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Presse-Stelle:  Bundesverband Windenergie e.V., D-10117 Berlin
Rubrik:Energie    Datum: 17.10.2001
Windkraft mit Plus von 40 % weiter im Aufwind
Bundesweit nun rund 7.500 Megawatt Windkraft-Leistung installiert
   

Osnabr³ck/Berlin, 16.10.01. Die Windkraft entwickelt sich immer mehr zu einem festen Bestandteil des deutschen Energieversorgungssystems. Ende September waren bundesweit rund 10.500 Windrõder mit einer Gesamtleistung von knapp 7.500 Megawatt (MW) installiert. Das ist in etwa ein Drittel der installierten Leistung aller deutschen Atomkraftwerke. "Wõhrend die Atomkraft allerdings nicht zuletzt durch die Terroranschlõge in den USA sowie das schlampige Betriebsverhalten am Kernkraftwerk Philippsburg weiter an Akzeptanz verliert, bietet sich die Windkraft immer mehr als Alternative in einem dezentral strukturierten Energienetzwerk an", bewertet Dr. Peter Ahmels, Prõsident des Bundesverbandes WindEnergie (BWE), die neue Aufstellungsstatistik.
   
In den ersten neun Monaten dieses Jahres gingen bundesweit 1.115 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 1.399 Megawatt (MW) neu ans Netz, rund 40 Prozent mehr als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Die Gesamtkapazitõt erh÷hte sich auf rund 7.500 MW, das sind 23 Prozent mehr als Ende des vergangenen Jahres. Die bundesweit installierten Anlagen k÷nnen damit in einem normalen Windjahr knapp drei Prozent des deutschen Strombedarfs decken. Die aktuellen Zahlen prõsentierte der BWE am heutigen Dienstag in Osnabr³ck.

Das seit April 2000 g³ltige Erneuerbare-Energien-Gesetz hat den Investoren die Sicherheit zur³ckgegeben, wieder konsequent in die Windkraft zu investieren. Die Anfang September vom Europõischen Rat verabschiedete "Direktive f³r Strom aus erneuerbaren Energiequellen" werde diese Investitionssicherheit weiter verstõrken, so Ahmels.
   
Der BWE erwartet f³r dieses Jahr einen ungebrochenen Boom der Windenergie: Die neu installierte Windkraft-Leistung wird in diesem Jahr aller Voraussicht nach erstmals die 2.000-Megawatt-Schwelle ³berschreiten. Die Windkraft w³rde dann mit einer Gesamtleistung von ³ber 8.000 MW einen unverzichtbaren und weiter steigenden Beitrag zum Klimaschutz leisten: "Bei gleichbleibender Dynamik des Windkraft-Ausbaus k÷nnten bis zum Jahr 2005 an die 20 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) allein durch die Nutzung des Windes eingespart werden." Das wõre gut ein Viertel der von der Bundesregierung im gleichen Zeitraum anvisierten 80 Mio. Tonnen CO2-Reduktion
  
Der Ausbau der Windkraft ist jedoch nicht nur aus umwelt- und klimaschutzpolitischen Gr³nden dringend erforderlich. Die saubere Energie "Wind" bringt auch neue Impulse f³r den Arbeitsmarkt: Derzeit sind in der Branche rund 35.000 Menschen beschõftigt. Durch den geplanten Bau von Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee k÷nnten allein in Niedersachsen rund 25.000 neue Jobs entstehen; hinzu kõmen weitere 4.000 Stellen f³r Wartung und Betrieb.

Bei der regionalen Verteilung der Windkraft-Leistung in Deutschland bleibt Niedersachsen mit knapp 400 Megawatt neu installierter Leistung im Jahr 2001 weiterhin vor Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen das Windland Nummer eins. Zwischen Harz und Nordsee drehten sich Ende Juni 2.854 Anlagen (2.147 MW). Niedersachsen ist damit das erste Bundesland, das die 2.000-MW-Schwelle ³berschritten hat. Die Windkraft kann damit mittlerweile rund 8,5 Prozent des niedersõchsischen Strombedarfs decken. "Unser Ziel, bis 2005 Windkraft-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 2.060 Megawatt zu installieren, haben wir in Niedersachsen jetzt selber getopt", sagte Umweltminister Wolfgang J³ttner. "F³r eine moderne, zukunftsgerichtete Energiepolitik ist Windkraft ein wichtiger und unverzichtbarer Baustein."
   
Somit verwundert es nicht, dass in Niedersachsens Hauptstadt Hannover auch die jõhrliche Weltmesse der Energiewirtschaft, Energietechnik und erneuerbarer Energien stattfindet. Die "Energy 2002" im Rahmen der HANNOVER MESSE zeigt vom 15. bis 20. April kommenden Jahres das gesamte Spektrum zukunftsweisender Technologien und Anwendungen im Energiebereich. Das Thema Windenergie spielt dabei eine bedeutende Rolle.
   
Den gr÷¯ten Windstrom-Anteil gibt es bundesweit allerdings in Schleswig-Holstein: Dort k÷nnen die insgesamt 2.230 Anlagen (1.407 MW) mittlerweile rund 25 Prozent des Strombedarfs decken. Es folgen Mecklenburg-Vorpommern mit knapp 17 Prozent (773 Anlagen, 545 MW) und Sachsen-Anhalt mit ³ber neun Prozent (682 Anlagen, 654 MW).

