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Auf der Sitzung der EU-Außenminister ("Allgemeiner Rat") am 8. und 9. September im belgischen Gymnich wird die Europäische Kommission u.a. das unter direkter Leitung von Kommissionspräsident Romano Prodi erstellte Weißbuch zum "Guten Regierungshandeln" ("Good Governance") vorstellen. Der DNR begrüßt grundsätzlich, daß die EU sich überhaupt, und auf hochrangiger Ebene, der Aufgabe stellt, ihre Funktionsweisen nach modernen Prinzipien (z.B. Bürgerbeteiligung, Transparenz, Kohärenz aller Politiken und Maßnahmen) zu überprüfen. "Eine solche Debatte würde auch in Berlin anstehen", schlägt Anja Köhne, EU-Koordinatorin des DNR, vor. Allerdings sieht der DNR in einigen Ansätzen des Weißbuchs auch Risiken. * Dazu gehört u.a. die Absicht der Kommission, sich zukünftig vermehrt auf den Einsatz von Rahmen-Richtlinien zu beschränken. * Der Ansatz der Co-Regulierung (Kombination von staatlichen Maßnahmen mit privater Selbstregulierung) wird vom DNR aus mehreren Gründen als extrem gefährlich abgelehnt: Erfahrungen mit diesem Ansatz z.B. bei der Verpackungsrichtlinie haben gezeigt, daß ein solcher Ansatz aufgrund des verantwortungslosen Handelns vieler Wirtschaftsakteure nicht funktioniert. * Einer Vereinfachung der Gesetzgebung, wie im Weißbuch vorgesehen, steht der DNR nicht per se entgegen, jedoch darf Vereinfachung nicht mit platter Deregulierung und dem Aushöhlen sozialer und ökologischer Standards gleichgesetzt werden. * Die Vorschläge der Kommission zur Reform des undemokratischen Ausschußdschungels in Brüssel sieht der DNR als unzureichend an. Hinsichtlich der umfassenden institutionellen Reformen im Zuge der Vertragsreform 2004 verlangt der DNR angemessene Anhörungs- und Beteiligungsrechte für die Zivilgesellschaft. Das Europäische Umweltbüro (EEB) veranstaltet am 27. und 28. September in Brüssel eine Konferenz zum Weißbuch "Good Governance". EU-Erweiterung & "Zukunft der EU" Zu dem angesetzten Abendessen der EU-Minister mit den Außenministern der Beitrittsstaaten, dessen Gespräche der "Zukunft der Union" gewidmet werden sollen, merkt der DNR an, daß die dominierende institutionelle und geographische Debatte die Frage verdrängt, was für ein Europa gewünscht wird: "Die von der Zivilgesellschaft vorgelegten Entwicklungsmodelle für die Zukunft der EU, z.B. das Konzept eines Nachhaltigen Europas, werden von den Außenministern sträflich ignoriert", kritisiert Anja Köhne. Sonstige Themen Außerdem auf der Tagesordnung stehen: * Der Friedensprozeß im Nahen Osten; * Die Lage in Mazedonien; * Die Beziehungen zwischen EU und Ukraine bzw. Rußland (Dieser Tagesordnungspunkt dient den Gipfeln am 11. September in Jalta und am 3. Oktober in Rußland) * Europa / Afrika: Vorbereitung der überregionalen Konferenz am 11. Oktober in Brüssel * Türkei. ---------------------------------------------------------------------------- Weitere Informationen: 1. Anja Köhne, TELEFON 0170 / 3202 503, TELEFON 030 / 4433 91-39 Claudia Kabel, TELEFON 030 / 4433 91-40 Wir können Ihnen weitere Kontakte zu allen angesprochenen Einzelthemen nennen. 2. Europäisches Umweltbüro (EEB), TELEFON 0032 / 2 / 289 109-0; INTERNET: www.eeb.org Das Weißbuch "Gutes Regierungshandeln" ist im Internet unter europa.eu.int/comm/governance/index_en.htm zu finden. ---------------------------------------------------------------------------- DNR Pressehintergrundinformation zur EU-Politik Die EU-Koordination des DNR bietet zu den EU-Ministerratssitzungen sowie zu anderen tagespolitischen Ereignissen der EU Presse-Hintergrundinformationen aus deutscher und umweltpolitischer Sicht an. Der diesbezügliche Journalistenverteiler (Email und Fax) wird derzeit ausgebaut; Interessenten melden sich bitte unter anja.koehne@dnr.de bzw. claudia.kabel@dnr.de oder unter 030 / 4433 91-40 oder -39. Informationen zur EU-Umweltpolitik bietet außerdem unser Monatsheft "DNR EU-Rundschreiben" sowie unsere Homepage unter www.dnr.de/neu/dnr_news/index_en.htm. Weitere Informationen finden Sie unter www.dnr.de/eu-koordination.
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