Ein Service von![]() | |||||||||||||||||||||
![]() Jährlich könnte das Leben von mindestens 4000 an Brustkrebs erkrankten Frauen in Deutschland gerettet werden, wenn auch bei uns Brustkrebs- Vorsorgeuntersuchungen (Mammographien) nach den seit 1994 bestehenden Qualitätsstandards der Europäischen Union eingeführt würden. Brustkrebs ist die häufigste Todesursache bei Frauen im Alter zwischen 35 und 64 Jahren. In Deutschland erkranken jährlich ca. 47 000 Frauen an Brustkrebs. Die Sterberate liegt bei 17 000 Frauen pro Jahr. In den letzten zwanzig Jahren hat sich der Anteil der an Brustkrebs erkrankten Frauen nahezu verdoppelt. Dass auch in Deutschland dringend etwas geschehen muss, zeigte nicht zuletzt die Anhörung der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN. So konnten andere europäische Länder, wie die Niederlande ihre Sterberate um 30% senken. Deutschland ist auf diesem Gebiet ein gesundheitspolitisches Entwicklungsland. In der Bundesrepublik ertasten 80% der Frauen einen Knoten in der Brust selbst, wenn er meist schon 2 cm erreicht hat. In den Niederlanden ist das Verhältnis umgekehrt. Hier wird die Erkrankung zu über 80% bei Screenings, das alle Frauen zwischen 50 und 70 Jahre im 2-Jahres-Rhythmus in Anspruch nehmen können, erkannt. Bei dem Screening können Knoten bereits ab einer Größe von 1 cm entdeckt werden- mit entsprechend größeren Heilungschancen. In Deutschland werden jährlich 4 Millionen Mammographien durchgeführt. Das sind 500 000 Untersuchungen mehr als nach einem qualitätsgesicherten Screening notwendig sind. Diese "graue Mammographien" entsprechen in den meisten Fällen nicht den Qualitätsstandards und haben immens hohe Fehldiagnosen. Würde das "graue Mammographieren" in ein qualitätsgesichertes Screening nach den anerkannten Leitlinien der Europäischen Union umgewandelt, könnte die Sterberate erheblich gesenkt werden. Die gesundheitliche Versorgung für Frauen würde hierdurch deutlich verbessert. Daneben könnten durch eine Reduzierung der Mammographien um 500 000 Untersuchungen pro Jahr auch die Kosten für die Krankenkassen erheblich reduziert werden. Bündnis 90/Die Grünen und die SPD werden in Kürze einen Antrag ins Parlament einbringen, der die Krankenkassen verpflichtet, gemeinsam ein flächendeckendes Screening-Programm nach den europäischen Leitlinien bis zum Jahr 2003 einzuführen, d.h. Frauen zwischen 50 und 70 Jahren werden alle 2 Jahre zu dieser Untersuchung eingeladen, die Geräte werden täglich kontrolliert, die AuswerterInnen müssen mindestens 5000 Mammographien pro Jahr begutachten, jeder Befund wird von jeweils zwei Ärzten bzw. Ärztinnen analysiert. Daneben bedarf es eines flächendeckenden Krebsregisters sowie einer verstärkten Ursachen- und Versorgungsforschung. Die Initiative, den Oktober zum Aktionsmonat gegen Brustkrebs zu erklären, entstand vor einigen Jahren in den USA und ist auch in Deutschland übernommen worden. Zum Auftakt wird heute in Berlin eine Gedenkstunde stattfinden. Eine bundesweite Demonstration, zu der verschiedene Brustkrebs-Initiativen aufrufen, wird am 20. Oktober in Berlin stattfinden.
| |||||||||||||||||||||
Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln. |