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![]() Treffen des Allgemeinen Rats, um vor allem über außenpolitische Fragen zu beraten (s. Tagesordnung). Darüber hinaus sind auch Debatten zu den WTO-Verhandlungen, zur EU-Erweiterung sowie zur Zukunft Europas vorgesehen. Die EU-Nachhaltigkeitsstrategie steht nicht auf der Tagesordnung, auch nicht unter der Überschrift "Stand der Arbeiten in den anderen Ratsformationen" (s.u.). Welthandelsorganisation (WTO) EU-Handelskommissar Pascal Lamy wird über die Ergebnisse der Verhandlungen von Doha informieren. (s. DNR PM 70/2001 sowie Kontakte unter Weitere Informationen) Arbeiten in den anderen Ratsformationen: Kohärenzversuche - diesmal ohne EU-Nachhaltigkeitsstrategie Die belgische EU-Ratspräsidentschaft wird einen Bericht über den Stand der Arbeiten in den anderen Ratsformationen vorlegen. Solche Berichte stehen regelmäßig im Allgemeinen Rat der EU auf der Tagesordnung, da dieser von der Genese her "der" Rat der EU war, der an sich die über die Jahre hinweg eingerichteten anderen Ratsformationen (Fachmininsterräte) koordinieren sollte. Eine der Schwächen der EU ist es, dass dies inhaltlich de facto nicht mehr passiert: Der Allgemeine Rat befasst sich inzwischen überwiegend mit außenpolitischen Fragen (für die es keinen separaten Rat gibt). Außerdem laufen die Stränge der EU-Politik vor allem in Streitfragen zunehmend in die erst in den letzten Jahren etablierten und zunehmend gewichtigeren Sitzungen der EU-Regierungschefs im "Europäischen Rat" zusammen. Die auf der Koordinationsschwäche resultierende Inkohärenz der EU-Politiken ist Ursprung der verschiedenen Versuche der EU, Politiken zu integrieren (Umwelt), kohärent zu gestalten (Entwicklungspolitik), zusammenzuführen (Nachhaltigkeit), zu "mainstreamen" (Geschlechterpolitik), oder die politischen Prozesse generell zu überarbeiten (Weißbuch "Good Governance" / gute Regierungsführung; s. DNR EU-Rundschreiben 9+10/2001). Der hohe Repräsentant für Außenpolitik, Javier Solana, wird voraussichtlich in Barcelona den EU-Regierungschefs einen Bericht vorlegen, wie die Arbeitsweise des Rates der EU mit all seinen Formationen, speziell aber auch des Allgemeinen Rates, noch vor der EU-Erweiterung reformiert werden können. Auf dem jetzt anstehenden Allgemeinen Rat sollen lediglich drei der im Bericht vorgestellten Dossiers inhaltlich diskutiert werden: * Europäische Nahrungsmittelagentur (DNR EU-Rundschreiben 9+10/2001); * Gemeinschaftsstatut; * Transaktionskosten grenzüberschreitender Zahlungsverkehre. Die EU-Nachhaltigkeitsstrategie wird nicht behandelt werden, obwohl eine Befassung durchaus begründet wäre, u.a. da die Europäische Kommission Ende Oktober einen Vorschlag für ein Bündel von Nachhaltigkeitsindikatoren vorgelegt hat (s. DNR EU-Rundschreiben 9+10/2001), welches auf dem EU-Gipfel in Laeken (Dezember) und in Barcelona (März) diskutiert bzw. entschieden werden soll. Auf dem Allgemeinen Rat am 29./30. Oktober hatte die Präsidentschaft kurz über Fortschritte auf Arbeitsebene berichtet. "Bislang haben die EU-Außenminister der interessierten Öffentlichkeit weder sichtbares Interesse noch überzeugende Konzepte sowohl zum Management als auch zu den Inhalten der EU-Nachhaltigkeitsstrategie gezeigt", kritisiert Anja Köhne (DNR EU-Koordinatorin). Dies müsse verbessert werden, falls der Allgemeine Rat glaubwürdig seine vom Göteborger Rat bezogene Koordinierungsfunktion zur EU-Nachhaltigkeitsstrategie erfüllen wolle. Zukunft Europas und Vertragsreform / Post-Nizza-Prozess Die belgische Ratspräsidentschaft wird ihren Entwurf für die Struktur der Erklärung von Laeken vorstellen, die eine Dreiteilung vorsieht: * Der Zustand der EU in den Augen der Öffentlichkeit: Zu dieser Frage treffen sich in diesen Wochen Vertreter der belgischen Regierung mit der Zivilgesellschaft und den