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Presse-Stelle:  BUND Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V., D-10179 Berlin
Rubrik:Wirtschaft    Datum: 09.11.2001
BUND: Keine neue Liberalisierungsrunde für den Welthandel!
Zukunftsfähige Welthandelsordnung muss Ökologie Vorrang vor Ökonomie geben
Berlin, 9.11.01: Gemeinsam mit seinem internationalen Netzwerk Friends of
the Earth fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die
ab heute auf der Welthandelskonferenz im Golfstaat Katar tagenden
Regierungen auf, keine neue Runde in der Liberalisierung des Welthandels zu
starten. Die bisherige Liberalisierungspolitik der Welthandelsorganisation
(WTO) habe weltweit die Zerstörung der Umwelt beschleunigt und zu einer
wachsenden Kluft zwischen arm und reich geführt. Diese negativen Folgen
müssten endlich von der WTO anerkannt werden. Als Konsequenz fordert der
BUND eine neue Welthandelsordnung, die Umweltabkommen grundsätzlich Vorrang
vor Handelsabkommen einräumt und am Prinzip einer nachhaltigen Entwicklung
ausgerichtet ist. In der Vergangenheit habe die WTO in 24 von 25
Streitfällen nationale Umweltgesetzgebungen außer Kraft gesetzt und damit
dem freien Welthandel den Vorzug vor mehr Umweltschutz gegeben.

Dr. Angelika Zahrnt, Bundesvorsitzende des BUND: "Wir müssen die kulturelle,
biologische, ökonomische und soziale Vielfalt auf dieser Erde schützen und
nicht ein unökologisches Welthandelssystem vorantreiben. Lokaler Handel und
regionale Wirtschaft verlangen deshalb weltweit nach gezielter Stärkung.
Dafür brauchen wir neue internationale Regeln für den Welthandel, die auf
demokratischen Prinzipien und der Gleichberechtigung zwischen Nord und Süd
basieren und Nachhaltigkeit zum Ziel haben."

Auf der Tagesordnung der Konferenz steht u.a. die Ausweitung des
"Allgemeinen Abkommens über den Handel mit Dienstleistungen" (General
Agreement on Trade in Services, GATS), das so wichtige Bereiche wie Verkehr,
Telekommunikation, Tourismus, Energie und Gesundheit umfasst. Wenn die WTO
ihre Vorhaben in diesem Bereich wie geplant umsetze, ermögliche das weltweit
die Verlagerung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße, die
Ausbeutung weiterer Erdölquellen und die touristische Erschließung
ökologisch sensibler Gebiete. Der BUND fordert deshalb ein sofortiges
Moratorium für die Dienstleistungsverhandlungen im Rahmen der WTO.

Das BUND-Positionspapier zu den Verhandlungen in Katar kann in der
Pressestelle angefordert werden und steht unter www.bund.net/themen im
Internet. Dort legt der BUND mit "Zukunftsfähig Wirtschaften" auch sein
eigenes Konzept für einen zukunftsfähigen Welthandel vor.

Bei Rückfragen:
Vom 8. bis 15.11.01 in Katar: Alexandra Wandel, Friends of the Earth Europe,
mobil: 0172-748 3953.
In Berlin: Daniel Mittler, BUND-Referent für internationale Umweltpolitik,
mobil: 0173-923 4747 oder BUND-Pressestelle, Daniel Kluge, Tel:
030-27586-464/-425, Fax: -449; mobil: 0177-7190500; eMail: presse@bund.net.


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