stellen. Diese Auflagen konnte die Ukraine bisher nicht erfüllen. Ein Versuch der Ukraine, die Auflagen aufzuweichen, wies die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung zurück. Damit ist die Chance erheblich gestiegen, dass die Tschernobyl-Nachfolge-Reaktoren niemals ans Netz gehen. Deutschland sollte jetzt sein Angebot erneuern, die Ukraine bei der Finanzierung alternativer Projekte zu unterstützen. Dazu gehört die Ertüchtigung der Netze, die Modernisierung der Kohlekraftwerke, der Neubau von Gaskraftwerken oder Wind- und Biomasseanlagen. All diese Projekte sind ökonomisch günstiger, sowie sicherheitspolitisch unbedenklich und umweltfreundlich. Die Ukrainische Regierung hatte sich 1995 verpflichtet, den letzten Reaktor in Tschernobyl bis zum Jahr 2000 abzuschalten, wenn Finanzhilfen für Ersatzkapazitäten gewährt werden. Mit diesem Geld sollten die beiden schon im Rohbau stehenden Reaktoren russischer Bauart fertiggestellt werden. Nach dem Beginn der rot-grünen Regierung hatte sich Deutschland dafür eingesetzt, alternative Projekte anstelle der beiden Reaktoren zu unterstützen. Die Ukraine sowie verschiedenen Industrieländer wollten jedoch an dem Bau von K2/R4 festhalten. Wir konnten aber durchsetzten, dass Auflagen für die Kreditvergabe festgelegt wurden. Ob Rußland wirklich Geld für die ukrainischen Reaktoren bereitstellt, ist zumindest fraglich. Es existieren schon jetzt russische Pläne zum Ausbau der Atomkraft im eigenen Land, die nicht finanzierbar sind. Dass Rußland darüber hinaus Geld für ukrainische Reaktoren bereitstellt, ist unwahrscheinlich. Dies zeigt: Auch wenn in der internationalen Atompolitik ein dickes Brett gebohrt werden muss, sind Erfolge möglich. Das gilt sowohl für die Reaktoren K2/R4 als auch für die gerade beschlossenen Sicherheitsverbesserungen für das tschechische Kraftwerk Temelin. Die Einigung zwischen Österreich und Tschechien, die Sicherheit des Atomkraftwerkes Temelin durch Umbauten zu verbessern, ist eine gute Entscheidung. Die Stilllegung des Atomkraftwerkes wäre die sicherste Variante gewesen, so wird aber zumindest das Sicherheitsniveau auf EU-Standard angehoben. --- Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen Pressestelle 11011 Berlin T: 030 / 227-5 72 12 F: 030 / 227-5 69 62 Bei technischen Fragen und Anregungen: webmaster@gruene-fraktion.de
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