Parlamentariern in den EU-Mitgliedsstaaten; * Die Inhalte, mit denen sich der Konvent befassen soll: Dies sind die in der Erklärung von Nizza spezifizierten offenen Fragen, vor allem zu den Zielen und Inhalten der EU-Politik und zur Kompetenzabgrenzung, zur demokratischen Legitimierung, zur Entscheidungsfähigkeit und der Durchführung von Politiken in der EU.. * Einberufung des Konvents: Zu Zusammensetzung des Konvents gibt es schon eine weitgehende Einigung (s. Schlussfolgerungen des Allgemeinen Rates vom 1. Oktober sowie DNR EU-Rundschreiben 9+10/2001). Diese sehen ausdrücklich die Einrichtung eines beratenden Zivilgesellschaftlichen Forums vor. Die formelle Einberufung des Konvents wird auf dem Laekener Gipfel erfolgen. Der Meinungsaustausch hierzu im Allgemeinen Rat soll sich auf die Inhalte des Konvents konzentrieren. EU-Erweiterung Die Europäische Kommission wird dem Rat ihre Strategie zum weiteren Beitrittsprozess sowie einen Fortschrittsbericht vorstellen. Die Verhandlungen sollen mit den ersten Ländern bis Ende 2002 abgeschlossen werden; die schwierigen Dossiers Landwirtschaft, Strukturfonds und Haushalt sollen im ersten Halbjahr 2002, also unter spanischer Präsidentschaft, bearbeitet werden. Eine Debatte zu den Kommissionsberichten ist erst für den Allgemeinen Rat am 10./11. Dezember geplant, in der jedoch ebenfalls nicht auf einzelne Kapitel eingegangen werden soll. Das Umweltkapitel ist in den Verhandlungen mit der Mehrheit der Beitrittskandidaten abgeschlossen worden (s. DNR EU-Rundschreiben 9+10/2001 sowie weitere Informationen). Dabei wurden für einige Länder umfangreiche Ausnahmeregelungen bzw. Übergangsfristen vereinbart, allen voran Polen mit neun Ausnahmen. Weitere Themen auf der Tagesordnung: * Mittlerer Osten Östlicher Balkan Afrika Beziehungen zu Überseeländern * Zollpräferenzen 2002-2004 * Verbesserung der militärischen Kapazitäten Zusammenarbeit in Polizeifragen (in dem Zusammenhang wird es auch Treffen mit den Verteidigungs- und Innenministern geben) * Gemeinsame Beratungen mit nicht-EU-Staaten - zur Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP), - zum Balkan, - zu den EU-NATO-Beziehungen. * Sitzungen mit Assoziierten Ländern: Tschechien, Polen, Bulgarien, Israel Weitere Informationen: Anja Köhne, TELEFON 0170 / 3202 503, TELEFON 030 / 4433 91-39 Claudia Kabel, TELEFON 030 / 4433 91-40 Wir können Ihnen weitere Kontakte zu allen angesprochenen Einzelthemen nennen. Weitere Informationen zur EU-Erweiterung: Mara Silina, Europ. Umweltbüro (EEB), TELEFON 0032 / 2 / 289 109-0, INTERNET: www.eeb.org Weitere Informationen zu WTO-Fragen: Alexandra Wandel, Friends of the Earth Europe (FoEE) TELEFON: 0032 / 2 / 542 0180, INTERNET: www.foeeurope.org Martina Schaub, Forum Umwelt & Entwicklung TELEFON 0228 / 35 97 04, INTERNET: www.forumue.de DNR Pressehintergrundinformation zur EU-Politik Die EU-Koordination des DNR bietet zu den EU-Ministerratssitzungen sowie zu anderen tagespolitischen Ereignissen der EU Presse-Hintergrundinformationen aus deutscher und umweltpolitischer Sicht an. Der diesbezügliche Journalistenverteiler (Email und Fax) wird derzeit ausgebaut; Interessenten melden sich bitte unter anja.koehne@dnr.de bzw. claudia.kabel@dnr.de oder unter 030 / 4433 91-40 oder -39. Informationen zur EU-Umweltpolitik bietet außerdem unser Monatsheft "DNR EU-Rundschreiben" sowie unsere Homepage unter www.dnr.de/neu/dnr_news/index_en.htm. Weitere Informationen finden Sie unter www.dnr.de/eu-koordination. DEUTSCHER NATURSCHUTZRING (DNR) Dachverband der Deutschen Umwelt- und Naturschutzverbände e.V. EU-Koordination & Internationales, Geschäftsstelle Berlin, Prenzlauer Allee 230, D-10405 Berlin TELEFON +49 / 30 / 4433 91-39, -40, -81, FAX -33, EMAIL eu-info@dnr.de, anja.koehne@dnr.de, INTERNET www.dnr.de
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