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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Gesundheit    Datum: 31.10.2001
Freiwilliges Patientenbuch statt Chipkarte
Die gesundheitspolitische Sprecherin Katrin Göring-Eckardt und
die Fachpolitikerin für Datenschutz im Gesundheitswesen
Monika Knoche erklärt:

Patientendaten auf Chipkarte schaffen mehr Probleme als sie
lösen. Grundsätzlich bergen Datenspeicherungen dieser Art
die Gefahr des "gläsernen Patienten". Richtige Forderungen
nach mehr Transparenz richten sich auf eine Reform der
Leistungsstruktur. Das Horten von Patientendaten lenkt von
eigentlichen Versorgungsfehlsteuerungen ab.

Datenspeicherung auf Chipkarten setzt am falschen Ende an.
Sie gefährdet die Patientenrechte mehr, als sie sie schützt.
Die Freiwilligkeit kann schnell zur Floskel werden, wenn die
Einschränkung substanzieller Rechte z.B. durch mehr oder
weniger Zuzahlungen oder andere "Anreize" erkauft werden.

Das Arzt-Patientenverhältnis aber muss auch weiterhin
strikten Vertrauensschutz genießen. Das Grundrecht auf
informationelle Selbstbestimmung darf gerade bei den
intimsten Gesundheitsdaten nicht beschädigt werden. Ein
freiwilliges persönliches Patientenbuch, das keine
Verbindung zur Versicherungskarte hat, kann mehr praktische
Qualität für die Patienten im Versorgungs- und
Verordnungsgestrüpp darstellen.

Jede Chipkarten-Datenspeicherung birgt neues
Missbrauchspotential. Jedes gute Arztgespräch bringt mehr
Sicherheit und Vertrauen.



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