Marktf³hrer in den ersten neun Monaten dieses Jahres ist das Auricher Unternehmen Enercon mit einem Anteil von 36,2 Prozent an der neu installierten Leistung. In der Hersteller-Rangliste folgen die Unternehmen Vestas Deutschland GmbH aus Husum (Marktanteil: 17,7 %), Nordex AG aus Hamburg (10,2 %), Enron Wind aus Salzbergen (9,6 %) und die NEG Micon Deutschland GmbH aus Ostenfeld (9,0 %). Der Umsatz der Branche betrug im vergangenen Jahr annõhernd vier Milliarden Mark

Osnabr³ck, den 16.10.2001
3.866 Zeichen (Abdruck frei, Belegexemplar erbeten)

F³r R³ckfragen:
Christian Hinsch, Herrenteichsstr. 1, 49074 Osnabr³ck, Tel.: 0541-35060-31
Peter Ahmels, BWE-Prõsident, Tel.: 0170-8014375
Arno Reich, Deutsche Messe AG, Tel.: 0511-89-31314

Hintergrundinformationen

Zur Windkraft-Technik:
Eine moderne Windkraft-Anlage der Megawatt-Klasse hat eine Nennleistung von 1,5 Megawatt, einen Rotordurchmesser von 70 Metern und eine Nabenh÷he von bis zu 100 Metern. An einem durchschnittlichen Standort erzeugt solch ein Windrad im Jahr rund 3,5 Millionen Kilowattstunden Strom - genug Energie f³r 1.000 Vier-Personen-Haushalte.

Zum Weltmarkt:
Weltweit war Ende Juni 2001 eine Windkraft-Leistung von rund 19.500 Megawatt installiert, davon ³ber 10.000 MW in Europa. Zu den f³hrenden Lõndern geh÷ren nach Deutschland Spanien (2.750 MW), die USA (2.500 MW) und Dõnemark (2.400 MW).

Zum Bundesverband WindEnergie (BWE):
Der BWE engagiert sich seit Jahren f³r eine nachhaltige Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien: Windkraft, Solarenergie, Wasserkraft, Bioenergie und Geothermie. Mit derzeit ³ber 10.500 Mitgliedern ist der BWE, der au¯er in Osnabr³ck und Berlin auch auf europõischer Ebene in Br³ssel vertreten ist, der bundesweit gr÷¯te Verband im Bereich regenerativer Energien.

 

Veranstaltungen rund um die Windkraft:
   
15.-20. April 2002: Hannover Messe (www.hannovermesse.de)

4.-8. Juli 2002: 1st World Wind Energy Conference and Exhibition, Berlin (www.world-wind-conference.org)


Windkraft in den Bundeslõndern 
    

Bundesland Installierte Leistung 
(1.1. - 30.09.2001), 
in Megawatt
Anzahl der 
Windkraft-Anlagen 
(1.1. - 30.09.2001)
Anzahl der WKA insgesamt 
(Stand: 30.09.2001)
Installierte Leistung insgesamt, in MW 
(Stand: 30.09.2001)
Zuwachs bei der insg. installierten Leistung gegen³ber 31.12.00 in %
Niedersachsen 388.075 282 2854 2146.8 22.1
Schleswig-Holstein 228.87 174 2230 1406.5 19.4
Nordrhein-Westfalen 182.06 147 1339 826.0 28.3
Brandenburg 166.1 133 750 608.1 37.6
Sachsen-Anhalt 159.88 131 682 653.6 32.4
Mecklenburg-Vorp. 88.15 70 773 544.6 19.3
Rheinland-Pfalz 79.01 61 435 329.9 31.5
Sachsen 53.42 57 470 353.7 17.8
Hessen 19.82 21 377 231.6 9.4
Baden-W³rttemberg 13.76 14 112 75.1 22.4
Bayern 9.9 12 125 77.4 14.7
Th³ringen 6.75 9 231 188.1 3.7
Saarland 3.4 4 25 15.9 27.2
Hamburg 0 0 44 23.8 0.0
Bremen 0 0 27 13.1 0.0
Berlin 0 0 0 0.0 0.0
Summe 1399.195 1115 10474 7493.995 23.0

Exporte Deutscher Firmen im Jahr 2001
(Stand: 30.09.2001)
   

Land 
  
Anzahl der WEA
  
Installierte Leistung, MW
   
Italien 138 83
Australien 26 39.8
Japan 38 27.5
Indien 66 26.8
Griechenland 39 23.0
Spanien 15 19.5
China 15 18.8
Dõnemark 10 10.5
Belgien 5 8.1
Portugal 8 4.8
Ísterreich 6 3.7
Frankreich 5 3.0
Irland 2 3.0
Taiwan 4 2.4
Schweden 3 1.8
Argentinien 2 1.2
Ungarn 1 0.6
Russland 1 0.2
Summe 384 277.47
Exportquote 25.6% 16.5%
   
Weitere Statistiken finden Sie auf den  BWE-Internetseiten  
www.wind-energie.de
       



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