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| Zum Tode von Ahmed Schah Massoud | ||||||
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Der außenpolitischer Sprecher Helmut Lippelt:
Gegenwärtig mehren sich die geheimdienstlichen Informationen, die in
Osama Bin Laden den Hauptverantwortlichen für die terroristischen
Massenmorde in New York und Washington am 11. September sehen. In diesen
Zusammenhang gehört auch das Attentat, das 2 Tage vorher am 9. September
auf Ahmed Schah Massoud verübt wurde.
Verbrüdert und verschwägert, wie Bin Laden mit dem Talibanführer Mullah
Mohammed Omar ist, erfüllt der Anschlag auf den Hauptgegner der Taliban
in Afghanistan einen doppelten Zweck. Bin Laden verpflichtete sich damit
die Taliban und verstärkte schon im Vorfeld ihren Widerstand gegen die
zu erwartende Forderung seiner Auslieferung. Zweitens setzte er
vorsorglich denjenigen außer Gefecht, der im immer noch fortbestehenden
Bürgerkrieg die Destabilisierung des Taliban-Regimes zu dessen
Entmachtung von innen hätte nutzen können.
Eine zur Waffe umfunktionierte, auf das Gesicht von Ahmed Schah Massoud
gerichtete Interviewkamera zeigt die gleiche Handschrift wie die
grauenhaft zu Bomben umfunktionierten Passagierflugzeuge.
Keinesfalls darf jetzt die Bevölkerung Afghanistans, seit Jahren von den
Taliban geknechtet und gegeißelt, zum Ziel von Vergeltungsangriffen
gemacht werden. Jede Aktion bedarf des politischen Vorlaufs, der nur in
einer Aufforderung zur Auslieferung Bin Ladens bestehen kann. Wird sie
von den Taliban verweigert, bedarf es des Aufspürens und Ergreifens des
Verbrechers und seiner Komplizen durch den gezielten Einsatz von
Kommandotruppen, nicht aber des Bombardements Afghanistans und seiner
seit 20 Jahren gequälten Bevölkerung.
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