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![]() Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ökoforum - Kooperation unabhängiger Umweltforschungsinstitute ---------------------------------------- Bundesforschungsministerin Bulmahn wird sich auf dem Forschungsministerrat am 30. Oktober in Luxemburg dafür einsetzen, dass der Entwurf zum 6. EU-Forschungs-Rahmenprogramm (FRP), den die Europäische Kommission im Frühjahr vorgelegt hatte, in wichtigen energie- und gesundheitspolitischen Fragen korrigiert wird (s. auch DNR PM 43/2001 vom 22.6.2001). Hierfür hatte sich Ministerin Bulmahn schon bei einem bilateralen Treffen am 24. Oktober mit dem belgische Forschungsminister und Ratsvorsitzenden eingesetzt. Grundlage der Verhandlungsposition von Ministerin Bulmahn ist ein Antrag der Regierungsfraktionen im Bundestag, der u.a. folgende Änderungen am Kommissionsentwurf fordert: * Atomforschung: In der Energieforschung soll die Förderung der Forschung für neue Atomreaktorlinien eingestellt werden. Auch die von einigen EU-Staaten und der Kommission gewünschte Aufstockung der Fördermittel für die Fusionsforschung (ETER) wird von der Bundesregierung abgelehnt. Unterstützt wird der Kommissionsvorschlag von den atomfreundlichen Ländern Frankreich, Großbritannien und Spanien. * Erneuerbare Energien: Laut Auffassung der Bundesregierung soll die Förderung für Erneuerbare Energien alle Formen der Erneuerbaren erfassen. Der Kommissionsvorschlag sah ursprünglich nur die Förderung der Forschung zu Biomasse und Photovoltaik vor; inzwischen scheint jedoch die Kommission zumindest der Forschungsförderung für Solar- und Geothermie nicht abgeneigt. * Nahrungsmittel: Die Bundesregierung setzt sich für höhere Forschungsmittel zur Lebensmittelsicherheit (z.B. BSE, ökologischer Anbau) ein. * Gesundheitsforschung: Die Bundesregierung drängt auf vermehrte Forschungsbemühungen zur Vorsorge und Pflege. Der Kommissionsentwurf konzentrierte sich im Gesundheitskapitel vornehmlich auf die Gentechnik. * Strukturelle Fragen: Die Bundesregierung setzt sich im Rat und gegenüber der Kommission dafür ein, das nicht nur die sogenannten neuen Instrumente der Forschungspolitik (z.B. "Exzellenznetzwerke"), sondern auch die Instrumente des 5. FRP weiter Anwendung finden. Hintergrund ist die Sorge, dass die neuen Instrumente kleine und alternative Forschungsinstitute sowie öffentliche Universitäten benachteiligen, und damit die Forschungslandschaft zentralisieren statt diversifizieren. Umweltverbände wie auch der Zusammenschluss freier Forschungsinstitute in Deutschland ("Ökoforum") haben den Antrag und die Positionierung der Bundesregierung zum 6. Forschungsrahmenprogramm grundsätzlich begrüßt. Darüber hinaus fordern sie eine stärkere Orientierung des Programms an dem Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung. Zur Tagesordnung der Ratssitzung: Hauptthema der Ratssitzung wird das 6. Forschungsrahmenprogramm (FRP) sein, auf dem eine weitere Orientierungsdebatte stattfinden wird. Diese soll allerdings möglichst erste Vorentscheidungen treffen. Ein Gemeinsamer Standpunkt des Rates wird erst von der Dezembersitzung erwartet. Als zu diskutierende Einzelthemen werden auf der Tagesordnung der belgischen EU-Ratspräsidentschaft u.a. Regeln für die Beteiligung von Unternehmen und Universitäten, die Umsetzung des Art.169 des Amsterdamer Vertrags, die Verwirklichung eines Europäischen Forschungsraums, sowie die internationale Zusammenarbeit mit Brasilien und der Ukraine genannt. -------------------------------------------------- Weitere Informationen: 1. Anja Köhne, TELEFON 0170 / 3202 503, TELEFON 030 / 4433 91-39 Claudia Kabel, TELEFON 030 / 4433 91-40 Wir können Ihnen weitere Kontakte zu allen angesprochenen Einzelthemen nennen. 2. Europäisches Umweltbüro (EEB), TELEFON 0032 / 2 / 289 109-0; INTERNET: www.eeb.org 3. Thomas Lenius, Thorben Prenzel, BUND, TELEFON 030 / 275 864-0, INTERNET: www.bund.net 4. ökoforum, c/o Th. Korbun, Inst. f. ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), TELEFON 030 / 884 594-0 Das ökoforum ist eine europäische Kooperation von unabhängigen Einrichtungen der Nachhaltigkeitsforschung. Auf der Homepage www.oekoforum.org finden Sie eine Stellungnahme zum Entwurf für das 6. Forschungsrahmenprogramm der EU. --------------------------------------------------------------- DNR Pressehintergrundinformation zur EU-Politik Die EU-Koordination des DNR bietet zu den EU-Ministerratssitzungen sowie zu anderen tagespolitischen Ereignissen der EU Presse-Hintergrundinformationen aus deutscher und umweltpolitischer Sicht an. Der diesbezügliche Journalistenverteiler (Email und Fax) wird derzeit ausgebaut; Interessenten melden sich bitte unter anja.koehne@dnr.de bzw. claudia.kabel@dnr.de oder unter 030 / 4433 91-40 oder -39. Informationen zur EU-Umweltpolitik bietet außerdem unser Monatsheft "DNR EU-Rundschreiben" sowie unsere Homepage unter www.dnr.de/neu/dnr_news/index_en.htm. Weitere Informationen finden Sie unter www.dnr.de/eu-koordination.
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