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Presse-Stelle:  Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft e.V., D-10115 Berlin
Rubrik:Energie    Datum: 11.09.2001
Solar- und Umweltverbände drängen auf Rücknahme der Mittelkürzungen
Bundesregierung gefährdet Solarboom
Umwelt- und Unternehmerverbände haben die Bundesregierung zur Rücknahme der Kürzungen bei der Solarenergie aufgefordert. "Die Tür zum Solarzeitalter darf nicht zugeschlagen werden", sagte Carsten Körnig, Geschäftsführer der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft (UVS) auf einer Pressekonferenz des Verbandes in Berlin. Als Folge der Kürzungen seien im August beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ein Drittel weniger Anträge auf Solaranlagen als im Vormonat gestellt worden. Für den Herbst rechnen Solarunternehmen mit Umsatzrückgängen und Stellenstreichungen. "Die Regierungsfraktionen müssen in den laufenden Haushaltsverhandlungen die Zukunft der Solarenergie sichern und die Mittel dem Bedarf anpassen", sagte Körnig. Die UVS vertritt rund 300 Unternehmen.

Bundeswirtschaftsminister Werner Müller hatte im Juli überraschend den Etat für Solaranlagen von 300 Millionen Mark im laufenden Jahr auf 170 Millionen Mark in 2002 reduziert. Mit sofortiger Wirksamkeit senkte Müller den Förderhöchstsatz pro Quadratmeter einer Solaranlage von 325 Mark auf 170 Mark.

Stellvertretend für die Situation in der Solarbranche steht der Kollektorhersteller SOLVIS ENERGIESYSTEME GmbH. Angesichts der ungewissen Aussichten hat das Braunschweiger Unternehmen die geplanten Investititionen in eine Produktionserweiterung in Höhe von zwei Millionen Mark zunächst zurückgestellt. "Nach unserer Marktbeobachtung verringert sich das Wachstum von 40 Prozent in diesem Jahr auf fünf Prozent in 2002", sagte SOLVIS-Geschäftsführer Helmut Jäger. "SOLVIS wird die ersten Auswirkungen der Kürzungen im Oktober zu spüren bekommen. Dann sind die Aufträge vom Sommer abgearbeitet." Wenn SOLVIS seine Aktivitäten im Solarbereich langfristig reduzieren müsse, werde es zu Personaleinsparungen bei Lieferanten und Dienstleistern kommen.

Auch die Nordwest Handel AG, einer der bedeutendsten deutschen Großhändler im Bereich Haustechnik, rechnet mit Umsatzrückgängen ab Spätherbst. "Langfristig kann sich der Solarmarkt selbst tragen", so Hauptbereichsleiter Hans-Arno Kloep. "Dieser Punkt wird aber nicht erreicht, wenn die Kunden in der Anlaufphase durch kurzfristige Mittelstreichungen verunsichert werden."

Unterstützung erhielten die Unternehmen durch den Deutschen Naturschutzring (DNR): "Wirtschaftsminister Werner Müller entlarvt sich erneut als Büttel der großen Energiekonzerne. Während der Atomindustrie über Jahrzehnte Hunderte von Milliarden Mark in den Rachen gestopft wurden, soll die Förderung der erneuerbaren Energien ausgetrocknet werden", betonte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen. Der DNR ist die Dachorganisation der im Natur- und Umweltschutz tätigen Verbände und hat derzeit 98 Mitglieder.

Rückfragen: UVS, Martin Reeh (Pressesprecher), 0170 - 8351992


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