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![]() Christian Sterzing, außenpolitischer Koordinator erklären: In den neuesten Zahlen über deutsche Rüstungsexporte im Jahr 2000 schlägt sich die restriktive Rüstungspolitik der rot-grünen Regierung erstmals deutlich nieder: 1. Es ist ein Rückgang der Kriegswaffenlieferungen gegenüber 1999 um 53 % zu verzeichnen. (2000: 1,33 Mrd. DM; 1999: 2,84 Mrd. DM; 1998: 1,37 Mrd. DM). Der Kriegswaffenexport macht mit 0,11 % aller deutschen Exporte damit einen verschwindend geringen Anteil aus. 2. 65 % der Kriegswaffenausfuhren gingen in EU-, NATO- oder NATO-gleichgestellte Länder (Schweiz, Japan, Australien, Neuseeland). Von dem verbleibenden Rest (35 %) in andere Länder bestanden fast 80 % der Exporte aus maritimen Gütern. Somit lässt sich feststellen, dass Kriegswaffenexporte in so genannte Entwicklungsländer faktisch kaum eine Rolle spielen. 3. Die Genehmigungen für die zumeist besonders umstrittenen Ausfuhren von Rüstungsgütern in Länder außerhalb der NATO, der Europäischen Union und ihnen gleichgestellten Ländern sind um 24 % zurückgegangen (2000: 1,17 Mrd. DM; 1999: 1,52 Mrd. DM; 1998: 2,02 Mrd. DM). Damit zeigt sich unübersehbar, dass gerade die Exporte in Länder außerhalb der privilegierten NATO- und EU-Staaten abnehmen. 4. Insgesamt hat sich damit der Rüstungsexport gegenüber dem vergangenen Jahr um 6 % vermindert. 5. Auch die Entwicklung bei der Ausfuhr von Kleinwaffen zeigt eine erfreulich rückläufige Tendenz: 2000: 0,53 Mio. DM; 1999: 9,28 Mio. DM; 1998: 12,85 Mio. DM, 1997: 12,21 Mio. DM. Damit machen Kleinwaffenexporte nur noch 0,01 % der gesamten Ausfuhrgenehmigungen für Rüstungsgüter aus. 6. Während die Türkei aufgrund eines hohen Anteils von Schiffslieferungen (98 %) 1999 mit 1,9 Mrd. DM an der Spitze der Exportländer stand, liegt sie nun im Jahr 2000 mit wesentlich weniger, nämlich 0,51 Mrd. DM (davon 61 % Marineanteil), an zweiter Stelle. Wir begrüßen die rückläufige Gesamttendenz, die deutlich macht, dass es aufgrund der neuen Rüstungsexportrichtlinien vom 19. Januar 2000 gelungen ist, trotz aller Auseinandersetzungen im Einzelfall eine restriktive Ausfuhrpolitik durchzusetzen und Umfang und Bedeutung der Rüstungsexporte erheblich zurückzudrängen. Die Bundesregierung legt mit dem Rüstungsexportbericht 2000 den zweiten Rüstungsexportbericht gemäß den Rüstungsexportrichtlinien vor. Der Bericht wurde in mehreren Punkte auf Bitten der bündnisgrünen Fraktion verbessert und präzisiert: So enthält er z.B. erstmals eine Strafverfolgungsstatistik. Auf die Problematik des Kleinwaffenexports geht der Bericht zum ersten Mal gesondert ein. Der Bericht ist lesbarer gestaltet und der Informationsgehalt erhöht. Wir begrüßen diese Verbesserungen und betrachten den vorliegenden Rüstungsexportbericht 2000 als gute Grundlage für weitere, notwendige Verbesserungen zur Steigerung der Transparenz im Rüstungsexportbereich. Wir treten dafür ein, dass die Bundesrepublik Deutschland in Fragen der Transparenz und der parlamentarischen Kontrolle den Rückstand zu anderen Bündnispartnern weiter abbaut. Damit könnte sie zum Vorreiter für andere EU- und NATO-Staaten werden. Rüstungsexporte werden weiterhin auf der politischen Agenda bleiben und von uns kritisch bewertet. Im Sinne der praktischen Umsetzung der restriktiven Rüstungsexportrichtlinien der rot-grünen Koalition begrüßen wir auch, dass Außenminister Joschka Fischer den vom Bundesministerium der Verteidigung beabsichtigten Export ausgemusterter Rüstungsgüter aus der Bundeswehr einer genauen Überprüfung unterziehen will. Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen 11011 Berlin T: 030 / 227-5 72 12 F: 030 / 227-5 69 62 eMail: presse@gruene-fraktion.de Bei technischen Fragen und Anregungen: webmaster@gruene-fraktion.de
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