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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Politik    Datum: 29.11.2001
Nun muss der Bundestag eine freie Gewissensentscheidung treffen
Monika Knoche, Obfrau der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der Enquete-Kommission "Recht und Ethik der modernen Medizin" erklärt:

Große Skepsis gegen verbrauchende Embryonenforschung zeigt sich auch
beim Votum des Nationalen Ethikrates. Selbst seine Empfehlung, den
Import embryonaler Stammzellen strengstens zu regeln, stehen große
moralische und wissenschaftliche Bedenken gegenüber. Ein Plädoyer für
utilitaristisches Unterspülen des Wertes frühen menschlichen Lebens
geht von diesem Votum nicht aus. Die Gefahr aber, dass dem
wirtschaftlichen und patentrechtlichen Ausweiden des schutzwürdigen
Embryos nicht wirksam Einhalt geboten werden kann, wäre nicht
gebannt. Der Geist des Embryonenschutzgesetzes gilt auch für den
Forschungsbereich.

Bei der anstehenden Parlamentsentscheidung gilt es, die Verwertung
von künstlich erzeugten Embryonen für die Forschung als ethisches
Tabu zu erhalten. Dem künstlich erzeugten Embryo, egal wo auf der
Welt er erzeugt wurde, darf kein geringerer Status zukommen als dem
gezeugten Embryo.

Die Chancen der medizinischen Grundlagenforschung in Deutschland sind
jenseits der embryonalen Stammzellforschung zu nutzen und liegen
insbesondere in der adulten Stammzellforschung. Für die
Erkenntnisgewinnung und Grundlagenforschung braucht Deutschland
diesen Forschungszweig nicht. Forschungspolitisch muss verstärkt in
die Alternativen in und zur Stammzellforschung investiert werden.
Eine einseitige Ausrichtung auf biologistische Euphorien ist mit den
Prinzipien der Aufklärung und des Humanismus schwerlich zu
vereinbaren.

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