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Presse-Stelle:  BUND Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V., D-10179 Berlin
Rubrik:Umweltschutz    Datum: 09.10.2001
BUND: Geltendes Atomrecht verlangt sofortige Stilllegung der Atomkraftwerke
Berlin, 09.10.01: Beim 11. Deutschen Atomrechts-Symposium hat der Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) heute Bundestag und
Bundesregierung dazu aufgefordert, Wege für einen sofortigen Ausstieg aus
der Atomtechnologie zu suchen. Die Terroranschläge vom 11. September 2001
mit den Konsequenzen, die daraus für die Sicherheit von Atomkraftwerken zu
ziehen seien, hätten erneut deutlich gemacht, dass ein Weiterbetrieb der
Atommeiler nicht zu verantworten ist. Das geltende Atomrecht verlange nach §
17 Absatz 5 bei erheblicher Gefährdung von Beschäftigten, Dritten oder der
Allgemeinheit den Widerruf der atomrechtlichen Genehmigungen. Deshalb sei
das sofortige Abschalten der Atommeiler unumgänglich.

Dr. Angelika Zahrnt, Vorsitzende des BUND: "Der BUND sieht als einzige
Möglichkeit, das Bedrohungspotential der Atomtechnologie zu beseitigen,
sofort aus der Atomkraftnutzung aus- und auf andere Energieträger
umzusteigen. Dazu bietet das geltende Atomrecht ausreichend Handhabe. Wenn
Bundesinnenminister Schily dagegen setzt, dass es keine Anhaltspunkte für
die Planung eines Anschlags auf Atomkraftwerke gebe, sollte er bedenken,
dass es vor den Anschlägen von New York und Washington auch keine Anzeichen
für solche Terrorakte gegeben hat."

Nach Ansicht des BUND hat ein terroristischer Anschlag auf ein deutsches
Atomkraftwerk verheerende Folgen. Klaus Traube, energiepolitischer Sprecher
des BUND: "Der Aufprall eines Passagierflugzeugs auf die Betonhülle eines
Atomreaktors würde zu dessen Zerstörung und zur Freisetzung von
Radioaktivität führen. Aufgrund der vielfach höheren Bevölkerungsdichte
wären die Folgen weitaus dramatischer als bei der Tschernobyl-Katastrophe.
Ein Anschlag könnte aber auch durch Terroristen herbeigeführt werden, die
als Betriebspersonal Zugang zum Reaktor haben oder die Reaktorhülle durch
Sprengwirkung von außen zerstören. Absolute Sicherheit gegen solche
terroristischen Anschläge ist nicht erreichbar."


Bei Rückfragen:
Klaus Traube, Tel: 06171-25815, ktraube@t-online.de; Angelika Zahrnt, mobil:
0172-5940409; oder BUND-Pressestelle, Rüdiger Rosenthal/Daniel Kluge, Tel:
030-27586-454/ -464/ -425, Fax: -449; presse@bund.net;


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